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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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Wir bieten ihnen allen Zuflucht in Gondurill. Anfangs dachten wir auch, die Dörfer seien von Eurem Krieg zerstört worden. Aber die Überlebenden haben anderes berichtet.«
    »Es gibt Zeugen?«, hauchte Olowain. Lauter sagte er: »Befinden sich die Opfer noch in Eurer Obhut, Hoheit? Dann müsst Ihr uns zu ihnen bringen. Im Namen der Magierschaft.«
    Der König musterte sie schweigend. Sein Blick wanderte von einem zum nächsten, bis er in jedem Gesicht gelesen hatte. »Was den Hass Eurer Völker verursacht hat, ist für uns so unerheblich wie die Vergabe von Sieg und Niederlage.
Gondurills Tore stehen allen offen. Außer denen, die Feindschaft im Herzen tragen. Doch ich sehe … dass ein Magier und ein Ise zusammen reisen. Wenn es Euer Ziel ist, den Krieg zu beenden, und nicht, ihn zu gewinnen, dann seid unsere Gäste.«
    Olowain verneigte sich ehrerbietig. »Ihr habt mein Wort, König.«
     
    Hel musste den Zwergen erklären, dass es keinen Grund gab, das Dorf nach Überlebenden abzusuchen: Als sie von ihrer zweiten Sicht sprach, betrachtete der König ihre Augenklappe so intensiv, als könnte er mit schierer Willenskraft durch den Stoff sehen.
    »Woher hast du diese Gabe? Haben die Magier dich für ihre Experimente hergenommen?«, fragte der Zwergenkönig und sah dabei Olowain an.
    Hel schüttelte irritiert den Kopf. »Äh, nein. Ich weiß nicht, warum ich die zweite Sicht habe.«
    König Moradin brummte nachdenklich, doch es war offensichtlich, dass er sich mit dieser Antwort nicht zufriedengab. Dann bemerkte er Keldas Arm und sagte schlicht: »Sobald wir in Gondurill sind, wird sich ein Heiler um dich kümmern.«
    Kelda neigte dankend den Kopf.
    »Habt ihr Reittiere?«, erkundigte der König sich weiter. Als Olowain verneinte, deutete er zum Waldrand. »Wir haben Tragen mitgebracht, für Verletzte. Wenn wir sie abnehmen, können vier von euch auf Keilpferden reiten.«
    Sie folgten den Zwergen aus dem Dorf. Nachdem die Tragen abgeschnallt worden waren, schwang sich Olowain umständlich auf eines der Reittiere, wobei er die Beine anwinkeln musste, damit er den Boden nicht berührte. Dann
bestand er darauf, dass Kelda ebenfalls ritt, obwohl der Ise beteuerte, laufen zu können.
    »Nicht mein Bein ist gebrochen, sondern mein Arm«, murmelte er, doch die Gefährten waren einstimmig dafür, dass er reiten sollte. Fast meinte Hel, ihn erröten zu sehen, doch schließlich fügte er sich dem Willen der anderen.
    Das dritte Keilpferd nahm Harlem, die lächelnd erklärte, dass ihre Beine zu kurz waren, um Schritt zu halten. Geschickt schwang sie sich in den Sattel und lenkte das Keilpferd herum - es schien nicht das erste Mal zu sein, dass sie auf den Tieren ritt. Für eine Zwergin war das auch nicht verwunderlich. Keilpferde waren die beliebtesten Reittiere ihres Volkes.
    Das letzte freie Keilpferd sollte, wie Hel schon befürchtet hatte, sie nehmen.
    »Wieso, ich kann genauso gut laufen wie ihr!«, protestierte sie, als Arill sie auf das Tier zuschob. »Nova, willst du nicht …?«
    »Auf keinen Fall. Du bist die Einzige von uns, die auf einem Keilpferd sitzen und dabei ihre Würde wahren kann.« Er zeigte auf Olowain. »Ich mache mich bestimmt nicht lächerlich mit meinen langen Beinen.«
    »Also - ich muss doch bitten!«, hustete Olowain. Nova grinste Hel an. Dann hob er sie auf das Keilpferd, ohne auf ihren Protest einzugehen. Hel umklammerte die Zügel und presste die Knie in den Sattel. Es war merkwürdig, zu reiten und dabei von Nova, der neben ihr lief, überragt zu werden. Die ganze Zeit wurde sie den Verdacht nicht los, dass sie genauso komisch aussah wie Olowain. Wenigstens musste sie nicht permanent die Beine anwinkeln.
    Die Zwerge führten sie einen schmalen Pfad bergauf, über vorspringende Felsen und durch dichtes Blätterwerk. Hel
schwankte im Sattel, doch das Keilpferd bewegte sich mit großer Sicherheit durch das Gelände. Wahrscheinlich konnten sie, wie die Zwerge, gut in der Dunkelheit sehen; Hel jedoch war dankbar für Keldas Leuchtkugel und das Licht, das Olowains Stab erzeugte. Altes Laub knisterte unter den Hufen. Der Weg verwandelte sich in einen schmalen Vorsprung an den Felsen entlang. Der Himmel kam in Sicht, blass durchleuchtet von Sternen und einem dünnen Mond. Hel blickte auf das weite Land hinab. Mit der zweiten Sicht konnte sie in der Ferne noch immer den blinden Fleck sehen, wo das Dorf lag.
    Der Pfad machte eine Biegung und führte in den Berg hinein. Ihre Schritte hallten laut von den

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