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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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Auf einem langen Mahagonitisch standen Laptops und ein Sammelsurium benutzter Kaffeetassen. Er stellte meine Tasche auf einen Beistelltisch und ließ sich auf eins der Ledersofas fallen.
    »Soll ich mich auch setzen?«, fragte ich und deutete auf den Platz neben ihm. Das Leder erinnerte mich an einen abgenutzten Baseballhandschuh. »Oder wäre es dir lieber, wenn ich auf der Veranda warte?«
    Er griff nach meinem Ärmel und zog mich nach unten. Ich landete ein bisschen dichter neben ihm, als es mir in diesem Augenblick lieb war, aber ich rührte mich nicht vom Fleck.
    »Ich nehme an, du bist noch sauer.«
    Michael schaute mich missbilligend an.
    »Das ist alles so unfair«, protestierte ich. »Du hast Geheimnisse vor mir. Geheimnisse, die mich betreffen. Ich weiß es, du weißt es – warum reden wir nicht darüber?«
    »Ist es nicht fürs Erste schwer genug, die Informationen über deine Fähigkeiten zu verdauen?«
    »Die Informationen hab ich längst verdaut, Michael. So gut verdaut, dass sie bald als großer Haufen Sch…«
    »Komm mir nicht so schnippisch.« Er warf mir einen warnenden Blick zu.
    »Ich bin nicht schnippisch. Ich bin wütend «, zischte ich durch die Zähne. »Und du riskierst ernste Verletzungen, wenn du nicht endlich ausspuckst, was los ist.«
    »Ich habe dich wirklich unterschätzt.«
    »Was soll das denn heißen?«
    Michael starrte mich einen Moment lang an. »Du bist verdammt mutig, aber dein Mut bringt dich in Teufels Küche. Du hast keine Ahnung, in welche Gefahr du dich heute Abend begeben hast.« Er stand auf und ging vor dem Sofa auf und ab. »Als ich dich bei dem Haus gesehen habe …«
    »Wovon redest du? Klär mich auf«, sagte ich patzig.
    Seine breiten Schultern sackten nach unten, und er gab sich geschlagen. Von einer Sekunde zur anderen war mein Zorn verflogen. »Wenn dir heute Abend etwas zugestoßen wäre, dann hätte ich Schuld gehabt. Kaleb hat mich beschworen, dich nicht wie ein Kind zu behandeln. Ich hab’s trotzdem getan, und das tut mir leid.«
    Ich suchte vergeblich nach Worten.
    »Ich kann keinen weiteren Schritt machen, ohne dich einzubeziehen.« Er faltete die Hände im Nacken und schloss die Augen. »Heute Abend, als du mein Gespräch mit Kaleb mit angehört hast, haben wir über …«
    »Michael?«, rief eine leise Stimme von der Haustür aus.
    Er ließ die Hände fallen und riss die Augen auf. »Dr. Rooks?«
    Eine Frau trat ins Zimmer. Eine umwerfend attraktive Frau. Ihr bronzefarbener Teint war makellos, das Haar raspelkurz geschnitten. Bei dem unvergleichlichen Gesicht brauchte sie auf ihre Frisur keine große Mühe zu verwenden. Ich konnte nicht anders, als sie anzugaffen.
    »Emerson, das ist Frau Dr. Rooks, die ich dir gern vorstellen wollte. Sie unterrichtet theoretische Physik hier am College. Außerdem ist sie noch sozusagen unsere Hausmutter.«
    Sicher gab es auf der ganzen Welt keine Physikdozentin und Hausmutter, die so aussah. Sie war etwa Ende zwanzig, groß, aber grazil, fein geschnittene Gesichtszüge und große Augen. Als sie sich zu mir umdrehte, um mich anzulächeln, sah ich zu meiner Überraschung einen winzigen Ring in ihrem Nasenflügel aufblitzen.
    »Wie nett, Sie kennen zu lernen, Emerson.« Ihre melodische Stimme weckte Erinnerungen an eine sanfte tropische Brise. »Sind Sie zu Besuch?«, fragte sie verwirrt.
    Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, und sah Michael an. Er schaute auf die Standuhr in der Ecke.
    »Es ist fast Mitternacht«, sagte er. »Du solltest Thomas anrufen.«
    Ich regte mich nicht.
    »Bitte. Ich will nicht, dass wir Ärger bekommen.«
    »Ich ruf ihn an, aber wir sind hier noch nicht fertig. Ich sag ihm, dass ich vor morgen Früh nicht zurück bin.« Ich stand auf, um mein Handy aus der Tasche zu nehmen, und wappnete mich gegen seine Einwände, während ich selbst über meine Dreistigkeit erschrak. »Ist das in Ordnung?«
    »Es ist dein Leben.«
    Dr. Rooks lächelte, als ich mich für einen Moment entschuldigte.
    Michael blieb ernst.
    Ich trat in den Korridor und tippte mit zittrigen Fingern die Nummer ein. Thomas meldete sich nicht. Erleichtert hinterließ ich ihm eine kurze Nachricht. Lieber später um Verzeihung als jetzt um Erlaubnis bitten. Bei meiner Rückkehr ins Wohnzimmer waren Dr. Rooks und Michael in einen heftigen, aber leisen Wortwechsel vertieft.
    »Ähm, wir haben gerade überlegt, wo du schlafen sollst«, erklärte Michael, doch die tiefe Röte in seinem Gesicht verriet mir etwas anderes. »Dr. Rooks

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