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Die Suche nach dem reinen Blut

Die Suche nach dem reinen Blut

Titel: Die Suche nach dem reinen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Wagner
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weil meine Tante, das dumme Weibsbild, mir den Mann meiner Träume stahl. Jack wird seinem Vater immer ähnlicher und er ist mein. Keine andere wird ihn so beglücken, wie ich.“
    Angel hielt die Luft an, aber es gab in der Vergangenheit sicher einige Männer, die Jack hießen. Nochmals ließ sie ihren Blick zum Bett wandern, jetzt wich auch ihre letzte Gesichtsfarbe.
    Sie hatte es zuerst nicht richtig wahrgenommen, aber nun erschlug es sie förmlich.
     
    Über dem Bett hing das Bildnis eines jungen Mannes hoch zu Ross. Er sah in seiner antiken Reiteruniform wirklich stattlich aus. Die dunklen Haare lang, aber gepflegt. Angel sah ihm in die grünen Augen und auf sein spöttisches Lächeln. Ob es Jack oder Terrag war, wusste sie nicht, aber einer der beiden war es in jedem Fall!
    Die Erkenntnis, dass sie mitten in Jacks Vergangenheit stand, schlug wie ein Blitz ein und Angel wollte die Tür wieder verschließen.
    „Komm rein, du dumme Magd! Bürste mein Haar! Ich will nachher ausreiten und meine Hand braucht eine Pause, denn mein Liebster erwartet von mir einen langen, heißen Ausritt.“ Sie kicherte wie ein Kind hinter vorgehaltener Hand.
    Angel überlegte zu flüchten, aber sie brauchte diese letzte Ritusstelle und hatte keine Ahnung, wo sie war. Mit dieser blöden Pute hing es bestimmt nicht zusammen, aber etwas ihren wirren Aussagen zu lauschen, wäre eventuell aufschlussreich.
    Mit züchtig gesenktem Haupt trat Angel hinter dieses verhasste Miststück und ließ sich die Bürste reichen.
    „Flechte es mir zu einem frivolen Zopf, der beim Reiten aufgeht. Er soll es sehen und seine Finger danach ausstrecken wollen.“
    Boah, wo war die nächste scharfe Schere? Angel biss sich auf die Zunge und legte vorbereitend alle Haare auf deren Rücken und suchte nach einem Zopfgummi.
    ‚Himmel Angel!‘, schalt sie sich, denn vor Hunderten von Jahren gab es sicher keine Haargummis, geschweige denn neumodische Spangen. Sie sah der Vampirin über die Schulter und fand Bänder in ausgebleichten bunten Farben. Gut, dass sie ihrer Tochter früher immer hübsche Zöpfe für die Schule gebunden hatte. Sie nahm einige der Bänder, verflocht sie mit den schwarzen Haaren und knotete unten eine lockere Schleife. Die eingebildete Kuh betrachtete sich mit einem zweiten Spiegel von hinten und drehte sich dabei auf ihrem Hocker. Der morsche, von Motten zerfressene Stoff ihres Hemdes riss von der Bewegung, was der Frau nicht auffiel.
    „Das ist hübsch. Ich werde in Betracht ziehen, dich als meine neue Zofe einzustellen. Hilf mir beim Ankleiden. Ich muss etwas Begehrliches anhaben, das mehr zeigt als verbirgt.“
    Gebieterisch zeigte die Vampirin auf den Schrank und ‚Zimmerzofe‘ Angel verstand, sie sollte ein Kleidungsstück für sie holen.
    Nichts ahnend ging Angel an der Tür vorbei und sah Aidan an, dessen Zähne weiterhin freilagen, sie öffnete den Schrank und bekam aufsteigende Panik. Drei Kleider, allesamt dreckig, zerschlissen und kaputt!
    Keines war ansatzweise heile, geschweige denn brauchbar!
    Alle waren über die Jahrhunderte von Motten ausgiebig zerkaut worden. Schluckend nahm sie das mittlere Hellblaue heraus und zeigte es der anderen.
    „Nein, nicht dieses! Bring das Fliederfarbene mit dem tiefen Ausschnitt!“, befahl ihre Herrin herrisch.
    Der blaue Fetzen verschwand wieder in seinem wahrscheinlichen Grabesschrank und nun betrachtete Angel die anderen beiden Lumpen. Einer mochte mal gelb gewesen sein und die Farbe des anderen konnte sie nicht deuten. Vielleicht ein dreckiges Lilabraun?
     
    Sie nahm den ausgedienten Scheuerlappen und die zukünftige Trägerin nickte ihr zu. Angel hielt es ihr hin und zog es gleich wieder weg. Zofen entkleideten ihre Herrin und zogen ihr die anderen Sachen wieder an. Jedenfalls hatte Angel das mal in einem alten Film andeutungsweise gesehen. Sie legte den Fetzen aufs Bett und ging zu der stehenden Frau hinüber.
    „Ich brauche mehr Kleidung! Pier muss ausreiten und mir in der Stadt mehr Stoffe besorgen!“, moserte die blöde Kuh und stellte sich vor Angel.
    Mit ausgestreckten Fingerspitzen nahm Angel ihr den Überwurf ab, was nicht gerade einfach war, denn die gut einen Kopf größere Blödsaugerin und machte keine Anstalten sich umzudrehen.
    Am besten einfach abreißen, Angel sah sich das Nachthemd an und grinste innerlich. Dieser Fetzen war nach dem bloßen Eindruck ihr Lieblingsteil.
    ‚Loch an Loch und hält doch!‘, schoss es durch Angels Gedanken. Beide Brüste ragten wie

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