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Die Suche nach dem reinen Blut

Die Suche nach dem reinen Blut

Titel: Die Suche nach dem reinen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Wagner
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zusammen, wenn du verstehst. Sie hätte durch meinen Arm unnütze Schmerzen, aber ich kann nicht sagen, ob mein Pressen ausgereicht hat, den Blutfluss einzudämmen. Achte auf ihren Unterbauch, wölbt er sich zu viel, dann staut sich das Blut in ihr und ich muss es ablassen. Jack, ich will nicht um den Brei reden, bete! In solch einem Fall steht die Überlebenschance unter zehn Prozent.“
    Jack schluckte und sah auf Angels Brustkorb, der sich unter dem dünnen Stoff nur sehr wenig anhob. Kev behielt den unteren Blutfluss im Auge und stellte zunächst eine Besserung fest. Doch das hatte nichts zu sagen, wenn sie innerlich verblutete.
    „Ich werde eben nach Jared sehen. Achte darauf, sie muss gleich noch zwei Konserven bekommen. Lass die Leitung nicht leerlaufen.“
    Gequält sah Jack auf, nickte und zog seinen Stuhl neben ihr Kopfkissen.
     
    Jared war lieb und brav und Joyce stillte ihn gerade, als Kev kam. „Na, wie geht’s dem Baby?“
    „Er is so süß“, schwärmte Joyce und strich ihm über die Wange. „Und er ist so vorsichtig, beißt kaum und saugt so herrisch. Heaven hackt ihre Zähne immer so tief ins Fleisch.“
    Kev schmunzelte verkniffen. „Wird er auch bald machen. Nur Mischkinder haben erst mit einem halben Jahr Fänge, die dann auch nur wenige Monate bleiben. Hat er gleich getrunken oder hast du ihn mit dem Finger anlocken müssen?“
    „Alles hat sofort geklappt“, schwärmte Joyce und streichelte über den Bauch ihrer schlafenden Tochter, die in ihrem Schneidersitz lag.
    „Denk dran, du musst mehr Blut trinken, wenn du zwei Babys stillst.“
    „Konga versorgt mich im Überfluss und stopft mich alle halbe Stunde mit einem halben Liter voll. Meine Brüste fühlen sich an, als ob ich fünf Babys stillen könnte“, schnaufte Joyce.
    Oh ja, Joyce Brust war wirklich sehr stramm und voll.
    „Wo ist Konga?“
    „Er steuert das Boot zum nächsten Hafen und will dort noch mehr Blut besorgen. Wie geht’s Mama?“
    „Momentan möchte ich dazu noch nichts sagen. Wir müssen die nächsten achtundvierzig Stunden abwarten, dann kann ich mehr sagen.“
    „Kümmre dich gut um sie“, sagte Joyce und weinte leise. „Sie muss doch meinen kleinen Bruder aufziehen.“
     
    Wie konnte es soweit kommen?
    Konga war mit der Welt und sich selber unzufrieden. Er wollte niemanden sehen, musste allein sein.
    Wann war der Augenblick gekommen, in dem er den Abstand zu Angel wieder einmal nicht mehr klar sehen konnte?
    Wann war es passiert?
    Und warum?
    Bisher behielt er - meistens - seine Kontrolle, denn es durfte nicht sein!
    Sein erstes Gefühlschaos brach an diesem verdammten Pool in Mallorca über ihn herein. Damals, als sie vor ihm zurückgeschreckt war, sich von ihm nicht aufhelfen lassen wollte. Dann die Begegnung im Krankenhaus, diese großen Augen in ihrem erstaunten Gesicht, als sie mit ihren wackeligen Krücken vor ihm stand und ihn ansah. Und in Kairo, zuletzt das ultimative Highlight auf Fischers Insel.
    Dann kam Joyce und vorübergehend war alles klar abgegrenzt … Und doch … log er sich nicht schon vorher in die eigene Tasche? Hier auf dem Schiff verschmolzen seine Gefühle wieder zu einem undefinierbaren Widerspruch. So viele Jahre waren vergangen und doch konnte sein Kopf die Erinnerungen nicht mehr verdrängen ...
    Keine Frage, Joyce war eine anziehende junge Lady. Er mochte sie, ließ sie einigermaßen an sich heran und doch … irgendetwas stimmte nicht.
    Angels Starrkopf war auf seine Art hinreißend, unberechenbar, aber süß und anziehend. Hingegen artete bei Joyce die Sturheit ins Bodenlose aus. War sie aufsässig, konnte man sie nicht bezirzen, in Küsse verwickeln, die alles auflockerten. Überhaupt kein noch so logisches Argument zog und so langsam ging das Konga gewaltig auf den Sack.
    Ihre Verbissenheit brachte ihn regelmäßig in Rage. Angel war dafür keine Ersatzlösung oder ein Ventil, nein, es lag an ihrer Art, alles aus ihrem Winkel zu betrachten. Teils naiv, teils mit solch einer Logik, dass man nur sprachlos vor ihr stand und den Mund entweder nicht zu- oder aufbekam.
    Gefährlich viel Eindruck hatte sie bei ihm hinterlassen, wie sie mit den Staatenvampiren umging. Als ob sie Hunde dressierte und ihnen Leckerlis zuwarf. Alle fraßen ihr aus der Hand.
    Dann wieder diese völlig aufopfernde Haltung, wenn es um Jack ging. Sie wäre ohne Frage aus dem Flugzeug gesprungen.
    Jetzt drehte in regelmäßigen Abständen, jedes Mal, wenn er sie nur ansah, sein Hirn durch. Von

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