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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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ausblenden. Es war zu viel. Übelkeit stieg in ihr auf, wie immer, wenn sie an belebten Orten die zweite Sicht benutzte. Das Stechen hinter ihren Augen durchwanderte langsam, aber unaufhaltsam ihren Kopf, schob sich ihren Nacken hinab und umkrallte ihren Magen wie eine kalte Faust.
    Atme. Denk nur ans Atmen.

    Wie von selbst suchte ihre Hand den Jungen und hielt sich an ihm fest. Er stützte sie, ohne nachzufragen.
    »Hier ist ein Brunnen«, murmelte er irgendwann. »Wir können Wasser kaufen.«
    Seine Worte drangen durch das Dickicht der Lichter zu ihr durch. Hel zwang sich, die Augen aufzumachen. Einen Moment schien die Welt unter ihren Füßen wegzurutschen, dann bezwang sie den Schwindel. Tatsächlich war da ein Brunnen. Schwere Felsen beugten sich darüber und es war schattig. Drei Frauen schöpften das Wasser aus der Tiefe, um es für ein Kupferstück pro Eimer zu verkaufen.
    Hel fixierte die toten Felsen. Der Junge bückte sich, ohne ihren Arm loszulassen. Hatte er etwas fallen gelassen? Wahrscheinlich. Egal. Nicht wert, dafür den Blick von den angenehm ruhigen Felsen zu wenden.
    Dann waren sie an der Reihe.
    »Voll.« Er gab den Frauen seinen Wasserschlauch.
    »Das macht ein Kupferstück.«
    Der Junge nahm den gefüllten Wasserschlauch entgegen und hängte ihn an seinen Gürtel zurück. Gleichzeitig hielt er den Frauen seine Handfläche hin. »Hier, ein Kupferstück.«
    Die Frauen blickten in seine Handfläche. Auch Hel sah kurz hin. Tatsächlich glänzte dort eine Kupfermünze, glatt und rund wie frisch aus der Schmiede. Eine der Wasserfrauen nahm sie und reihte die Münze auf den Geldring, den sie am Gürtel trug.
    »Komm.« Der Junge führte Hel am Ellbogen weg. Als sie sich noch einmal umdrehte, sah sie, wie ein kleiner Stein neben die Füße der Frau klapperte.
    »Jetzt brauchen wir noch etwas zu essen. Du kennst dich besser aus als ich, such du etwas aus!«
    Hel sah ihn misstrauisch an. Er drehte sich neugierig nach
allen Seiten. Vielleicht ein wenig zu neugierig … Erst als der Brunnen hinter der Straßenbiegung verschwunden war, verlangsamte er seinen Schritt wieder. Er löste den Schlauch vom Gürtel, führte ihn halb zum Mund und entschied sich im letzten Moment, Hel den Vortritt zu lassen. Er war doch vorhin noch nicht so nervös gewesen.
    Hel trank und vergaß einen Moment lang ihren Argwohn. Wie süß das Wasser schmeckte! Ihr war, als würde das Leben in sie zurückkehren und die Übelkeit wegspülen. Nach ihr trank der Junge in langen Zügen.
    Sie setzten ihren Weg fort. Die Straße bildete eine Spirale, die Runden verkürzten sich. Je näher sie dem Stadtkern kamen, umso lauter und überfüllter schien es zu werden. Hel versuchte, die zweite Sicht zu ignorieren oder zumindest zu ertragen, während sie nach Proviant Ausschau hielt. Es gab gedörrtes Fleisch, gebratene Skorpione und Schlangen; an einem Schlachtstand lag ein halber Sandwurm auf einem Tisch und wurde aus dem Panzer geschält und in gleiche Teile geschnitten, jedes breit wie der Brustkorb eines Mannes.
    »Was ist das?«, murmelte der Junge.
    »Das weißt du nicht? Na, das willst du auch gar nicht wissen. Komm, hier gibt es Fladen!«
    Sie liefen zu einem alten Mann, der Fladen in großen geflochtenen Körben verkaufte. Sie waren zwar nicht so lange haltbar wie Trockenbrot, schmeckten dafür aber viel besser. Manchmal hatten sie welche auf der Schwalbe gehabt. Nicht ohne Wehmut suchte sie zehn fingerdicke Fladen aus, ließ sie in ein Tuch schlagen und übergab sie dem Jungen, der sie in der Tasche unter seinem Umhang verschwinden ließ.
    »Zwei Kupferstücke«, sagte der Bäcker. »Hast du denn noch genug Geld, damit wir später rauskommen?
Es gibt doch eine Steuer am Tor«, raunte Hel dem Jungen zu.
    »Keine Sorge. Hier sind zwei Kupferstücke!« Der alte Mann nahm sie misstrauisch entgegen, steckte sie aber in seinen Lederbeutel.
    Wieder zog der Junge Hel weiter. »Brauchen wir noch etwas?«, fragte er und klang merkwürdig eifrig. »Was sind das für verschrumpelte Dinger, die alle essen?«
    »Datteln kennst du auch nicht?«
    »Magst du sie?« Sie sah ihn unter der Kapuze lächeln. Wenn er lächelte, zog er den rechten Mundwinkel immer ein wenig höher als den linken. Er hatte ein Grübchen in der Wange.
    »Ja, schon, aber haben wir denn genug …?«
    Bevor Hel es verhindern konnte, war er zu einem Dattelverkäufer getreten und verlangte ganze drei Pfund daumengroße, süße Datteln. »Hier. Drei Kupferstücke.«
    »Bist du

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