Die Stunde Der Woelfe
schüttelte den Kopf. »Stimmt. Es ist eigenartig. Der Typ hatte recht. Kitty ist ein ganz schön komischer Name für einen Werwolf.«
»Das werde ich wohl nie mehr los.«
»Ozzie ist in seinem Büro. Er will dich sehen.«
Na prima! Zum Dank schenkte ich Matt ein grimmiges Lächeln und setzte meinen Weg den Gang entlang fort.
Ozzie erhob sich, als ich die Tür öffnete. Er war definitiv nervös. Ich allerdings ebenfalls. Den Karton unter den
Arm geklemmt, drückte ich mich an den Türrahmen. Was zum Teufel sollte ich ihm sagen?
Da wurde es mir bewusst: Ich trug Unterwürfigkeit zur Schau, aber er konnte die Zeichen nicht deuten. Er war mein Chef; es ergab Sinn, aber trotzdem ⦠Ich gab mir bewusst Mühe, aufrecht dazustehen.
»Hi Ozzie.«
»Kitty. Es ist â¦Â« Ich wartete darauf, dass er weiterspräche; den Blick hatte ich zu Boden gesenkt, reumütig, ohne wirklich zu wissen, weswegen ich das Gefühl hatte, mich entschuldigen zu müssen. Dann taute er auf und machte mit den Händen eine flehende Bewegung. »Ach, Kitty, warum hast du dich mir nicht anvertraut? Du hättest doch kein Geheimnis daraus machen müssen.«
»In gewisser Hinsicht schon, Ozzie. Da drauÃen gibt es Leute, die so jemanden wie mich nicht sonderlich mögen. Das könnte hiernach ein Problem darstellen.«
»Brauchst du mehr Security? Wir besorgen dir Sicherheitsleute â¦Â«
Und was würden Carl und T.J. dazu sagen? Ich sollte eigentlich Schluss machen. Ich warf einen Blick auf ein paar der Nachrichten. Einige hatte ich erwartet â Reporter vom National Enquirer , der Wide World of News , der Uncharted World . Manche hatte ich nicht erwartet â CNN? Newsweek? Verflucht, wieso musste T.J. immer recht behalten?
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe Freunde. Es ist in Ordnung. Gibt es schon was dazu, wie es sich ausgewirkt hat?«
Er reichte mir ein Blatt Papier, das mit »Vorläufige Einschaltquoten«
beschriftet war. Die Zahlen waren ⦠hoch. Das konnte unmöglich stimmen.
»Man überschwemmt uns geradezu mit Anfragen, die Sendung zu wiederholen. Eine unmittelbare Meinungsumfrage deutet an, dass die Glaubwürdigkeit der Sendung unendlich gestiegen ist. Zumindest bei den Leuten, die all dieses Zeug für echt halten. Vorher bist du lediglich eine angenehme Gesprächspartnerin gewesen. Jetzt weiÃt du, wovon du sprichst. Die Leute, die nicht daran glauben, halten es für einen Werbegag, der die Einschaltquote in die Höhe treiben sollte, und sie möchten unbedingt wissen, wie du weiterzumachen gedenkst. Das hier ist Gold, Kitty. Kannst du die Sendung fortführen?«
Carl würde sich eben damit abfinden müssen. Ich würde ihm seine Hälfte des Geldes zeigen, wenn die nächste Expansion anstand. Dann käme er ganz bestimmt damit klar! »Auf jeden Fall.«
»Okay ⦠such die Nachricht von Howard Stern raus. Er will eine gemeinsame Show machen, eine Art Doppelinterview, bei dem ihr beide Anrufe entgegennehmt. Zusammenführung eurer Hörer, ich finde, es klingt toll. Ich habe mit Barbara Walters gesprochen â¦Â«
»Ich gehe nicht ins Fernsehen. Du weiÃt wohl warum.« Auf meiner Website gab es noch nicht einmal ein Foto von mir.
»Ja, klar, versteh ich. Trotzdem: Du wirst die erste Werwolf-Prominente des Landes sein!«
Da hegte ich so meine Zweifel. »Nur die Erste, die es zugibt. Danke, Ozzie. Danke, dass du so nett zu mir bist.«
»Du bist schlieÃlich immer noch Kitty, oder? Hey, du
siehst aus, als hättest du letzte Nacht keinen Schlaf bekommen. Warum nimmst du dir nicht den restlichen Tag frei? Nachdem du bei Howard Stern angerufen hast.«
Sobald ich wieder zu Hause war, rief ich T.J. an. Es läutete fünfmal. Ich dachte schon, er sei nicht daheim, als er schlieÃlich doch an den Apparat ging.
Ich sagte: »Ich binâs. Ich werde Arturo einen Besuch abstatten. Kommst du mit?«
Es war dumm, ihn anzurufen. Er würde es Carl sagen. Auf jeden Fall würde er es Carl sagen. Dann steckte ich in ernsthaften Schwierigkeiten. Aber ich musste ihn anrufen. An wen sonst konnte ich mich wenden?
Vielleicht hoffte ich, er würde mir ohne Widerrede helfen.
»Ist mit der Sendung Schluss?« Ich antwortete nicht. Ich glaube, ich winselte sogar. Er seufzte. »Du kannst Carl nicht einfach ausbezahlen, weiÃt du? Hier geht es nicht ums
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