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Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Titel: Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Pritchard
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zu bewegen.
    »Weil ich das Mädchen umbringe, wenn du es nicht tust.«
    Es war eine Frauenstimme, tief, gelassen, kalt. Wo hatte er die Stimme schon einmal gehört? Er kannte sie, da war er sich ganz sicher, diesen tiefen, maskulinen Ton.
    Es stank in der Lagerhalle. Danny wurde davon schwindlig, als er nach drinnen ging. Paco saß zusammengesunken mitten in der Halle, Blut tropfte von seiner Stirn. Danny ging weiter, bemerkte zwei Gestalten, die im Dämmerlicht seitlich der Tür lauerten.
    Das Gesicht der Frau war von Schatten verhüllt. Danny hörte ein Quieken, sah das Kind sich in ihren Händen winden. Die Klinge an Alejandras Kehle glänzte. Dem Mädchen standen Tränen in den Augen, aber es gab keine Geräusche von sich: Es konnte nicht begreifen, was hier geschah.
    Ricki Cain ging, das zappelnde Kind im Arm, vorwärts. Ein junger Mann trottete hinter ihr her, in der Hand ebenfalls ein Messer.
    Danny erkannte Craig Thorndykes bleiches, verwüstetes Gesicht. Er sah, was Toby Ibañez gemeint hatte, als er ihn »unheimlich« nannte. Sein Blick war nervös, unstet, der Mund voller Schorf. In der anderen Hand hielt er ein Seil, seine Lippen waren von Speichel feucht.
    Ricki Cain winkte Danny in die Mitte der Halle und sagte dann zu Thorndyke: »Fessle ihn.« Als Danny zögerte, drückte sie dem Kind das Messer an die Kehle. »Du hast keine andere Wahl.«
    Sie hatte recht. Er hatte wirklich keine.
    Er setzte sich mit dem Rücken an den Pfosten. Pacos Hände waren mit einem Kabelbinder nach hinten gefesselt. Seine Stirn war blutverschmiert. Der Kabelbinder schnitt Danny in die Arme. Paco bewegte sich schwach.
    Craig Thorndyke kniete sich neben ihn und drückte ihm das Messer an die Kehle, während Ricki Cain zur Tür ging. Thorndykes Blick war fiebrig, sein Gesichtsausdruck animalisch. »Nicht mehr lange. Ist dir klar, was für einen Spaß wir haben werden?«
    In Dannys Kopf drehte sich alles. Irgendwas in dem Lagerhaus stank, ein starker, chemischer Geruch, wie Benzin. Danny schnupperte.
    Nicht wie Benzin.
    Es war Benzin.
    Danny wurde in dem Augenblick klar, was passieren würde, als sein Blick zur Wand schnellte und er die leeren Halterungen sah, in denen früher die Feuerlöscher gehangen hatten.
    »Thorndyke, achte auf die Tür.« Danny wand sich verzweifelt. »Lass sie die Tür nicht schließen.«
    Craig Thorndyke grinste. »Glaubst du, ich bin von ge…«
    Thorndyke wirbelte herum, als er Glas splittern hörte, riss den Mund auf, als die Flammen des Molotowcocktails eine Ecke der Halle schluckten. Die Metalltür knallte zu. Danny hörte das Klirren einer Kette, die vorgehängt wurde.
    Thorndyke rannte, riss an der Tür. Sie öffnete sich einen kleinen Spalt.
    Danny hörte das Geräusch eines startenden Motors. Das Feuer wütete, raste die Wände zu beiden Seiten entlang. Sie hatte die Halle so präpariert, dass sie ausbrannte – wozu nicht viel nötig war. Flammen leckten an Holzstapeln, etwas explodierte. Die Hitze war intensiv. Aber das eigentliche Problem stellte der Rauch dar. Schon jetzt bereitete das Atmen Probleme. Der Gestank verbrannten Plastiks stach Danny in die Nase. Seine Augen brannten davon.
    Craig Thorndyke starrte dümmlich in die orangefarbenen Flammen, die von einer Wand zur anderen sprangen. In wenigen Sekunden hatten sie sie eingekreist. Er hämmerte an die Tür und schrie mit schriller Stimme: »Ricki, du Schlampe. Ich bin noch hier drin. Lass mich nicht zurück.«
    Die Flammen leckten hungrig die Wand hoch.
    Craig Thorndyke rammte ein Holzbrett gegen die Tür. Der Krach übertönte das Knistern der Flammen und auch Dannys Schreien, mit dem er Thorndykes Aufmerksamkeit zu erregen versuchte. »Es gibt noch einen anderen Weg nach draußen.«
    »Was?« Vor Panik traten Thorndyke die Augen aus den Höhlen.
    »Es gibt noch einen anderen Weg nach draußen.«
    »Wo?«
    »Mach uns los.«
    Thorndyke drückte Danny das Messer an die Kehle. »Wo?«
    »Entweder du schneidest mir den Kabelbinder oder die Kehle durch.«
    Den Arm gegen die Hitze vor dem Gesicht, rannte Thorndyke durch die Halle.
    »Wo ist der Fluchtweg?«
    Danny schüttelte den Kopf. »Mach uns los, oder wir verbrennen alle miteinander.«
    Thorndyke schrie auf, als brennendes Holz direkt neben ihm zu Boden krachte. Seine Augen traten noch weiter hervor. Er kniete sich hin, machte Danny los.
    »Wo?«
    »Schneid ihn auch los. Schnell.«
    Danny half Paco auf die Beine. Sie taumelten in den hinteren Teil des Lagerraums. Danny tastete die

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