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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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mir dabei tief in die Augen, »dass du Dinge verändern kannst?«
    Ich erwiderte ihren Blick. Ihre Worte machten mir Angst und ließen mich gleichzeitig hoffen.
    »Es ist so, dass ich bereits mehr als genug Schwierigkeiten habe.« Sie hielt inne und presste die Lippen zusammen. In ihrem Kopf schien es zu arbeiten. »Wenn Landers verschwunden ist … und wir Zugang zum Hourglass-Haus erlangen … gibt es eine Brücke. Ich könnte dich durchschleusen.«
    »Mich durchschleusen?«
    »Damit du Dinge verändern kannst?«
    Sie sprach über Michaels Rettung. Ich stellte mich auf die Knie. »O ja. Bitte …«
    »Warte.« Sie hielt einen Finger hoch. »Es ist nicht so einfach. Wenn die Machthaber auftauchen, könntest du deine Gabe vielleicht niemals wieder einsetzen.«
    »Das ist mir egal.« Um Michael zurückzubringen, hätte ich jede Regel gebrochen und jede Folge in Kauf genommen.
    Ich rutschte zur Bettkante. Ein Gefühl von Hoffnung wärmte mir das Herz und ließ es schneller schlagen. »Wann kann ich gehen?«
    Sie erhob sich und schaute auf die Uhr. »Gib mir eine halbe Stunde Zeit. Ich könnte mir vorstellen, dass Liam und die anderen zu deiner Wohnung fahren, um nach einer Spur von Landers zu suchen. Ich sag ihnen, dass du hierbleiben willst und dass ich dich nicht allein lassen möchte. Und Emerson?«
    »Ja?«
    »Du darfst es niemandem sagen. Liam bricht niemals die Regeln. Es hat mich, ehrlich gesagt, überrascht, dass er mit dir zurückgekommen ist. Was wir tun wollen, ist gefährlich und sehr, sehr falsch«, sagte sie in harschem Ton. »Hast du das verstanden?«
    »Ich hab’s verstanden.«



50. KAPITEL
    D ie Zikaden sangen, als wir durch das dämmerige Zwielicht in Richtung Hourglass fuhren. Dadurch erschien das, was ich tun wollte, noch unwirklicher, als ob ich lieber Glühwürmchen in einem Marmeladenglas fangen sollte, statt Tote wieder zum Leben zu erwecken.
    Gekonnt steuerte Cat den Wagen die gewundene Straße entlang und behielt den Rückspiegel im Auge. Zufrieden, dass niemand uns gefolgt war, fuhr sie rechts ran und parkte unter einer Trauerweide, deren tief hängende Zweige eine gute Tarnung für das Fahrzeug boten.
    »Wir gehen direkt in Liams altes Büro. Komm mit und tu so, als gehörtest du hierher, egal, welche Leute wir treffen oder was sie zu dir sagen.«
    »Verstanden.«
    »Wenn ich die Brücke öffne, musst du dich auf den Moment konzentrieren, in dem du mit Michael ins Labor gegangen bist. Und du musst darauf achten, dass du von niemandem gesehen wirst – wirklich von niemandem , Emerson. Auch wenn die Versuchung noch so groß ist, Michael zu rufen, du darfst es erst tun, nachdem du mit Liam das Labor verlassen hast. Dann bleiben dir nur wenige Sekunden vor der Explosion.«
    Ich warf einen Blick auf meine Kleidung, in der Hoffnung, es würde reichen, bei ihm den Eindruck zu erwecken, dass er eine »andere« Emerson vor sich hatte. Wir hatten die warme Jacke, die ich bei unserem ersten Rettungsversuch getragen hatte, so gut es ging, gereinigt, und ich hatte mir einen leuchtend grünen Schal umgebunden. Das Haar trug ich offen statt zum Pferdeschwanz zusammengebunden. Außerdem hatte ich Kalebs Silberreif als Glücksbringer in die Tasche gesteckt.
    »Du musst ihn zum Mitmachen überreden. Wenn er sich weigert, wenn dir irgendetwas zustößt …«
    Sie brauchte den Satz nicht zu beenden. Wenn mir irgendetwas zustieß, würde niemand kommen, um uns zu retten.
    »Du sagst immer ›wenn‹. Das ist nicht sonderlich ermutigend.«
    Sie packte meinen Arm und drückte ihn. »Du musst dir bewusst machen, welches Risiko du eingehst. Bist du dir darüber im Klaren?«
    Ich nickte.
    Ich folgte ihr zum Haus und bemühte mich, nicht allzu verängstigt dreinzuschauen. Cat klopfte nicht und benutzte auch keinen Schlüssel, sondern öffnete einfach die Haustür und ging hinein. Ich gewann einen flüchtigen Eindruck von warmen Farben und einem großzügigen Wohnbereich, bevor sie mich in einen dunklen Raum zog.
    Sie deutete durch die Tür. »Der Flur führt in ein Wohnzimmer. In diesem Zimmer führt eine Glastür zu einer überdachten Terrasse mit einer Steinmauer, die dir Sichtschutz bietet. Wenn du die Rasenfläche erreicht hast, musst du rennen, damit dich niemand sieht.«
    »Ja, ich weiß, aber was mach ich, wenn …«
    Die Frage wurde vom Klappern einer Tür unterbrochen. Cat zog mich hinter den Schreibtisch und drückte mich herunter. Gedämpfte Stimmen waren zu hören und entfernten sich

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