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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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Suche beginnen möchtest?", fragte er.
    „An der Eiche mit den zwei Stämmen."
    „Also dort, wo ich dich aufgegabelt habe." Phil nickte.
    Nach dem Frühstück, bei dem Manne mehr aß als Phil und Leo zusammen, und das wollte wirklich was heißen, packte Frida zwei Proviantbeutel. Interessiert verfolgte Leo, wie sie frische Brotstangen, Käse und mehrere kleine Salamis hineintat. „Ich gehe mit", verkündete er schließlich.
    Lächelnd füllte Frida einen dritten Beutel. Manne reichte sie außer seinem Proviantbeutel ein mit Papier umwickeltes Paket. Er verstaute alles in seiner ausgefransten Umhängetasche, Phil und Leo holten ihre Rucksäcke.
    Obwohl Manne außer der schweren Tasche seine vollständige Jagdausrüstung trug, ging er mit schnellen Schritten voran. Schon nach kurzer Zeit brach Leo der Schweiß aus. Sie liefen zunächst über die Wiesen bis in den Wald, in dem die Aussteiger lebten, überquerten den Fluss und erreichten etwa zwei Stunden später die zweistämmige Eiche.
    Die Kakteen, die dem Zaun am nächsten waren, überwachten jede ihrer Bewegungen, die Stacheln abschussbereit.
    Manne untersuchte die Stelle gründlich. „Leider sind die Spuren teilweise schon verwischt", sagte er bedauernd. Er führte Phil und Leo durch die Eiche hindurch in den Wald zurück. Vor einigen hohen Tannen blieb er stehen.
    „Wahrscheinlich sind deine Eltern von hier aus direkt zu uns gekommen. Ich selbst verirre mich selten in diese Gegend, seitdem sich hier Pusteltannen angesiedelt haben." Manne zeigte mit der Speerspitze auf einen Nadelbaum vor ihnen. „Das Gift ihrer Nadeln verursacht nicht nur äußerst schmerzhafte Pusteln, sondern auch hohes Fieber. Du hast bereits mit einem jungen Exemplar Bekanntschaft gemacht. Erinnerst du dich, Phil?"
    Unwillkürlich strich Phil über seinen rechten Arm.
    Systematisch durchforstete Manne mit ihnen den Wald. Einmal entdeckte er ein schwarzes, gewelltes Haar, das von Phils Mutter stammen könnte.
    Um die Mittagszeit trafen sie im Lager der Aussteiger ein. Während die Männer schwatzend um das Feuer saßen, rührte der bärtige Jonny in seinem gewaltigen Kessel. „Hallo, Manne! Wie ich sehe, bringst du Gäste mit."
    Zur Begrüßung drückte er Phil und Leo einen Topf mit Suppe in die Hand. „Du hast also deinen Freund gefunden, Phil", sagte er.
    „He, das ist der Bengel, der vom Himmel gefallen ist", rief jemand. Phil erinnerte sich an den Mann, er hatte ihn auf die Spur von Leo gebracht. Sein Name war Dominic.
    „Hicks, kann mir nich vorstell'n, dass der flieg'n kann, hicks", lallte ein Mann mit glasigen Augen.
    Jonny schüttelte den Kopf. „Wo hat Harry schon wieder das Bier her?" Als Manne ihm die Umhängetasche reichte, steckte er seine große Nase hinein und schloss für einen Moment die Augen. „Schinken!", rief er entzückt, riss das Papier ab, legte das Stück auf einen blank gescheuerten Baumstumpf und zerteilte es mit dem Messer. Er warf jedem seinen Anteil zu. Geschickt fingen die Männer die Scheiben auf. Harry, dessen zittrige Hand ziellos in der Luft hin und her pendelte, brachte Jonny den Schinken selbst vorbei, zusammen mit einem Topf Suppe. Den Bierkrug nahm er kurzerhand mit, ohne sich um Harrys Gejammer zu scheren.
    Tom, der junge Mann mit den strähnigen Haaren, kam etwas später. „Was habt ihr hier zu suchen?", fuhr er Phil und Leo an.
    „Reg dich ab, Tom", sagte Manne. „Sie machen nur einen kleinen Ausflug mit mir. Bald sind sie wieder fort."
    Diese Aussicht schien Tom zu beruhigen, zumindest begnügte er sich damit, ab und zu einen grimmigen Blick in ihre Richtung zu schicken.
    Gleich nach dem Essen brachen Manne, Phil und Leo wieder auf. Manne zeigte ihnen die Stelle, wo Phils Vater entführt worden war. Danach folgten sie der Spur, die Anna Marten bei ihrer Flucht hinterlassen hatte. Leo kaute unterdessen genüsslich an einer Salami. An einer alten, knorrigen Kastanie blieb Manne stehen. „Diese Gegend kenne ich mittlerweile auswendig. Ab hier ist Schluss, als hätte sich deine Mutter in Luft aufgelöst." Manne stocherte mit seinem Speer im Boden. „Ich vermute, dass sie ebenfalls von den Wächtern verschleppt wurde, eine andere Erklärung habe ich nicht."
    „Dann wären meine Eltern wenigstens zusammen", sagte Phil leise. Ein Geräusch ließ sie aufhorchen. Leo schwenkte seine Salami wie einen Knüppel. In ihrer Nähe bewegten sich kaum merklich die Grashalme, etwas Braunes schimmerte hervor. Ganz plötzlich richteten sich zwei lange,

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