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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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gelegen, während Ava oben geschlafen hatte.
    Und die Art, wie sie ihn ansah, ließ vermuten, dass sie weitaus mehr waren als nur gute Freunde.



27. KAPITEL
    M ichael ließ den Blick von Ava zu mir wandern und auf meinem Gesicht verweilen, wahrscheinlich um den Schaden abzuschätzen. »Ich muss mich noch schnell um Em … äh … Emerson kümmern. Dann komm ich nach oben.«
    Sich um mich kümmern? War es das, was er gestern Abend versucht hatte?
    »Beeil dich.« Ohne mich eines Blickes zu würdigen, rauschte Ava an mir vorbei.
    Ich dachte an das Foto auf Michaels Regal und wünschte, ich hätte es mitgehen lassen.
    Weil ich es nur zu gern mit Pfeilen beschossen hätte.
    Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen, schlug die Beine übereinander, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete darauf, dass Michael etwas sagte.
    »Ähm … Ich denke, ich schulde dir eine Erklärung.«
    »Eine Erklärung wofür?« Es sollte wie eine beiläufige Frage klingen, doch der unwirsche Unterton meiner Worte war nicht zu überhören.
    »Wer all die Leute sind. Ich hab dir erzählt, dass Hourglass Beratung und Mentoring anbietet.« Er zog den Stuhl neben meinem hervor, um sich zu setzen, aber als ich ihm einen finsteren Blick zuwarf, stellte er stattdessen den Fuß auf die Sitzfläche und stützte sich auf die Lehne. »Du hast ja gestern Abend gesehen, wie groß das Haus und die Anlagen sind«, erklärte er.
    »Ja.«
    »Dune kommt aus Samoa, Nate ist aus New York und Ava aus Kalifornien. Sie sind allein hierhergekommen, um die Schule zu besuchen, die Liam aufgebaut hat. Es gibt auch andere Schüler, die mit ihren Familien hergezogen sind.«
    »Zu Hourglass gehört auch eine Schule?« Die Idee gefiel mir, obwohl ich lieber zu einem anderen Zeitpunkt davon erfahren hätte.
    »Liam hat sie eingerichtet. Von Lehrern unterrichtet zu werden, die uns verstehen, ist für viele von uns die einzige Möglichkeit, eine anständige Bildung zu bekommen. Nate und Dune wurden der Schule verwiesen, nachdem Landers herausgefunden hatte, dass sie mit seinen Methoden nicht einverstanden waren. Darauf sind sie hier eingezogen.«
    Ich konnte es kaum fassen. Niemals irgendetwas erklären zu müssen, weil alle andere ebenso seltsame Fähigkeiten haben wie man selbst. Sich nicht entschuldigen müssen, wenn man den Klassenraum verlässt, weil ein Mädchen aus den Zwanzigern neben dem Lehrer einen flotten Charleston aufs Parkett legt, während er die Fortpflanzungsweise von Fröschen erklärt.
    »Das muss eine tolle Schule sein.«
    »Meistens schon. So viele unterschiedliche Fähigkeiten auf so engem Raum …« Michael grinste. »Ich erzähl dir irgendwann mal ein paar Geschichten.«
    Nach meinem Treffen mit Ava konnte ich mir nicht vorstellen, dass Michael in Zukunft viel Zeit mit mir verbringen würde. Natürlich wusste er viel mehr über die Zukunft als ich, auch wenn er seine Informationen für sich behielt. »Nate hat das hier als das Haus der Abtrünnigen bezeichnet. Wieso?«
    »Das ist sein Name für diejenigen, die von Landers rausgeschmissen wurden. Da wir jetzt gegen ihn arbeiten, sind wir eben Abtrünnige.«
    »Aber Ava hat keinen Tritt bekommen? Und habt ihr zwei euch abgeschleppt, bevor oder nachdem sie hier eingezogen ist?«
    »Nun mal langsam.« Michael wich erschrocken zurück. »So ist es nicht. Ich habe sie nur vor ein paar Wochen gefragt, ob sie hier einziehen will.«
    »Oh.« Ich bemühte mich um einen neutralen Gesichtsausdruck. »Na dann.«
    »Ich meine, sie war immer noch bei Hourglass und hat versucht, Kaleb zu helfen, aber ich wollte nicht, dass Landers an sie rankommt. Ich wollte sie von ihm fernhalten.«
    »Was bist du nur für ein edler Ritter!«, säuselte ich mit honigsüßer Stimme, und alle warmen, verschwommenen Gefühle, die von letzter Nacht übrig geblieben waren, lösten sich in Luft auf. »Wo steht eigentlich dein Pferd? Und wer entsorgt den Mist, den es fallen lässt?«
    »Nein, nein, nein, es ist nicht dasselbe wie mit uns«, erklärte er hastig.
    »Stopp.« Es gab kein Uns. »Erspar mir die Einzelheiten. Du musst mir wirklich nichts erklären.«
    »Aber Em…«
    »Ich will nichts hören. Wirklich nicht.« Ich versuchte, meine Gefühle zurückzudrängen. Ich hatte keinen Grund, so angefressen zu sein. Wenn jemand das Recht hatte, sauer zu sein, dann war es Ava. Denn ganz offensichtlich war ich die andere Frau, die in ihrem Revier wilderte.
    Cat steckte den Kopf durch die Tür und setzte unserem Gespräch ein Ende.

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