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Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Titel: Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Pritchard
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hirnrissigen Problemen belästigt zu werden.«
    »Aber sie ruft von The Sunday Times an.«
    Nun schaute Fouldes zum ersten Mal von seinem Computermonitor hoch. » The Sunday Times ?Hat sie namentlich nach Sanchez gefragt?«
    »Nein. Sie wollte mit dem Journalisten sprechen, der den Artikel über die zwei Leichen geschrieben hat.«
    »Stell sie durch. Und mach die Tür zu.«
    Fouldes’ Telefon klingelte.
    »Hallo, mein Name ist Gillian Wood von The Sunday Times. «
    »Hallo, Gillian. William Fouldes hier, Herausgeber der Sureste News. Ich glaube, Sie wollten mit mir sprechen.«
    »Haben Sie den Artikel über die Morde geschrieben? Darunter steht nur ›Reporter der Redaktion‹.«
    »Ja, das machen wir so, wenn ich Artikel schreibe. Man muss ja nicht gleich jedem auf die Nase binden, wie unterbesetzt wir sind.« Trotz geschlossener Tür senkte Fouldes bei dieser Lüge die Stimme.
    »Es ist ein guter Artikel. Sie sollten stolz darauf sein. Eine Frage habe ich jedoch: Wie kamen Sie auf die Verbindung mit den Morden in Großbritannien? Das ist eine ziemlich gewagte Behauptung. Ich nehme an, Sie beziehen sich auf den Vogelscheuchen-Prozess? Oder die Grenzland-Morde?«
    Verdammt? Wie hatte Sanchez die Verbindung hergestellt? Einen Augenblick lang war Fouldes sprachlos. Doch nur einen kurzen Moment: Nach einem Jahrzehnt in der Fleet Street war ihm Verstellung in Fleisch und Blut übergegangen.
    »Sie wissen, dass ich meine Quellen nicht preisgeben kann, Gillian.«
    Ihre Stimme wurde tiefer, bekam einen schmeichlerischen Klang. »Sie haben Quellen, nicht, William? Und wie könnte ich Sie überzeugen, Ihre Quellen mit mir zu teilen?«
    Fouldes genoss das Spiel. »Ach, ich bin mir sicher, wir finden da eine Lösung. Das Problem ist nur, dass Sie so weit weg sind.«
    »Vielleicht bin ich näher, als Sie glauben.«
    Fouldes schaute sich die Nummer auf dem Display an. Er spürte das Blut in seinen Schritt strömen, als er sah, dass die Nummer eine 950-Vorwahl hatte: Sie rief aus Almería an.
    »Wie ich sehe, sind Sie bereits hier, Gillian.«
    »Sie sind gut, William. Eine letzte Frage noch. Schicken Sie jemanden nach England, der die Geschichte weiterverfolgt und vielleicht versucht, mit Ishmael Vertanness zu sprechen?«
    »Kann sein. Aber ich glaube wirklich, wir sollten uns treffen, das alles bei einem Drink besprechen. Ich würde Sie sehr gerne kennen…«
    »Oh, Sie werden mich noch kennenlernen, früher oder später. Ciao.«
    Die Leitung war tot. Die hält sich wohl für eine ganz Schlaue , dachte Fouldes. Aber dieses Spiel konnte man auch zu zweit spielen. Er kannte Leute bei The Sunday Times. Er würde sich ihre Handynummer besorgen, vielleicht sogar herausfinden, in welchem Hotel sie wohnte.
    Fünfzehn Minuten später saß Fouldes da und kaute an seiner Unterlippe. Er hatte jeden bei der Zeitung angerufen, der ihm einfiel: Bekannte, alte Kollegen, sogar Leute, die er als Feinde betrachtete. Sie hatten alle dasselbe gesagt: Bei The Sunday Times gab es keine Gillian Wood.

7
    Zum Glück für Danny hatte Marsha so lange in ihren Tee geblasen, sonst hätte er ihn verbrüht.
    Zum Glück hatte er sich auch seine Klamotten schon zusammengesucht, denn Marsha ließ ihm kaum Zeit dafür, als sie ihn aus dem Haus jagte. »Du gottverdammter Scheißkerl. Gleich als du gesagt hast, dass du Journalist bist, wusste ich, dass ich dir nicht trauen darf. Du glaubst, wenn du mit mir schläfst, heißt das, dass ich dir eine Adresse besorge. Also ehrlich, die Scheiße, die ich mir von Männern schon gefallen lassen musste!« Ihr tränenersticktes Schreien klang noch in seinen Ohren.
    Das Geschrei hatten offensichtlich auch die Nachbarn gehört: Ein älteres Ehepaar spähte aus dem Panoramafenster seines Wohnzimmers, als er in Marshas Garten stand, die Hose hochzog und den Schaden betrachtete: Er hatte keine Socken an, seine Haare waren triefnass, und er wusste nicht, wo er sich befand. Abgesehen davon ging es ihm gut.
    Er schaute die Straße mit den viktorianischen Reihenhäusern und den an den Bordsteinen geparkten Autos entlang. Die Häuser besaßen kleine Vorgärten. In Marshas sah er gepflegte Reihen von Kräutern und Blumen. Er zermarterte sich das Gehirn, versuchte sich zu erinnern, wohin Marsha das Taxi dirigiert hatte. Er konnte sich noch an das Trinkgeld erinnern, das er dem Kerl gegeben hatte, aber das Fahrziel blieb ein Geheimnis.
    Aus dem Haus gegenüber kam eine Familie. Der Vater zog instinktiv die Kinder an sich, als er auf der

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