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Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Titel: Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Pritchard
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eigenen Interesse. Ich will, dass dieses Ungeheuer gefasst wird. Ich will mir nicht den Rest des Lebens über die Schulter schauen müssen.«
    Danach fuhr Danny nach Hause. Es war noch nicht mal halb zehn, als er seine Schultertasche aufs Sofa warf. Doch er duschte und machte sich bettfertig. Er fühlte sich völlig ausgelaugt und wollte nur noch schlafen. Seine Mutter hielt sich wieder bei Jacques auf. Die zusätzliche Sorge, sich auch noch um sie Gedanken machen zu müssen, konnte er jetzt nicht gebrauchen.
    Er kontrollierte, ob alle Fenster geschlossen waren, verriegelte die Tür und schob das Sofa davor. Dann holte er aus der Küche ein langes Messer und legte es aufs Nachtkästchen. Als letzte Vorsichtsmaßnahme rief er Lucky ins Haus und stellte ihr Körbchen neben sein Bett.
    Wenn Orson bei ihm auftauchen und herumschnüffeln wollte, würde Danny sich das nicht ohne Gegenwehr gefallen lassen.
    Der Hund schaute ihn verwundert an, rollte sich dann aber im Körbchen zusammen und ließ den Kopf mit einem Seufzer sinken. Danny kontrollierte noch einmal, ob die Tür verschlossen und verriegelt war. Dann ließ er sich in einen tiefen, erholsamen Schlaf sinken.

6
    Inspector Jefe Andrés Bosquet hielt sich am Geländer fest, als er die Treppe hinunterstieg, denn er hatte Angst, dass die Beine unter ihm nachgaben. In seinen zwanzig Dienstjahren hatte er schon Hunderte von Mordtatorten gesehen, aber so etwas noch nicht. Er konnte das Blut noch immer riechen, es schmecken. Die Luft im Schlafzimmer war geschwängert davon.
    Und auch die Wände.
    Die Spurensicherungstechniker plapperten nervös, während sie sich ihre weißen Overalls überstreiften. Einer, der tatsächlich oben gewesen war und den Tatort fotografiert hatte, warnte seine jüngeren Kollegen vor dem extremen Anblick, der sie erwartete.
    Bosquets Handy klingelte. Es war wieder der verdammte Politiker. Froh um die Ausrede, das Schlafzimmer verlassen zu können, ging er nach draußen, um den Anruf entgegenzunehmen.
    Gutierrez hielt sich nicht lange mit Höflichkeiten auf. »Wie schlimm ist es?«
    Was für eine Frage.
    Bosquet versagte zum ersten Mal die Stimme. »Das Schlimmste, was ich je gesehen habe.« Sieben Wörter, aber Bosquet stockte zweimal.
    »Gibt es irgendeine mögliche Verbindung zu dieser anderen Geschichte?«
    »Es ist zu früh, um das zu sagen. Sie hat kein Make-up im Gesicht. Aber die Genitalien sind zerstückelt.«
    »Ich will nicht, dass auch nur ein Wort davon an die Presse gelangt, okay?«
    »Die sind schon da. Ein Fotograf hat herumgeschnüffelt und Fragen gestellt.«
    » ¡Joder! Was hat er erfahren?«
    »Nichts. Aber er wird anfangen, seine Kumpels anzurufen. Bald werden auch Reporter hier sein. Sie werden bei den Nachbarn an die Tür klopfen. Einer davon wird irgendeinen kennen, einen Krankenwagenfahrer, einen Cousin bei der Guardia.«
    »Ich will nicht, dass irgendwas über eine mögliche Verbindung zu den anderen Morden publik wird. Und auch nicht zu der Sache mit den Jägern in Granada.«
    »Die sind nicht blöd.«
    »Okay, ich rufe die örtlichen Herausgeber an, gebe ihnen ein Exklusivinterview. Wenn ich es schnell mache, reicht die Zeit dafür noch. Aber was die Polizei angeht, ist das ein Einbruch, der aus dem Ruder gelaufen ist. Ich will nicht, dass irgendwas über die Schwere der Gewalttat durchsickert.«
    »Aber wir können das nur für eine gewisse Zeit geheim halten.«
    »Mehr verlange ich von Ihnen auch nicht, Inspector Jefe. Halten Sie es einfach für ein paar Tage geheim.«
    »Aber da ist noch etwas anderes, das wir bedenken müssen.«
    »Was?«
    »Hier in der Provinz läuft ein ernsthaft gestörtes Individuum frei herum. Leichen in Mauern ist eine Sache, aber das hier geschah in den letzten vierundzwanzig Stunden.«
    »Das ist Ihr Problem, nicht meins, Inspector Jefe. Tun Sie, was getan werden muss, um ihn zu finden, aber hinter verschlossenen Türen. Das muss absolut wasserdicht sein. Und halten Sie sich diesen großspurigen englischen Reporter vom Leib. Die spanischen Zeitungen werden mitmachen – sie wissen, was auf dem Spiel steht, aber er ist eine tickende Zeitbombe und gefährlich.«
    »Warum?«
    »Weil der blöde Mistkerl fähig ist, das eine zu veröffentlichen, was wir im Augenblick überhaupt nicht gebrauchen können: die Wahrheit.«

7
    Dannys Telefon. Es klingelte.
    Er setzte sich im Bett auf, tastete auf dem Boden nach seinem Handy und atmete deutlich hörbar ein, als er die nackten Füße auf die kalten

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