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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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Sache gut, dann werde ich dich vielleicht belohnen.«
    »Was auch immer du sagst, was immer du möchtest.«
    Wenn überhaupt, erschien mir das Gespräch beim zweiten Mal noch verzweifelter. Zumindest wusste ich jetzt, dass Michael und Liam sich im Labor aufhielten und ich nur wenige Meter entfernt war und dasselbe Gespräch hinter einem Baum versteckt mit anhörte.
    Das war sehr verwirrend.
    Angestrengt spähte ich in die Dunkelheit.
    Jacks kräftige Gestalt hob sich vor der winterlichen Landschaft ab. Alles an ihm drückte aus, dass er von seinem Recht überzeugt war, seine perfiden Pläne in die Tat umzusetzen. Das ließ mich ihn noch mehr hassen.
    »Was meinst du, wie viel Zeit uns noch bleibt, bevor sie nach uns suchen?« Etwas an Avas Stimme war anders, vielleicht weil ich ihnen diesmal näher war. Oder vielleicht, weil ihre Worte ängstlich klangen.
    »Sie werden uns nicht suchen. Es gibt keinerlei Beweise, dass der Vorfall durch eine zeitbezogene Fähigkeit ausgelöst wurde.« Er tat ihre Sorge als bedeutungslos ab – und er hatte Recht damit. Nach Kalebs Worten ahnte keine der staatlichen Behörden, dass so etwas wie Hourglass überhaupt existierte. »Mach dir doch nicht so viele Sorgen um die Konsequenzen. Du führst dich auf, als wär’s dein Job, mich zu überwachen.«
    Als sie am Schuppen vorbei tiefer in den Wald gingen, versuchte ich, einen Blick auf Avas Gesicht zu erhaschen, aber ich sah nichts als eine lange Halskette und eine blaue Jacke. Dann waren sie verschwunden.
    Ein Rechteck aus goldenem Licht fiel auf den Rasen.
    Michael – lebendig, unversehrt, atmend – verließ das Labor, um John Doe aus dem Auto zu holen.
    Ich sah ihm nach, wie er zur Seitenwand des Hauses eilte und aus meinem Blickfeld verschwand.
    Es fiel mir ungeheuer schwer, untätig abwarten zu müssen, obwohl ich genau wusste, was geschehen würde. Ich nutzte die Zeit, indem ich vorsichtig die Festigkeit der Bodenbretter testete. Michael und ich brauchten eine schnelle Rückzugsmöglichkeit, nachdem ich ihn kurz vor der Explosion aus dem Labor geschleift haben würde.
    An den Wänden schienen die Bodenbretter stabiler zu sein als in der Mitte des Raums. Und während ich nach dem besten Versteck suchte, passierte das Unfassbare.
    Der kahle Schuppen füllte sich mit Leben. Im Lichtschein einer Kerosinlampe folgte eine Vision auf die andere, eine bunte Patchworkdecke über einer Leiste neben einem Holzofen, ein kleines Mädchen, dessen dunkle Haut wie Ebenholz schimmerte, sang ihrer geschnitzten Holzpuppe etwas vor, in der Ecke eine junge Mutter, die ihr Baby auf dem Schoß wiegte.
    »Nein, nein, nein.« Ich kniff die Augen zu und öffnete sie wieder. Die Bilder waren noch da und wiesen nun weitere Details auf. Der Raum hatte sich vollkommen verwandelt. Ich dachte an Liams Worte, dass die Zeitlosen durch das Gewebe der Zeit quollen. Zuerst hatte ich nur einzelne Personen gesehen, dann ein Jazztrio und eine Pferdekutsche und jetzt eine ganze Holzhütte mitsamt Bewohnern. Wie weit würden sich die Zeitlosen noch ausbreiten?
    Ich schaute aus dem Fenster, vor dem jetzt handgewebte Gardinen hingen. Draußen bildeten andere Hütten eine Art Halbkreis um einen kleinen Platz.
    Das Labor war weit und breit nicht zu sehen.
    Sollte ich das kleine Mädchen oder die junge Mutter mit ihrem Neugeborenen zerplatzen lassen?
    Einer von ihnen musste weg. Alles musste verschwinden, und zwar schnell. Ich musste die aktuelle Zeit vor dem Fenster sehen und keine Szenerie aus der Vergangenheit.
    Das kleine Mädchen war mir am nächsten, also war sie die Gewinnerin. Oder die Verliererin, je nachdem. Ich tippte ihr leicht auf die Schulter, statt meinen Finger in sie hineinzubohren, als würde ich sie aufspießen.
    Die Auflösung war anders als alles, was ich je gesehen hatte.
    Statt einfach zu zerplatzen, begann die Szene von oben nach unten zu verblassen und zerlief wie Regenwasser auf einer Fensterscheibe.
    Irgendetwas schien absolut verkehrt, aber ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Wie nach einem Filmschnitt tauchte das Labor wieder auf, wobei der obere Teil zuerst sichtbar wurde und dann der untere. Michael ging auf die Tür zu und zerrte John Doe hinter sich her.
    Mir blieb vielleicht noch eine Minute. Ich rannte los, ohne mich darum zu scheren, ob mich einer sehen konnte. Jack und Ava waren in sicherer Entfernung irgendwo im Wald, von wo aus sie großen Schaden anrichten wollten, während Liam, Michael und ich an der Tür zum Labor

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