Die Stunde des Spielers
des Telefons nervös. Ich schob Ben beiseite und holte das Handy vom Sofatisch.
Im Display leuchtete Shauns Privatnummer auf.
»Ja?«
»Hey, Kitty.« Ich spürte Anspannung in seiner Stimme, vielleicht Verwirrung. Im Hintergrund waren Verkehrsgeräusche zu hören, vorüberfahrende Autos. Es klang nach der Kreuzung, an der sich das New Moon befand.
»Was ist los?«
»Ich bin beim New Moon«, sagte er. »Ich wollte gerade für heute Nachmittag aufmachen, aber ... tja. Vielleicht kommst du besser selbst vorbei.«
»Was gibt’s denn?«
»Bloß ... kannst du herkommen und es dir ansehen?« Da war ein flehender Unterton. Als wäre dies nicht nur der Manager einer Bar, der die Inhaberin wegen eines kleinen Problems anrief. Etwas aus dem Wolfsrudel war in das Gespräch gedrungen - er bat seine Alpha um Hilfe. Das verhieß etwas Merkwürdiges, und es bedeutete Gefahr. Die Haare in meinem Nacken kribbelten.
»Ja, ja. Okay. Ich bin gleich da.« Ich legte auf.
»Was ist los?«, fragte Ben, der sich aufrichtete.
»Shaun. Etwas ist im New Moon los.«
Wir stiegen in mein Auto und fuhren nach Downtown. Nach einer Viertelstunde bogen wir auf den Parkplatz des kastenförmigen Backsteingebäudes, an dem ein großes Schild in Blau und Silber den Namen der Bar verkündete. Shaun ging vor der Bar auf und ab, die Arme verschränkt, mit hochgezogenen Schultern, wie aufgestellte Nackenhaare, ganz offensichtlich ein nervöser Wolf. Bei unserem Anblick wirkte er erleichtert.
»Was ist los?«, fragte ich. Es war nichts Auffälliges zu entdecken. Ich hatte mich bereit gemacht, Rauch und Feuer aus dem Dach dringen zu sehen, oder eine vagabundierende militante Bikergang, die auf dem Parkplatz ihr Lager aufgeschlagen hatte.
»Sagt dir das etwas?«
Er zog mich zur Eingangstür.
Wie mit einer Lötlampe in das Holz gebrannt, stand dort nur ein einzelnes Wort:
Tiamat.
Danksagung
Jo Anne Vaughn, Daniel Abraham und Mike Bateman haben Rohfassungen gelesen und mich massiv unterstützt. Von meinem Lektor Jaime Levine stammen wieder einmal die Anmerkungen, die alles abgerundet haben. Danke auch an Ashley und Carolyn Grayson für all ihre Hilfe.
Danke, Mom, dass du mich auf meinem kleinen »Forschungstrip« nach Las Vegas begleitet hast. Danke, Dad, dass du auf den Hund aufgepasst hast. Ihr seid einfach toll! Tut mir leid, dass ich an den Spielautomaten keine Million für euch gewonnen habe.
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