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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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hoffte, er würde mir antworten, ohne mich um eine Wiederholung meiner Worte zu bitten, denen ich selbst kaum folgen konnte.
    Michaels Grinsen wurde noch breiter, und ich fühlte mich durchschaut. »Du hast mir erzählt, dass Spumoni mein Lieblingseis ist, dass ich mit sieben genäht wurde und dass die Narbe sich an einer sehr außergewöhnlichen Stelle befindet – du weißt, an welcher –, dass ich einen Teddybär namens Rupert besaß, von dem ich mich nie trennen mochte, und dass du mir bei unserem ersten Treffen in der Gegenwart den … Atem rauben würdest.«
    »Mmm.« Meine Wangen begannen zu glühen.
    Er schaute in den Nachthimmel und sagte die nächsten Worte so leise, dass ich sie kaum verstehen konnte. »Du hast Recht gehabt.«
    Langsam und tief einatmen und wieder ausatmen, Em.
    »Als ich dich fand … War ich da eine Zeitlose?«, fragte ich schließlich.
    »Das ist ein bisschen kompliziert«, sagte er und trommelte wieder mit den Fingern auf der Tischplatte.
    »Wieso ist das eigentlich deine Lieblingsantwort auf all meine Fragen?«
    Er antwortete nicht.
    Ich hatte ebenfalls mit Nervosität zu kämpfen und konnte meine Beine kaum stillhalten. Warum war der Tisch bloß durchsichtig? Ich atmete abermals tief ein, um mich zu beruhigen. Was ich fragen wollte, bedeutete entweder, dass ich total verrückt war, oder dass meine Welt vollkommen auf den Kopf gestellt würde.
    »Du hast gesagt, ich sei aus der Zukunft zu dir gekommen. Ich kann mir nur eine Art vorstellen, wie das passieren konnte, wenn ich dir nicht als Zeitlose erschienen bin.« Ein weiteres hysterisches Lachen entschlüpfte mir, diesmal aus gutem Grund. Oder aus einem schlechten. »Christopher Reeve und Selbsthypnose? Doctor Who und seine Telefonzelle? Hermione und ihr Zeitumkehrer?«
    »Doctor Who hatte eine Polizeizelle. Aber es freut mich zu hören, dass dir die Vorstellung nicht völlig fremd ist.«
    »Heilige Sch… Du erwartest doch nicht etwa, dass ich dir das abkaufe?« Zitternd legte ich den Kopf auf die Knie. Ich fragte mich, ob ich ein paar von meinen Tabletten behalten hatte oder ob sie alle in der Toilette gelandet waren. Michael könnte sie sicher gut gebrauchen.
    »Du hast mir die Frage gestellt.«
    »Ich weiß!« Ich setzte mich auf und schloss die Augen. »Kannst du mir einen Gefallen tun und mir hier und jetzt sämtliche Informationen geben? Halt bloß kein Bonusmaterial zurück, mit dem du mich später in den Wahnsinn treibst!«
    Oder eine Treppe hinab, unter einen Bus und zurück in die Psychiatrie.
    »Okay. Ich weiß, es klingt unmöglich…«, begann er zögernd.
    Ich riss die Augen auf. »Zeitreisen? Ja, das tut es. Wie soll das gehen? Und wieso ich?«
    Michael kratzte sich am Kopf. »Es ist irgendwie … genetisch.«
    »Wie eine Krankheit ?«
    Ich merkte, dass ihm die Analogie nicht gefiel. »Wenn du schon in Richtung Krankheit denken willst, könnte man es wohl eher mit einer Sucht vergleichen. Die Neigung zur Sucht ist genetisch. Wonach ein Mensch süchtig ist, mag unterschiedlich sein, so ist ein Sohn vielleicht Alkoholiker, der zweite Sohn nimmt Drogen, der dritte ist spielsüchtig und so weiter.« Er presste sich die Hände gegen die Stirn. »Nichts davon ist wünschenswert.«
    »Nein.«
    »Lass es uns so sehen. Du hast eine besondere Gabe. Das Wahrnehmen von Zeitlosen ist wie ein Symptom.« Er brummte frustriert. »Ich meine, es ist wie ein Indikator. Die Tatsache, dass du bislang nur Personen aus der Vergangenheit gesehen hast, deutet daraufhin, dass du in der Lage bist, in die Vergangenheit zu reisen.«
    »Aha. Wenn ich also irgendeinen Punkt in der Vergangenheit erreichen möchte, dann kann ich das? Was muss ich machen? Die Augen schließen und mir vorstellen, wohin ich will? Meine Hacken dreimal zusammenschlagen und ›Neolithikum‹ sagen?«
    »Es ist ein bisschen …«
    »Wenn du jetzt wieder sagst, dass es ein bisschen komplizierter ist, dann schreie ich. Was ist mit dir? Kannst du in die Vergangenheit reisen?« Führte ich dieses Gespräch tatsächlich? Ich kniff in meinen Oberschenkel, sehr kräftig. Das Gespräch schien tatsächlich stattzufinden. »Oder kannst du in die Zukunft reisen, weil du Menschen aus der Zukunft siehst?«
    »Ich kann allein in die Zukunft reisen und wieder zurück in die Gegenwart. Du kannst allein in die Vergangenheit reisen und in die Gegenwart zurückkehren. Aber wenn wir zusammen reisen, können wir an jeden beliebigen Punkt der Zeitachse gelangen. Wir sind so etwas wie die

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