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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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davon.«
    » Hier ?« Olowain ließ seinen Stab aufleuchten, um Tix zu inspizieren. »Wie hast du uns überhaupt gefunden, Geist?«
    Tix wies mit dem Finger in die Luft. Olowain sah nach oben.
    Eine Eilige Feder schwebte aus dem Himmel zu ihnen herab. Hastig zog Olowain ein Stück Papier unter seinem Umhang hervor. Die Eilige Feder begann sofort zu schreiben. Beim Lesen weiteten sich Olowains Augen.
    »Ist das eine Nachricht von Aricaa?«, stammelte Nova nervös. »Wieso schreibt sie Euch, Meister Olowain? Was auch immer sie sagt, ich habe nichts -«

    »Von der Magierschaft«, unterbrach ihn Olowain, ohne den Blick vom Brief zu wenden. Als die Feder fertig und ihre Aufgabe erfüllt war, sank sie leblos zu Boden. Olowain packte das Papier mit beiden Händen. »Die Isen sind entlang des Flusses gewalttätig geworden. Isische Arbeiter in Kapua haben die Felder in Brand gesetzt. Die Ernte eines ganzen Jahres -« Er biss die Zähne zusammen. Das Papier knisterte in seinen Fäusten. »Es ist zu spät. Der Isenaufstand ist da.«
    Fassungslos starrten sich alle an.
    »Aber …« Hel schluckte. »Dann gibt es Mutter Meer wirklich? Und sie ist nicht mehr in Naruhl?«
    »Ich weiß nicht, ob es eine Anführerin gibt.« Olowain überflog den Brief wieder. »Aber wie es scheint, brechen die Kämpfe überall aus. Wahrscheinlich brauchte es nicht einmal eine Anführerin. Der Glauben an eine hat bereits genügt.« Er hob den Blick zu Kelda. »Und Zeit.«
    Ein eisiges Blitzen lag in Olowains Augen, wie Hel es nie zuvor gesehen hatte. Er knüllte den Brief zusammen. »Ich werde dich nur einmal fragen, Kelda, und erwarte eine ehrliche Antwort. Hast du uns absichtlich in die Wildnis geführt, um deinesgleichen Zeit zu verschaffen?«
    Die Worte trafen sie wie Schläge. Harlem blinzelte verdutzt. Kelda starrte Olowain an.
    Der Magier packte seinen Stab und kam einen Schritt auf ihn zu. »Antworte. Habe ich recht mit meinem Verdacht?«
    Sie standen sich so dicht gegenüber, dass ihre Nasenspitzen sich fast berührten. Kelda regte sich noch immer nicht. Dann sagte er leise, ohne den Blick zu senken: »Nein.«
    Olowain fixierte ihn. Der Stab glomm auf und erlosch wie ein zitternder Herzschlag. Hel fragte sich, ob der Magier vielleicht Gedanken lesen konnte, und fürchtete um Kelda.
Sie war bereit einzuschreiten - ja, sie spürte, dass sie Kelda beschützen würde, wenn …
    Dann drehte Olowain sich endlich um und kehrte den anderen den Rücken zu. Kelda atmete so tief durch, dass seine Schultern bebten. Ein Geräusch entschlüpfte seinem Mund, halb Keuchen, halb Zischen. »Aber ich wusste … dass die Rebellion kommen würde, bevor wir Mutter Meer finden.«
     
    Keiner bewegte sich. Olowain umklammerte seinen Stab so fest, dass die Knöchel hervortraten. Kelda beobachtete ihn und in seinen Augen schrien Stimmen des Triumphs und des Hasses, der Verzweiflung und der Schuld.
    Langsam wandte Olowain sich zu ihm um. Sie sahen sich an und da war sie, die Wahrheit, wie eine Pfütze zwischen ihnen. Hel rang nach Luft.
    »Ich war dabei, als Ozah uns gesagt hat, dass die Rebellen sich in Naruhl sammeln! Kelda hat das nicht erfunden«, sagte sie fest. »Er hat nur getan, was Ihr von ihm verlangt hat. Ihr habt ihn nicht gefragt, was er davon hält, oder? Ihr könnt ihm nicht vorwerfen, dass er etwas geahnt hat, das nun eingetreten ist.«
    Olowain blähte die Nasenflügel vor Erzürnung, doch der Augenblick verging. Schließlich sah er in die Runde, ohne irgendjemanden wahrzunehmen, und murmelte: »Packt eure Sachen. Wir kehren um.«
    Niemand rührte sich, bis Olowain losging. Die Söldner blickten fragend zu Arill.
    »Einfach so?« Unentschlossen strich Harlem über ihre Stilette.
    »Du wirst deinen Lohn erhalten, als hätten wir unsere Mission erfolgreich abgeschlossen, Harlem«, gab Olowain zurück. »Packt zusammen!«

    Arill gab den Söldnern einen Wink, dem Befehl zu folgen.
    »Was ist mit Mutter Meer?«, rief Nova dem Magier nach, der inzwischen einen Hang hinaufstapfte. »Ist sie jetzt nicht mehr gefährlich? Nach allem, was sie angeblich getan hat? Die abgestürzten Schiffe und -«
    Olowain fuhr herum, nicht nur wegen Nova, sondern auch wegen eines Busches, in dem sich sein Umhang verheddert hatte. Wütend versuchte er, den Stoff herauszureißen, und fiel beinahe hin. »Sieh dich um, Junge! Hier in dieser Wildnis ist keiner! Die Wälder sind verhext. Niemand, der halbwegs bei Verstand ist, würde sich hier verstecken, erst recht nicht, wenn man

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