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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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Fallen gebracht hatte. „Ich dachte schon, ich muss mir einen neuen Gegner suchen."
     

Der Überfall
    Nach dem Unterrichtsende wartete Phil auf Leo, der sich mit seinem Gegner auf dem Boden herumkugelte. Jeder hielt den anderen fest, bis Herr Kinsky sie auseinanderbrachte.
    Der Katzenmensch sprang auf, riss Leo auf die Beine, schüttelte ihm die Hand und ging.
    „Wie lief es heute?", erkundigte sich Phil.
    „Besser als gestern. Ich bin schneller wieder hoch gekommen."
    „Ist das alles?"
    „Na ja, zwei- oder dreimal habe ich ihn auch umgeschubst."
    Einen Moment lang überlegte Phil, ob er Leo von Elisa erzählen sollte, doch er beschloss, dieses kleine Geheimnis vorerst für sich zu behalten.
    Nach dem Essen – einem Spagettiauflauf mit violetten Pilzen – ließen sich Phil und Leo massieren. Melanie hatte ihnen Termine besorgt.
    Auf dem Rückweg wurden sie von Sangria aufgehalten. Sie hatte ihr schwarzes Haar zu einem kunstvollen Knoten verschlungen und trug ein schulterfreies, rotes Abendkleid, dazu Perlenschmuck. Ihr Bild hatte sie mit einem Seidentuch verhüllt. Lächelnd reichte sie jedem ein Glas mit einer prickelnden Flüssigkeit. „Ich möchte mit euch auf mein erstes Gemälde anstoßen." Sangria prostete ihnen zu und nahm einen kräftigen Schluck aus ihrem Glas. Dann entfernte sie umständlich das Seidentuch.
    In stillem Einvernehmen schütteten Phil und Leo die stark nach Alkohol riechende Flüssigkeit in einen Blumentopf. Kurz darauf begann die Palme darin, leicht zu schwanken. Als Sangria sich umdrehte, blickte sie erstaunt auf die leeren Gläser. „Darf ich nachschenken?"
    „Nein danke, wir bekommen sonst Ärger", erwiderte Phil.
    Sangria trank noch einmal, ihre Wangen röteten sich. „Und wie findet ihr es?"
    Das Bild war ein Wirrwarr grellbunter Farben, die in mehreren Schichten aufgetragen waren. Manche Stellen waren von zerlaufenen Tupfern übersät, umgeben von feinen Farbspritzern. Offensichtlich hatte Sangria den Pinsel als Wurfgeschoss benutzt. Schon nach kurzer Zeit begann es Phil vor den Augen zu flimmern.
    „Es wirkt sehr ..."
    „... lebendig", vollendete Leo den Satz. Er neigte den Kopf abwechselnd nach links und nach rechts.
    Sangrias Gesicht nahm einen verzückten Ausdruck an. „Lebendig, ja, wie recht du hast. Und wie wirken die Farben auf dich, Phil?"
    „Also, ich finde sie irgendwie ... Flimmernd."
    „Flimmernd?"
    „Pulsierend! Die Farben pulsieren wie das Leben", verbesserte ihn Leo.
    Sangria betrachtete das Bild, als sähe sie es zum ersten Mal. „Pulsierend wie das Leben", wiederholte sie begeistert.
    Phil nickte Leo anerkennend zu. Beinahe zärtlich legte Sangria eine Hand auf den Rahmen. „Ich habe eine tolle Überraschung: Wer von euch beiden mir zuerst sagt, was dieses Bild darstellt, dem werde ich es schenken." Sie seufzte tief. „Obwohl mir das sehr schwerfallen wird."
    Abwehrend hob Leo die Hände. „Oh nein, das können wir nicht annehmen. Da steckt doch so viel Arbeit drin."
    „Und Farbe", ergänzte Phil.
    „Dieses wundervolle Gemälde ist ein Teil von Ihnen, den Sie niemals weggeben dürfen", schmeichelte Leo.
    „Das hast du aber schön gesagt." Gerührt betupfte sich Sangria mit einem Spitzentaschentuch die stark geschminkten Wimpern. „Andererseits hättet ihr eine bleibende Erinnerung an mich." Sangria stellte ihr Glas ab. „Nun, Phil, mein Süßer, was siehst du?"
    Phil überlegte, womit die schrillen Farben am wenigsten Ähnlichkeit haben könnten. „Einen einsamen Strand?" Damit hoffte er, aus dem Rennen zu sein.
    „Oh, Phil, du hast es gleich gewusst, nicht wahr? Das Bild heißt Sonnenaufgang am See ." Sangria kam langsam auf Phil zu, ihre Augen glänzten. „Es gehört dir."
    „Ähm, danke." Phil hatte es plötzlich sehr eilig.
    Auf der dritten Treppenstufe rief Sangria ihn zurück. „Du hast den Sonnenaufgang vergessen!"
    Leo brachte ihm das Bild. „Da hast du aber wirklich Glück gehabt", bemerkte er schadenfroh.
    „Als was hättest du es denn bezeichnet?"
    „Pizza kunterbunt."
    „Hätte wahrscheinlich auch gestimmt. Ich war eben der Erste. Was machen wir jetzt damit?"
    „Erst einmal unters Bett schieben", schlug Leo vor.
    Phil protestierte: „Aber nicht unter meins!"
    „Gib her!" Das Bild verschwand unter Leos Bett.
    Mit etwas Verspätung trainierten sie eine Stunde im Kraftraum, ließen sich anschließend von Silvio aufpäppeln und nahmen die Rutsche nach draußen.
    Gerade, als Phil Leo beibrachte, wie er den Sprung eines

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