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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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führte mich zum Tatort.
    Sie zeigte mir den ersten Blutspritzer am Ende der Gasse hinter der Zeile mit den Geschäften. Im Tageslicht wirkte das Blut fehl am Platz. Zu grell, zu unecht. Auf dem Beton in der Nähe befand sich ein halber blutiger Pfotenabdruck. Die ganze Pfote wäre so groß wie mein Kopf.
    Mit dem Blutspritzer begann eine Spur, die in die Gasse führte, wo ein halbes Dutzend Ermittler eifrig bei der Arbeit war. Sie versperrten mir den Blick auf alles Weitere. Mein Magen verkrampfte sich, und ich wandte mich ab.
    Hardin verschränkte die Arme. »Und?«
    Ich roch ihn, denselben Wolf, zusammen mit dem Blut
und der Verwesung. Diese Gerüche klebten an ihm. Als würde er nicht baden, als suhlte er sich im Tod.
    Ich rümpfte die Nase. »Er riecht … feucht. Krank. Ich weiß nicht.«
    Â»Ist es der gleiche Kerl?«
    Â»Ja.« Ich wollte die Leiche noch immer nicht sehen. Ich konnte einfach nicht. »Es ist schlimmer als beim letzten Mal, oder? Er wird immer gewalttätiger.«
    Â»Ja. Kommen Sie. Ich fahre Sie zurück.«
    Sie hatte den Wagen um die Ecke abgestellt. Ich stand einen Moment an der Autotür und atmete die frische, saubere Luft ein, bevor ich einstieg.
    Da bemerkte ich, dass Hardin mich beobachtete.
    Â»Danke«, sagte ich. »Danke, dass Sie mir den Anblick erspart haben.«
    Â»Es macht Ihnen wirklich etwas aus, nicht wahr?«
    Schließlich stiegen wir in den Wagen, und sie fuhr vom Bordstein los.
    Ich sagte: »Beim letzten Mal, bei der Leiche, die ich gesehen habe, konnte ich nachvollziehen, wie er vorgegangen war. Er hatte nicht vollständig Wolfsgestalt angenommen. Er hatte genug Hebelkraft um sie umzuwerfen, während er ihr gleichzeitig die Krallen in den Leib schlug. Ich möchte eigentlich gar nicht wissen, dass ich zu so etwas fähig bin.«
    Â»Nur weil man körperlich zu etwas imstande ist, heißt das noch lange nicht, dass man geneigt ist, es tatsächlich zu tun. Sie scheinen mir nicht der Typ zu sein.«
    Â»Das sagen Sie nur, weil Sie Ms. Hyde noch nicht begegnet sind.«

    Daraufhin beäugte sie mich mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis. Die Stirn hatte sie in Falten gelegt, ihr Lächeln war unsicher. Sie lieferte mich mit dem gewöhnlichen Kommentar ab: Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas herausfinden sollten. Ich versprach, das zu tun.
    Ich arbeitete bis spät in der Nacht. Das Gebäude war dunkel und still, als ich ging. Wieder einmal waren da nur ich, der Late-Night-DJ und der Wachmann. Vergangene Nacht hatte ich nicht gut geschlafen, und diese Nacht sah es nicht viel besser aus. Ich wollte eigentlich nicht heimgehen, wo ich mich vor lauter Sorgen in den nächsten Anfall von Schlaflosigkeit steigern würde.
    Ich hatte vor, zu Fuß nach Hause zu gehen. Das würde mich ermüden und vielleicht mein Gehirn so weit betäuben, dass ich schlafen konnte.
    Als ich aus dem Aufzug in die Lobby des Gebäudes trat, konnte ich riechen, dass etwas nicht stimmte. Etwas gehörte nicht hierher. Ich sah mich um – dort wartete ein halbes Dutzend Leute, manche standen, manche saßen auf den Sofas, die gegen die Wand geschoben waren.
    Sie rochen kalt. Sie rochen danach, was sie waren: saubere, gut erhaltene Leichen.
    Die Aufzugstür hinter mir schloss sich. Ich saß in der Falle.
    Pete, der Nachtwächter, saß an seinem Tisch im hinteren Teil der Lobby. Saß einfach nur da, die Hände reglos vor sich gefaltet, und starrte geradeaus, ohne zu blinzeln, ohne etwas zu bemerken. Die Vampire hatten etwas mit ihm angestellt, hatten ihn in eine Art Trance versetzt.
    Â»Katherine.«

    Ich zuckte zusammen, denn der Klang seiner Stimme überraschte mich. Arturo trat in die Mitte der Lobby, in den runden Lichtschein der Sicherheitsbeleuchtung. Es war, als habe er diese Bühne persönlich entworfen und den perfekten Zeitpunkt für seinen Auftritt gewählt.
    Arturo sah aus, als sei er Ende zwanzig, er war schön und selbstsicher. Das glänzende blonde Haar hatte er aus dem kantigen Gesicht zurückgekämmt. Er trug einen schwarzen Abendmantel, der offen stand und das Dinnerjackett und das Hemd mit Stehkragen darunter sehen ließ. Er sah aus, als sei er einem Theaterstück von Oscar Wilde entsprungen, wobei er sich allerdings zu selbstsicher in der modernen Ära bewegte und sich in der Umgebung der Bürolobby zu sehr wohlzufühlen schien.
    Sein Gefolge, drei

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