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Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Loth.«
    Erneut schwiegen alle eine ganze Zeit lang.
    »Es war trotzdem richtig, was wir gemacht haben, oder?«, fragte Anna leise. »Wegen der Höhlenkinder und Eriks Vater und wegen der anderen Rhan.«
    »Woher hätten wir das wissen sollen?«, fügte Adrian an. »Irgendwann hätte die Mutter Oberin ihm ja ohnehin alles erzählen müssen. Schließlich wird selbst sie nicht ewig leben. Und Karon hätte auch ohne jedes Zutun irgendwann zwangsläufig den Löffel abgegeben.«
    Er sah Erik plötzlich neugierig an. »Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Wie haben sie ihn eigentlich besiegt?«
    »Aeneas hat ihn getötet.« Kurz blickte er in die sichtlich erschütterten Gesichter seiner Freunde, dann erzählte er ausgiebig vom Schwertkampf und der anschließenden Magierschlacht. Er wollte sich eigentlich gar nicht mehr an diese schrecklichen Erlebnisse erinnern, aber es war immer noch besser, als an die Zukunft zu denken. An den Mienen seiner Kameraden konnte er ablesen, dass keiner ihn darum beneidete, dabei gewesen zu sein. Im Anschluss an seinen Bericht war es völlig still. Alle hingen ihren eigenen Gedanken nach.
    Erik seufzte tief auf. Die Höhlenkinder waren befreit, und er kam sich vor wie ein Mörder. Sein Vater war frei, und er konnte sich überhaupt nicht freuen. Er hatte Wölfe und Dämonen besiegt, und es war ihm egal. Denn er hatte Aeneas verloren, und der war sein Freund. Was nutzten Siege, wenn der Preis dafür so hoch war?
    Den verzweifelten Mienen seiner Freunde konnte er entnehmen, dass sie sich ähnlich fühlten.
    »Hat zufällig jemand noch etwas zu essen dabei?«, fragte Gerrit endlich. »Ich hab seit gestern nichts gegessen und ich glaube, mir wird gleich schlecht vor Hunger.«
    »Wer hat hier Hunger?«, fragte Duncan, der gerade zur Tür hereinkam.
    »Eigentlich wir alle«, antwortete sein Sohn und lächelte ihn erleichtert an. Holly hatte zwar gesagt, dass sie eine Verbindung gehabt hatte, aber trotzdem hatte er die Angst, seinem Vater wäre etwas zugestoßen, nie ganz verdrängen können.
    Erma kam hinter dem Ringlord in Sicht. »Sehen Sie Duncan, gut, dass ich daran gedacht habe, etwas einzupacken. Karon machte nicht unbedingt den Eindruck, als wäre er ein guter Gastgeber gewesen.« Sie stellte ihren Rucksack ab und beförderte Brot und Käse, Saft, Obst und Kuchen zu Tage.
    Die Jugendlichen fielen geradezu darüber her.
    Duncan musterte sie derweil gründlich, um sich zu überzeugen, dass es ihnen gut ging. Sie sahen alle furchtbar blass und erschöpft aus, und sie waren arg verschrammt, ernsthaft verletzt schien aber zumindest niemand zu sein.
    »Wo sind Aeneas und Lennart?«, fragte Erma sichtlich nervös.
    Erik bemühte sich, zunächst seinen Bissen hinunterzuschlucken, bevor er antwortete: »Am See! Aeneas ist übel.«
    Duncan hielt Erma zurück, die sofort hinauslaufen wollte. Er konnte sich kaum vorstellen, dass sein Kollege es begrüßen würde, die junge Frau jetzt in seiner Nähe zu haben. Schließlich hatte der schon nicht gewollt, dass sie ihm beim Kämpfen zusah. Noch viel weniger würde er garantiert wollen, dass sie ihm vielleicht beim Kotzen zusah. »Bleiben Sie besser hier und kümmern sich um die Kinder. Machen Sie ein Feuer, es ist lausig kalt hier. Ich gehe.«
    Äußerst widerstrebend gab sie nach.

    Duncan sah das kleine Feuer schon vom Weitem und er hörte Stimmen. »Hör endlich auf mit deinem väterlichen Getue, Lennart!«
    »Ich sag ja nur: Schön tief durchatmen und schön stehen bleiben. Nein, eben nicht wieder setzen. So wird das nie etwas.«
    »Sag mal, hast du einen tieferen Groll ... gegen mich? Lass es einfach raus. ... Himmel, ist mir schlecht!« Tiefes Stöhnen unterbrach die Rede.
    »Aber Aeneas, das verletzt mich jetzt wirklich. Wir wollen doch, dass du wieder ganz normal wirst, bevor wir dich den anderen präsentieren. Also atme schön tief durch.«
    »Sag mal, sind wir hier in einem Schwangerschaftskurs? ... Oh, Götter! ... Hör auf mit deinem ewigen Tief-durch-Atmen. ... Oooooooh, ... ich glaub, ich sterbe.«
    »Das versprichst du mir seit Stunden. Nein, nicht umkippen! Ich bin es langsam leid, dich immer wieder auf die Füße zu ziehen. Das sind nur Magenkrämpfe und sie kommen viel seltener, seit du stehst. Bleib also stehen und atme gefälligst, Aeneas, atme! Wenn du ständig tief atmest, kannst du nicht würgen und das ist doch schön.«
    »Ich will nicht atmen, ich will endlich in Frieden sterben!«
    »Nicht jetzt, nicht nachdem ich dir

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