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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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Wänden wider. Dann erschien etwas vor ihnen, das wie ein rundes Tor aussah: Die Felsen öffneten sich über ihnen, sodass das Mondlicht einfiel. Hel erkannte schwungvolle Gravuren im Fels - die Schriftzeichen der Zwerge. König Moradin zog einen langen Schlüssel unter dem Umhang hervor und reichte ihn einem seiner Männer, der vom Keilpferd sprang und das Tor aufsperrte.
    »Willkommen in Gondurill, dem Granitzahn!«, rief der König über die Schulter. Dann trieb er sein Keilpferd durch das Tor und die anderen ritten ihm nach.
    Sie kamen in einen Tunnel, der so hoch war, dass ihr Licht die Decke nicht erreichte. In scheinbar endlosen Spiralen führte der Weg in die Tiefe. Dann, endlich, erschien am Ende des Weges ein Schimmer Helligkeit und Geräusche spülten heran. Ein runder Durchgang entließ sie auf einen Balkon, der sich über eine gigantische Stadt beugte.
    Hel blieb die Luft weg. Im dämmrigen Schein der Leuchtkugeln ließ sich das Ausmaß der Bauten kaum erkennen. Bis in die Ferne waren die Felsen von Höhlen und Licht durchsetzt;
Treppen waren in den Boden gehauen, und Türme und Häuser entwuchsen der Tiefe, als hätte die Erde von sich aus beschlossen, eine Stadt zu formen. Überall ragten Vorsprünge aus den Wänden, manche nur kleine Terrassen, andere so riesig, dass darauf ganze Stadtviertel lagen. Unauffällig zog Hel den Silberling aus ihrem Beutel und schob ihn in die Augenklappe zurück.
    König Moradin stieg von seinem Keilpferd. Hel war so von der Aussicht abgelenkt gewesen, dass sie die Diener gar nicht bemerkt hatte. Mehrere Zwerge in dunklen Wämsern nahmen sich der Tiere an und führten sie weg.
    »Wir haben eine Abkürzung in den Palast genommen«, erklärte Moradin und wies hinter sich. Die Felsen waren ausgehöhlt wie Bienenwaben und leuchteten von innen heraus. »Der Weg durch die Stadt ist interessant, doch für Menschen unbequem. Ihr hättet euch nur den Kopf angestoßen.« Lächelnd bedeutete er ihnen, ihm durch einen gewölbten Eingang zu folgen. Sie schritten durch eine dunkle Halle. Diener kamen und wollten dem König Umhang und Rüstung abnehmen, doch er scheuchte sie fort. Es ging eine lange Spiraltreppe hinab, die in den Palast und wieder hinaus führte und einen Blick auf die Stadt bot. Sie mündete in einen Flur, der zur Brücke wurde. Hohe Statuen bewachten den Übergang mit Schild und Schwert. Hel sah zu den steinernen Gesichtern auf und fühlte sich, als würden die Könige der Vergangenheit sie durch die Monumente beobachten.
    Dann betraten sie ein lichterfülltes Gewölbe, das vor Stimmen summte. In hohen, von Fenstern durchsetzten Räumen sah Hel Gestalten auf Lagern ruhen. Zwergische Heiler eilten umher. Es roch nach Kräutermedizin, Alkohol und warmer Baumwolle. Irgendwo weinten Kinder. Isen saßen auf
Strohmatten beieinander - direkt daneben schliefen Menschen. Die Not hatte sie alle vereint.
    König Moradin hielt einen Heiler an. Der Zwerg verneigte sich hastig, als er den König erkannte. »Kümmere dich um den Isen«, befahl er und schob den Heiler auf Kelda zu. Dann wandte er sich an Olowain, der sich angesichts der vielen Isen vorsichtshalber die Kapuze über das weiße Haar gezogen hatte. Sein Stab war wieder zum knotigen Wanderstock geworden. König Moradin fixierte ihn misstrauisch. »Wenn Ihr ruhen wollt, kann ich Euch Lager in Eurer Größe anbieten. Allerdings dürft Ihr Euch nicht daran stören, neben Bauern und Isen zu liegen.«
    »Danke, wir sind nicht müde«, erwiderte Olowain. »Wenn Ihr erlaubt, würde ich lieber die Dorfbewohner kennenlernen, die den Angriff überlebt haben.«
    Moradin nickte langsam. »Viele von ihnen stehen unter Schock. Ich bin sicher, dass Ihr sie mit Respekt und Rücksicht behandelt werdet.«
    Olowain nickte. »Dessen seid versichert, Hoheit.«
    Der König brummte leise. Mit einem Wink gab er dem Heiler zu verstehen, dass er sich mit Kelda entfernen sollte. Kelda warf Olowain einen fragenden Blick zu; der Magier nickte flüchtig. »Wir werden nachher zu dir kommen.«
    Nachdem der Heiler mit dem Isen durch ein Portal verschwunden war, drehte König Moradin sich um und brachte die Gesandten in eine Halle mit gedämpften Lichtern. Hel sah Familien zusammensitzen und aus hölzernen Schüsseln essen. In den Schatten wimmerten Verwundete und schlafende Gestalten. Die meisten waren Isen. Als sie den Zwergenkönig erkannten, erhoben sich manche und verneigten sich, andere murmelten leise Segen und legten die Stirn auf die Erde. Vor

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