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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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wissen, wenn die Trümmer weggeschafft sind.«
    Logan bahnte sich vorsichtig einen Weg durch das ausgebrannte Haus, ging von Zimmer zu Zimmer und machte sich ein Bild von der Verwüstung. Es war nicht viel Erkennbares übrig; alles war entweder verbrannt oder geschmolzen, und der einzige einigermaßen intakte Gegenstand war die aufgebrochene Haustür, die immer noch da lag, wo sie hingefallen war, die Farbe blasig und abgeplatzt, die Scheiben gesprungen und nahezu blind vor Ruß. Er stand da und starrte auf die Tür hinab – das Einzige, was diese Feuersbrunst, die vier Menschen das Leben gekostet hatte, überstanden hatte. Direkt über dem Briefschlitz war ein kleines Messingschild angebracht, und er ging in die Hocke, um Schmutz und Schutt wegzuwischen, bis er es lesen konnte: Andrew, Wendy, Joanna und Molly Lawson. Das Einzige, was noch fehlte, war Ruhet in Frieden . Er wollte sich gerade umdrehen und gehen, da sah er etwas durch das vom Feuer beschädigte Glas der Tür schimmern. Der Puls hämmerte in seinen Ohren, als er die Tür mit beiden Händen am Rand packte und mit aller Kraft zog. Das Holz ächzte und knarrte, und eine Lawine von zerbrochenen Dachziegeln rutschte auf den mit Mauerschutt übersäten Boden. Darunter, halb verschüttet von Fragmenten der Decke, kam ein verbranntes menschliches Gesicht zum Vorschein. Die ockerfarbenen Zähne waren das Einzige, was noch einigermaßen zu erkennen war; herabgefallene Mauerteile hatten den Schädel auf einer Seite plattgedrückt. Logans verkaterter Magen drehte sich um.
    Als er nach DI Insch rief, kam der sofort herbeigetapst. Er warf einen Blick auf Logans Fund, runzelte die Stirn und polterte los. »Und die ganzen Deppen sind hier vorbeigelatscht und haben nichts gesehen!« Er rief den Feuerwehrmann mit der langen Stange zu sich und fragte ihn streng, wieso das da nicht schon eher entdeckt worden sei. Während die beiden sich darüber stritten, in wessen Verantwortung es lag, dass die Leute hier nicht über Leichen trampelten, wankte Logan über die Schwelle und fand sich wieder in der wirklichen Welt.
    Die Sonne schien immer noch, doch die Luft war erfüllt vom Gestank brennenden Fleischs und verkohlter Balken. Logan schloss die Augen und versuchte tief durchzuatmen. Er würde sich nicht übergeben, er würde sich nicht übergeben – verkohlte Frauen und Kinder, verprügelte Prostituierte, das gehäutete Gesicht einer jungen Frau, faulende Tierkadaver, Maitland … Doch, er würde sich übergeben. Er schaffte noch ein paar gemessene Schritte in Richtung Gartenmauer, ehe er es aufgab, sich zusammenzureißen, und auf einen großen, lila blühenden Schmetterlingsstrauch zusprintete, in Deckung ging, sich den Mundschutz vom Gesicht riss, auf die Knie fiel und hinter den Busch kotzte. Als sein Magen ganz leergepumpt war und seine Bauchmuskeln von der Anstrengung schmerzten, erhob er sich mit zitternden Knien und wischte sich mit dem Ärmel seines Strampelanzugs die bitter schmeckenden Speichelfäden vom Mund. Hoffentlich hatte niemand gesehen, wie er ins Gebüsch gereihert hatte … Er sah sich verstohlen um, aber alle waren beschäftigt und gingen gewissenhaft ihrer Arbeit nach. Er sollte sich ein Beispiel an ihnen nehmen.
    Während er auf dem zertrampelten Rasen stand und zu der Ruine des Wohnhauses aufblickte, versuchte er, nicht an die Gesichter der Toten zu denken. Das Feuer in dem besetzten Haus, das sechs Menschen das Leben gekostet hatte, war eine Sondervorstellung für einen einzigen Zuschauer gewesen, da war er sich sicher. Für einen Mann, der irgendwo allein im Dunkeln lauerte, der lebende Menschen in verkohlte Leichen verwandelte, während er in seinem Versteck an sich herumspielte. Er würde Wert darauf gelegt haben, einen guten Blick auf das Geschehen zu haben. Am besten nahe genug, um ihr Fleisch knistern und brutzeln zu hören. Logan machte einen Rundgang durch den Garten und suchte nach dem idealen Standpunkt, von dem aus man einer vierköpfigen Familie beim Verbrennen zuschauen könnte – und der nicht zur Falle werden konnte, wenn die Feuerwehr früher als erwartet eintraf. Aber es gab keinen. Er drehte sich langsam um die eigene Achse und suchte die Umgebung ab. Auf der anderen Straßenseite war eine Hoteleinfahrt, flankiert von zwei rostigen Laternen, die an der zweieinhalb Meter hohen Grundstücksmauer befestigt waren. Das schien die einzige Stelle zu sein, von der aus man einen wirklich guten Blick hatte.
    Immer noch in seinen weißen

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