Die Suche nach dem reinen Blut
schlafen.
„Auch wenn ich jetzt am liebsten sagen würde, geh nach Hause ... ich tu es nicht. Viel Glück und möge dich dein Verstand zum Ziel führen.“
Seine unterstützenden Worte waren wie Balsam für ihre Seele, Angel strahlte Jack an und machte einen Schritt zurück, damit sie nicht mit ihm zurückglitt.
Terrags Wachen stürmten Jacks Zimmer, als dieser sich gerade auf sein Bett setzte.
Er folgte den Wachen zu seinem Vater.
„Wen soll ich umbringen, wenn er sich nicht gerade vor dir versteckt?“, fragte er seinen Vater ohne Umweg.
„Ich muss geschäftlich nach Portugal. Kommst du mit oder sollen dich die Wachen solange in den Kerker sperren ... warte mal, hab ich da nicht was vergessen? Stimmt, dein Freund ist ja noch dort unten. Ich sollte ihm mal ein paar Tropfen Blut zukommen lassen.“
Mann gut, dass Konga schon lange weg war, Jack grinste innerlich. „Was hast du für Geschäfte in Portugal?“
„Ich muss mit einer alten Freundin reden. Sicher ist das für dich zu langweilig. Wachen! Bringt ihn in den Kerker!“
Angel war in Portugal, Halt! Stopp! Jack stockte. „Mit wem willst du denn sprechen?“, fragte er beim Rausgehen, weil die Wachen ihn weiterschoben.
„Mersana“, antwortete Terrag nur und bei Jack richteten sich die Nackenhaare auf.
‚Angel!‘, schoss es durch seine Gedanken. War sie in Gefahr?
Angel reinigte ihre Waffen und schmunzelte immer wieder in sich hinein. Jack hatte ihr diesmal keine Vorschriften gemacht und ihr Glück gewünscht.
Aidan kümmerte sich derweil um einige Körperteile der leckeren Beute und stärkte sich.
Als beide fertig waren, ging Angel an die Treppe und sprang sie mit einem Satz hinab. Etwas frische Luft konnte vor dem Abstieg in den Keller des Hauses nicht schaden. Zur Grundversorgung lockte sie ein paar Hasen herbei und stärkte sich an ihnen.
„Wollen wir?“, fragte sie Aidan nach einer Weile, die beide an der frischen Luft verbracht hatten und der Wolf hechelte sie mit seinem durchdringenden Blutatem an.
„Ich werte das als Ja!“ Sie wedelte mit ihrer Hand den stinkenden Atem weg und stand auf.
Wieder in der Küche kroch Angel eine Gänsehaut über den Rücken, denn vor ihr klaffte ein dunkles, alles verschlingendes Maul auf. Angel sah sich nach etwas um, das sie als Fackel benutzen könnte, und fand in einem Wandschrank gleich mehrere Kerzen und Fackeln. Vorsorglich stopfte sie sich die Kerzen in die Hosentaschen und entzündet drei der fünf Fackeln. Die restlichen zwei Fackeln stopfte sie in ihren Rucksack.
Am Fußende der Treppe blieb sie stehen, warf die erste Fackel hinunter und hechtete ihr gleich hinterher. Die Treppe war aus Holz und würde innerhalb von Minuten wie Zunder brennen.
In letzter Sekunde trat sie den brennenden Staub aus, atmete die verrußte Luft ein.
Ihre Lungen brannten, Angel hustete.
Als sich ihre Atmung sich etwas beruhigt hatte, blickte sie sich um. Wieder stand sie in einer Höhle oder Grotte oder Blutbau? Nee, eher ein düsteres Kellergewölbe! Aidan sah sie durch den Schein der Fackeln an. Einen nervösen Eindruck machte er nicht und so entspannten sich Angels Nerven auch wieder. Sie kam zum Ende der Treppe und hasste dieses Haus wie die Pest. Wie oben gingen wieder zwei Wege ab.
„Immer diese Scheißsucherei!“
Diesmal schickte sie Aidan nicht allein vor, Angel folgte dem Wolf gleich und leuchtete die einzelnen Kammern ab. Einige waren größer, andere winzig und Angel fragte sich, warum das so war. Gitter oder Türen fehlten gänzlich und Aufhängungen für sie fand Angel nicht. In einen der tieferen Räume ging sie rein, um überhaupt etwas zu erkennen.
Nichts, leere, in den Stein geschlagene Räume, die keinen Zweck erfüllten. Oder, mutmaßte Angel, vielleicht waren es Schlafplätze der Vampire? Nee, Quatsch, die konnten ja in die Sonne, ergo entfiel dieses Gruftdenken wieder.
„Da bin ich aber froh, dass ich in dieser Zeit gewandelt wurde“, flüsterte sie und erschrak, weil ihre Stimme an den Wänden dreimal so laut widerhallte.
Bis zum Ende durchsuchte Angel den Gang, fand jedoch nichts und ging zurück.
„Ist doch immer so. Hätte ich den anderen Gang gewählt, wäre der falsch gewesen“, murmelte sie und erschrak erneut vor dem lauten Echo. Was war das? Was verstärkte ihre leise Stimme so vielfach? Angel beschloss, nichts mehr zu sagen und grollte lieber innerlich.
Am Ende des zweiten Ganges verzweifelte sie, auch hier war nicht zu finden.
‚Die blöde
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