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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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hatte am Gehsteig auf ihn gewartet, die Schultern hochgezogen, in leicht gebückter Haltung. Er hatte angehalten, und ich war seinem Blick ausgewichen. Dann war ich auf das Motorrad geklettert und hatte mich zusammengekauert hingehockt. Er hatte sich umgedreht und mir das Haar zerzaust, indem er mir rasch mit der Hand über den Kopf fuhr. Ich bin mir nicht sicher, was das heißen sollte.
    Es tat mir leid, dass er wütend auf mich war, aber mir tat nicht leid, was ich gesagt oder getan hatte. Ich wollte nicht gegen ihn kämpfen, gleichzeitig wollte ich aber auch nicht unterwürfig sein. Damit hätte ich eingestanden, dass er recht hatte.
    Also gab ich mich meinen Zweifeln hin. Er hatte mich berührt, was bedeutete … was bedeutete, dass die Dinge vielleicht doch nicht so schlimm standen.

    Wir hielten vor Megs und Carls Haus. Er stieg ab. Ich blieb sitzen. Ich wollte das nicht tun.
    T.J. verschränkte die Arme. »Das ist deine Idee gewesen, schon vergessen?«
    Â»Er wird mich umbringen.«
    Â»Komm schon.« Er packte mich am Genick und zog. Ich stolperte vom Motorrad und ließ mich von ihm die Einfahrt entlangführen, als sei ich eine Schulschwänzerin oder so etwas.
    Er öffnete die Eingangstür und schob mich ins Hausinnere.
    Carl und Meg befanden sich in der Küche, am Frühstücksbüfett aufgestellt, als hätten sie auf uns gewartet. Wahrscheinlich hatte T.J. uns telefonisch angekündigt. Meg hatte sich mit den Ellbogen auf der Arbeitsfläche abgestützt; Carl lehnte mit dem Rücken daran. Beide richteten sich nun auf.
    Als sie so vor mir waren und T.J. hinter mir stand, fühlte ich mich auf einmal, als sei ich vor Gericht. Ich schüttelte T.J.s Hand ab. Das Mindeste, was ich tun konnte, war auf meinen eigenen Beinen zu stehen.
    Carl stand mit verschränkten Armen vor mir und starrte wütend auf mich herab. »Du hast die Sendung nicht eingestellt. Was hast du zu deiner Rechtfertigung zu sagen?«
    Ich dachte, das hätte ich hinter mir, seitdem ich aus meinem Elternhaus ausgezogen war. Ich zuckte mit den Schultern. »Ich habe eine Gehaltserhöhung bekommen.«
    Er hob die Hand, um zuzuschlagen, und ich duckte mich. Wir beide erstarrten mitten in der Bewegung. Er stand da, die Faust in der Luft, und ich kauerte mit gekrümmtem
Rücken, die Knie zum Einsacken bereit. Dann entspannte er sich, und ich tat es ihm nach. Langsam richtete ich mich wieder auf, wobei ich eigentlich damit rechnete, dass er seine Meinung ändern und mich trotzdem schlagen würde. Das Ganze war so was von verkorkst. Doch die Wölfin wollte am liebsten den Schwanz zwischen die Beine einziehen und winseln, bis er uns sagte, dass er uns wieder liebte.
    Er öffnete die Hände, dann senkte er sie und ballte sie seitlich an seinem Körper wieder zu Fäusten. »Kannst du nichts sagen, ohne zu versuchen, jemanden auf die Palme zu bringen?«
    Â»Nein.«
    Carl entfernte sich und schlich die Küche der Länge nach auf und ab. Meg starrte mich wütend an, die Arme vor der Brust verschränkt. Ich wand mich und versuchte zerknirscht auszusehen, aber sie kaufte es mir nicht ab.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als unverdrossen weiterzumachen, da ich nun einmal hier war. Was hatte gleich noch einmal dieser merkwürdige Philosophieprofessor einst zu mir gesagt? Was ist das Schlimmste, was passieren kann? Du stirbst. Und wir wissen nicht, ob das schlimm ist …
    Ja, deshalb hatte ich also das Hauptfach gewechselt und Englisch studiert.
    Ich war nicht hier, um von mir zu erzählen. »Die Polizei ist zu mir gekommen, um mit mir zu reden …«
    Â» Was? « T.J. packte mich an der Schulter. Carl und Meg kamen beide auf mich zu.
    Ich duckte mich und drehte mich um. Auf diese Weise entwand ich mich T.J.s Griff und konnte ins Wohnzimmer
entkommen, sodass sich nun das Sofa zwischen ihnen und mir befand.
    Â»Hört einfach zu. So hört mir doch zu, verdammt noch mal!« Das Sofa schien sie nicht abzuschrecken. T.J. kam von der einen Seite zu mir, Meg von der anderen. Carl sah aus, als habe er vor, einfach darüberzusteigen. Ich stand mit dem Rücken an der Wand und fragte mich, ob ich über ihn hinwegspringen könnte.
    Ich musste schnell reden. »Ein Detective hat mich angerufen. Sie haben es mit einem Serienmörder zu tun – die Opfer sind zerfleischt worden. Zuerst sind sie davon ausgegangen, dass ein Tier

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