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Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Titel: Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Pritchard
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Unterhaltung wieder ein; es war nicht alles nur Flirten gewesen. Er konnte Marshas Gesicht sehen, als sie seine Frage beantwortete: »Ja, eine Freundin von mir arbeitet in der Personalabteilung. Die haben dort alle Daten über das Polizeipersonal.«
    Darunter auch Telefonnummern und Adressen von ehemaligen Polizisten.
    Verdammt, war das der Grund, warum er mit ihr geschlafen hatte?
    Er durchforschte seine Erinnerungen und entschied, nein. Der Abend blieb nebelhaft, aber dieser Nebel hatte einen angenehmen, rosigen Rand, eine Wärme, die nur aus gegenseitiger Anziehung entsteht. Das war von Anfang an offensichtlich gewesen. Außerdem erschien ihm der Gedanke, dass er jemanden wegen Informationen verführte, so lachhaft wie unwahrscheinlich.
    Er machte zwei Tassen Tee und ging damit nach oben. Marsha saß aufrecht im Bett, inzwischen trug sie einen Pyjama. Ein Räucherstäbchen brannte in einem Halter neben dem Bett.
    »Als ich dich nach unten schleichen hörte, dachte ich, du würdest verduften.«
    »Ich doch nicht.«
    Er kam sich lächerlich vor, so barfuß in Boxershorts, und er spürte die Kälte von den Bodendielen in seine Beine ziehen. Er legte sich wieder ins Bett. Sie wirkte nervös, als sie in ihren Tee blies.
    »Nur damit du’s weißt, normalerweise mache ich so was nicht.«
    Danny brauchte einen Augenblick, bis er begriff. »Nein, ich auch nicht.«
    Sie hob zweifelnd eine Augenbraue. »Also komm, nach allem, was du mir von den großen Geschichten erzählt hast, über die du berichtest, musst du doch Unmengen von Frauen kennenlernen.«
    Danny spülte sich den Mund mit Tee; der schlechte Geschmack war unvermittelt zurückgekehrt. Sie saßen im Bett und starrten das Fußende an. Sie blies wieder in ihren Tee, nippte daran. Dann rümpfte sie die Nase.
    »Für die Zukunft, ich trinke meinen Tee mit Zucker.«
    »Ich hol dir welchen.«
    »Lass gut sein.«
    Danny war enttäuscht, dass er jetzt keine Ausrede mehr hatte, das Zimmer zu verlassen; denn die Verlegenheit zwischen ihnen war inzwischen beinahe mit Händen zu greifen. Sie hatte »für die Zukunft« gesagt. Die Frage war sehr subtil gestellt: Würde es ein nächstes Mal geben? Dass sie das dachte, war offensichtlich. Als er schwieg, drehte sie sich zu ihm.
    »Bedauerst du diese Nacht, Danny?«
    »Natürlich nicht.«
    Wenigstens musste er nicht lügen. Wie konnte er etwas bedauern, woran er sich nicht erinnern konnte?
    »Also …« – die Pause, die sie machte, kam ihm endlos vor – »… wo stehen wir jetzt?«
    Danny klopfte auf die Matratze. »Ich stehe nicht, ich sitze, und zwar ganz bequem.«
    Ein schwacher Versuch, die Spannung etwas zu lösen, und die Belohnung war die Andeutung eines Lächelns. Danny gingen tausend Dinge durch den Kopf. Deshalb ließ er sich auf keine Beziehungen ein. Sie waren so schrecklich anstrengend.
    Sie blies wieder in ihren Tee. »Werden wir uns wiedersehen?« Ihr Tonfall war völlig neutral, weder fragend noch andeutend.
    »Wenn du willst?«
    »Soll heißen, dir ist es ziemlich egal?«
    Da war noch etwas, das Danny jetzt zu Beziehungen wieder einfiel: Frauen waren so verdammt gut darin. Und er kam bereits ins Schwimmen, hatte keinen Boden mehr unter den Füßen.
    »Soll heißen, wenn du mir die Ehre erweist, dich an einem anderen Abend noch einmal ausführen zu dürfen, würde mich das sehr freuen.« Er war überrascht, als er feststellte, dass er den Satz tatsächlich ernst meinte.
    Sie legte ihre Hand auf die seine und blickte ihm in die Augen. Ihr Lächeln war jetzt aufrichtig. »Das ist das Süßeste, was man mir seit langer Zeit gesagt hat.«
    »Aber das nächste Mal trinken wir nicht mehr so viel, okay? Ich habe höllische Kopfschmerzen.«
    Sie schwang die Beine aus dem Bett. »Ich hole dir ein Aspirin.«
    Er hatte sie auf seiner Seite. Das hieß, jetzt oder nie. Er drückte ihre Hand.
    »Hör zu, Marsha, bevor du gehst, möchte ich dich um einen Gefallen bitten …«

6
    »Was gibt’s, Niall?«
    Das Reporter-Greenhorn der Sureste News stand in der Tür zu William Fouldes’ Büro.
    »Da ist eine Frau am Telefon, die mit Danny sprechen will.«
    »Was eine physische Unmöglichkeit ist, da sich Sanchez ja, wie du sagst, gegenwärtig in Großbritannien sonnt.«
    »Ja, ich weiß, aber …«
    »Soll heißen, die einzig logische Reaktion wäre gewesen, ihr genau diese Information zu geben, aufzulegen und mich nicht zu belästigen. Es ist schon schlimm genug, dass ich am Sonntag arbeiten muss, auch ohne mit

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