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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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Siegermannschaft stimmte etwas nicht.«
    Michael hatte beim Erzählen ins Nichts gestarrt. Jetzt richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf mich.
    »2004 oder 2007?«, fragte ich.
    »2004.« Er grinste. »Als ich seinen Ärmel berühren wollte und gegen seinen Arm stieß, verschwand er. Ich bin ausgeflippt, und meine Mom brachte mich ins Krankenhaus. So ist Hourglass auf mich aufmerksam geworden. Sie bezahlen Leute, die Ausschau nach Menschen wie uns halten.«
    »Personen aus der Zukunft. Wie seltsam. Meine Zeitlosen tragen Pilgerhauben und gepuderte Perücken. Aber Leute aus der Zukunft. Wie seltsam«, wiederholte ich. »Hast du schon mal jemanden getroffen, den du kennst?«
    »Nicht direkt.« Er wandte den Blick ab. Sein Ausweichen versetzte meine ohnehin schon überlasteten Sinne in Alarmbereitschaft.
    »Michael?«
    Er sagte nichts, schaute mich jedoch wieder an.
    »Michael, wen hast du gesehen? Sag es mir.«
    »Ich glaube, das hier ist ein Fehler«, erwiderte er und machte Anstalten aufzustehen. »Vergiss es einfach. Das willst du gar nicht wissen.«
    »Doch, ich glaube schon.« Ich streckte den Arm aus, um ihn aufzuhalten, und legte die Hand auf seine Schulter, zuckte jedoch zurück, als der Blitz durch meinen Arm fuhr. Leise wiederholte ich meine Frage. »Wen hast du aus der Zukunft gesehen? «
    »Dich.«



14. KAPITEL
    I ch starrte Michael an und fragte mich, wer von uns beiden der Durchgeknalltere war. Ich trainierte meine Tiefenatmung, obwohl ich die Technik nie richtig gelernt hatte. Aber wenn ich nicht umkippen wollte, musste ich es wenigstens versuchen.
    »Es ist schon gut, Em«, sagte Michael behutsam.
    »Nenn mich nicht Em.« Der Spitzname drückte zu viel Vertrautheit aus, was kein Wunder war, wenn ich davon ausgehen musste, dass er mich längst gekannt hatte, als ich ihm begegnete. Ich legte den Kopf auf den Glastisch, schlug ein paarmal mit der Stirn dagegen und fluchte leise vor mich hin.
    Ich verkniff es mir, schreiend die Veranda zu verlassen, vor allem weil ich ja doch irgendwann zurückkehren musste. Schließlich wohnte ich oben. Außerdem waren meine Häschenschlappen für Sprints denkbar ungeeignet. Die Tatsache, dass er das Jazztrio gesehen hatte, machte ihn glaubwürdig. Ein bisschen. Aber jetzt redete er von Leuten aus der Zukunft, insbesondere von mir. Ich hob den Kopf von der Tischplatte und hätte am liebsten laut losgejammert.
    »Ich hätte dir das etwas schonender beibringen sollen«, sagte Michael. »Aber als wir uns kennen lernten, hast du gesagt…«
    »Stopp! Bitte erzähl mir nicht, was ich gesagt habe, es sei denn, ich hätte es in den letzten paar Tagen gesagt. Ich persönlich.« Ich tippte mir auf die Brust. »Und ich spreche von diesem Ich. Wenn all das wirklich wahr ist…« Ich kicherte hysterisch. »Woher wusstest du, wer ich war? Warum hast du mir geglaubt?«
    »Du warst sehr überzeugend. Du wusstest Dinge über mich, so wie ich jetzt Sachen von dir weiß.«
    »Was denn zum Beispiel?« Der Gedanke war so faszinierend für mich, dass ich vergaß, über was für surreale Dinge wir eigentlich sprachen.
    »Mal überlegen. Du bist verrückt nach Baseball, eingefleischter Red-Sox - Fan wie ich, aber du findest die Starspieler lächerlich«, erklärte er und beobachtete meine Reaktionen, wobei er es sichtlich genoss, mich zu verblüffen. »Du hörst gern Bluegrass-Countrymusik, aber nur wenn du allein bist, weil es keiner wissen soll. Du hattest ein Bauchnabelpiercing, aber du hast es rausgenommen, bevor du nach Haus gekommen bist, weil du’s vor Thomas vertuschen wolltest.« Grinsend starrte er auf meinen Bauch. Ich zwang mich, gerade stehen zu bleiben. »Und …«
    Bis jetzt hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich fragte mich, warum er nicht weitermachte.
    »Und was?«
    »Ich will noch nicht alle meine Geheimnisse preisgeben. Lag ich bei irgendwas daneben?«
    »Nein«, seufzte ich. »Obwohl meine Abneigung gegen die Starspieler noch nicht voll ausgeprägt ist.«
    »Jetzt brauchst du nicht mehr drüber nachzudenken. Du weißt ja, wie du dich entschieden hast.«
    »Wie auch immer. Also, als mein zukünftiges Ich dich gefunden hat …« Das klang völlig verrückt. »Was wusste ich da über dich?«
    »Warum sollte ich dir das verraten?« Er fand das Ganze ein bisschen zu lustig.
    »Und wenn dies die einzige Chance ist, die du kriegst? Wenn dieses Gespräch die einzige Gelegenheit ist, mir das zu sagen, was ich dir eines Tages sagen werde, damit du mir glaubst?« Ich

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