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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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regnete, stank sie wie ein Landstreicher an einem schlechten Tag.
    »Wohin, Sir?«, fragte PC Steve, während er den Wagen langsam auf die Queen Street lenkte.
    »Hmm?« Der Inspector war bereits in Graham Kennedys Akte vertieft. »Ach so – Kettlebray Crescent. Wollen erst mal die Meinung der geschätzten Kollegen am Tatort einholen, bevor wir Kennedys Oma beibringen, dass ihr kleiner Junge tot ist … Und das Auto hat übrigens auch ein Gaspedal, Constable: Das ist dieses rechteckige Ding da unten rechts. Benutzen Sie es doch bitte, sonst hängen wir Weihnachten noch hier rum.«
    Kettlebray Crescent Nr. 14 war eine Ruine. Leere Fenster starrten auf die Straße hinaus, gerahmt von schwarzen Rußflecken. Das Dach fehlte – es war eingestürzt, als die Flammen in dem Gebäude gewütet hatten. Jetzt sickerte schwaches, regentrübes Tageslicht in das verwüstete Innere des Hauses. Die angrenzenden Gebäude waren glimpflicher davongekommen; die Feuerwehr war rechtzeitig eingetroffen, um sie zu retten. Aber zu spät für die sechs Menschen in Nummer 14. Insch schnappte sich einen Regenschirm aus dem Kofferraum und marschierte auf das vom Feuer zerstörte Haus zu. Logan und PC Steve blieb nichts übrig, als ihm nachzulaufen und nass zu werden. Vor dem Haus stand verlassen die mobile Einsatzzentrale – ein Mittelding zwischen Baucontainer und Wohnwagen, nur ohne Fenster. Ringsherum zog sich das obligatorische schwarz-weiß karierte Band mit dem Distel-Logo und dem Wahlspruch Semper Vigilo in der Mitte. Wie eine Schleife um ein billiges, ungeliebtes Weihnachtsgeschenk.
    Sie schlüpften unter dem blau-weißen Polizei-Absperrband hindurch, das vor das Gartentor des ausgebrannten Gebäudes gespannt war, und gingen durch den Vorgarten auf die Haustür zu. Sie hing schief in den Angeln, eingeschlagen von den Feuerwehrleuten, als sie – viel zu spät – gemerkt hatten, dass noch jemand im Haus war. Logan blieb vor dem Türrahmen stehen. Die glänzenden Stahlspitzen von rund zwei Dutzend Drei-Zoll-Schrauben ragten aus dem Holz. Drinnen sah es aus wie bei einem Fotoshooting für Wohnen in der eigenen Hölle. Die Wände im Flur bestanden nur noch aus geschwärztem Lattenwerk und rußverschmierten Resten von Mörtel. »Äh … Sir?«, fragte PC Steve, der vor dem ausgebrannten Haus stehen geblieben war und argwöhnisch hineinspähte. »Meinen Sie wirklich, dass das sicher ist?«
    Das Obergeschoss existierte nicht mehr, nur noch die Mauern standen, und der Boden des Erdgeschosses war mit zerbrochenen Dachziegeln und verkohlten Holzbalken übersät. Der Regen fiel unablässig durch das klaffende Loch, wo früher das Dach gewesen war, und trommelte auf Inschs Schirm. Er stand an einer Stelle, die relativ frei von Trümmern war, und deutete auf eines der oberen Fenster. »Das große Schlafzimmer: Da sind die Molotowcocktails reingeflogen.«
    Logan stieg todesmutig über die rutschenden, glitschigen Ziegelhaufen, um durch das Fenster auf die Straße hinauszuschauen. Der Regen spülte langsam, aber sicher den Dreck von Inschs Wagen. Logan sah, wie der stinkende Spaniel die Schnauze erwartungsvoll gegen das Heckfenster drückte und zu dem Gebäude aufblickte, in dem sechs Menschen zum Tod in den Flammen verurteilt worden waren. Wo sie geschrien hatten, bis ihre Lungen sich mit glühend heißem Rauch gefüllt hatten, wo sie inmitten der züngelnden Flammen unter Todesqualen zu Boden gestürzt waren, bis die Augen kochten und das Fleisch brutzelte … Logan schauderte. Roch es hier wirklich nach verbranntem Menschenfleisch, oder bildete er sich das nur ein? »Wissen Sie«, sagte er und drehte sich wieder vom Fenster weg, »ich habe mal gehört, dass es zwanzig Minuten dauert, bis das menschliche Gehirn stirbt, nachdem das Blut aufgehört hat zu zirkulieren … die ganzen elektrischen Impulse, die feuern einfach weiter vor sich hin, bis alles sich entladen hat …« Er dachte an das zerstörte Gesicht, das ihn aus dem Leichensack im Keller des Präsidiums angestarrt hatte: ohne Augen, ohne Nase, ohne Lippen. »Glauben Sie, dass es denen hier auch so gegangen ist? Dass sie schon tot waren, aber noch gespürt haben, wie sie brannten und langsam gargekocht wurden?«
    Ein unbehagliches Schweigen trat ein. Und dann sagte PC Steve: »Mein Gott, Sir, haben Sie eine kranke Fantasie.« Insch musste ihm beipflichten. Vorsichtig staksten sie über die Trümmerhaufen zurück zur Haustür. Hier gab es sowieso nichts mehr zu sehen.
    Logan blieb auf der

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