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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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Geld.«
    Â»Nein. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich deshalb weitermache, oder?«
    Â»Nein. Ich weiß, wie viel es dir bedeutet.«
    Â»Wie kannst du dann von mir verlangen, aufzuhören?«
    Â»Weil es dich verändert. Vor einem halben Jahr hättest du mir niemals so widersprochen. Verdammt noch mal, du hast dich mit anderen angelegt und gekämpft.«
    Ich schloss die Augen. Meine Stimme wurde ganz leise. »Ist es denn so schlimm, sich zu verändern?«
    Â»Du schaffst es noch, dass dich jemand umbringt. Und nicht so einer wie dieser Kopfgeldjäger.«

    Â»Ich bin erwachsen. Ich kann ganz gut auf mich allein aufpassen.«
    Â»Nein, das kannst du nicht.«
    Und darum ging es im Grunde eigentlich, nicht wahr? Wer von uns beiden recht hatte?
    Â»Na, das werden wir ja sehen.«
    Ich legte auf.
    Ich schaffte es bis zu der schmalen Gasse hinter dem Obsidian.
    Der Obsidian war eine angesagte Kunstgalerie, die auf Antiquitäten und Importware spezialisiert war. Der ganze Laden war nur Fassade. Arturo lebte in den Stockwerken unter dem Souterrain. Hinter der todschicken Downtownfassade war der Laden eine Gruft, in der die Vampire der Stadt tagsüber schliefen.
    Vor einem halben Jahr hätte ich bei der Vorstellung, allein Arturos Höhle aufzusuchen, vor Angst den Verstand verloren. Jetzt konnte ich es mir wenigstens theoretisch vorstellen. Aber ich schaffte es nicht, die letzten Schritte bis zu den Stufen zu gehen, die zu der Tür im Souterrain führten. Ich stand in der Gasse, die Hände tief in meinen Jackentaschen vergraben. Es war Mitternacht, stockdunkel. Jeden Moment würde ein Schwarm Vampire die Treppen heraufgekrochen kommen. Meine Anwesenheit würden sie als Eindringen in ihr Territorium betrachten und ihr Revier dementsprechend verteidigen. Ich konnte die Schlagzeile schon vor mir sehen: »Radiomoderatorin in Bandenkrieg ermordet.«
    Wenn ich Glück hatte, wenn ich lange genug dort stehen
blieb, würde vielleicht Rick auftauchen, und ich könnte mir Rat bei ihm holen. Oder ihn dazu bringen, mit Arturo zu reden. Er schuldete mir einen Gefallen, weil ich an der Sache mit Elijah Smith arbeitete, oder?
    Letzten Endes siegte meine Angst über die Wut. Ich stand nur eine Minute dort, bevor ich mich umdrehte und wegging. Ich war immer noch nichts weiter als ein Junges.
    An der Ecke wurde ich von Händen gepackt. Nein, Klauen. Hände, die sich in Klauen verwandelten. Ich sah Sterne, als ich gegen die Mauer geschleudert wurde, wobei mein Kopf gegen den Backstein schlug. Jemand hielt meine Schultern wie in einem Schraubstock gepackt und drückte mich gegen die Wand, während sich die Krallen seiner Daumen in meine Kehle gruben.
    Es war T.J. Seine Finger wurden immer kürzer, und seine Hände verbreiterten sich, während sein Wolf hervortrat. Er würgte mich. Sein Gesicht war wenige Zentimeter von meinem entfernt, seine Augen golden gesprenkelt. Durch gefletschte Zähne drang ein Knurren, das so tief war, dass es durch seine sämtlichen Glieder grollte.
    Mit weit aufgerissenen Augen und um Atem ringend starrte ich ihn an. Viel mehr konnte ich sowieso nicht tun.
    Er sagte mit angespanntem Kiefer: »Du hast nicht gehorcht. Jeder meiner Instinkte sagt mir, ich sollte dich grün und blau schlagen, verdammt noch mal. Warum tue ich es also nicht?«
    Ich schluckte. Er konnte mich in Stücke reißen, auch wenn seine Haut bisher noch nicht aufgebrochen war. Ich konnte gegen ihn ankämpfen. Ich wusste, dass ich es konnte – die Wölfin wand sich und schrie nach einer Gelegenheit
zu entkommen oder zu kämpfen. Ich konnte ihn in einem Kampf nicht besiegen. Aber das war beinahe gleichgültig. Ich winselte nicht. Diesmal würde ich nicht einfach vor ihm kriechen.
    Das jagte mir Angst ein. Ich wollte nicht gegen T.J. kämpfen. Ich musste mich konzentrieren, um meine eigenen Hände von ihm fernzuhalten. Es gelang mir, so viel Atem zu schöpfen, dass ich sprechen konnte.
    Â»Weil wir manchmal auf unsere menschliche Seite hören müssen.«
    Er bebte. Seine Hände zitterten an meinen Schultern. Ich rührte mich nicht. Ich hielt seinem Blick stand, bemerkte die Falten auf seiner Stirn und an seinen Augenwinkeln, die wirkten, als sei er zu wütend, um sich zu beherrschen, versuche es aber. Bitte, bitte. Ich hoffte, dass ihm das Flehen in meinem Blick nicht entging, dass er immer noch so weit Mensch war, um die

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