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Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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kannst du Adrian, Holly und Gerrit auf die Schnelle beibringen, wie man fremde Zauber hält? Dann können sie mir helfen, den Schutzschild zu halten. Erik und Anna können dann Angriffszauber wirken, um sie abzulenken, während du möglichst schnell mit den Dämonen Kontakt aufnimmst, um sie wegzuschaffen. Wie auch immer!«
    Der Ringlord sah einen nach dem anderen nachdenklich an und fuhr sich mit beiden Händen wild durchs Haar. »Wenn wir nur mehr Zeit hätten! Haben wir aber nicht, weil die Dämonen in Kürze diesen Palast zerlegen werden. Wenn ich doch nicht so erschöpft wäre! Ich bin es aber. Wenn ich doch zumindest klar denken könnte. Ich kann es aber nicht mehr. Daher werde ich euch jetzt mitnehmen, obwohl ich das vermutlich nicht sollte, doch ich brauche euch, obwohl ich das vermutlich nicht dürfte. Ich kann es im Augenblick nur mit euch zusammen schaffen und ich könnte mir keine besseren Mitstreiter vorstellen. Ihr seid unglaublich. Euer Mut, eure Hilfsbereitschaft und eure Freundschaft sind mehr als beeindruckend. Hab ich euch eigentlich schon mal gesagt, wie gern ich euch habe?«
    Lennart schüttelte den Kopf und grinste verhalten. Wenn überhaupt etwas zeigte, wie fertig Aeneas war, dann war es diese ausgesprochen seltsame Rede, die so gar nicht zu ihm passte.
    Adrian sah das offensichtlich genauso und fasste es in Worte: »Na, du bist ja wirklich hinüber. Aber, nun mach hier mal keinen auf weinerlich. Ich will jetzt Dämonen wo auch immer hinschicken und keine rührselige Szene. Sonst heule ich den Biestern gleich noch einen vor und da ist mir verdammt nicht nach.«
    »Ich will auch nicht heulen«, erklärte Gerrit. »Obwohl mir verdammt danach ist. Mach jetzt voran Aeneas, bevor ich vor Angst unter mich mach.«
    Der Ringlord nickte und lachte leise. »Ich liebe euch. Nun, denn, Schutzzauberkommando zu mir.«
    Er brauchte nicht lange, um den willigen Schülern beizubringen, wie man Stränge eines fremden Zaubers fand und hielt. Der Ringlord war sich allerdings sicher, dass es unter den Angriffen der Dämonen bedeutend schwieriger werden würde, aber er versuchte, seine Vorbehalte gegen den Einsatz der Jugendlichen zu verdrängen. Viele Möglichkeiten hatten sie in der Tat nicht.
    Er merkte, dass die allgemeine Nervosität schnell zunahm und beschloss, die Sache lieber sofort in Angriff zu nehmen. Weiteres Warten würde nur zu noch größerer Verunsicherung führen. »Gehen wir«, befahl er daher knapp.

15. Kapitel
    Kaum aus der Tür webten Lennart und er einen Schutzzauber und verflochten die Stränge.
    Das Kreischen der Dämonen war ohrenbetäubend. Fünf von ihnen umkreisten jetzt die Lichtung, die in unwirkliches rötliches Licht getaucht war. Verbrannte Wolfskadaver lagen weit verstreut. Gespenstisch ragten verkohlte Baumskelette in den Himmel. Dicker Qualm stieg aus dem ehemaligen Wald auf. Die Landschaft um sie herum hatte sich völlig verändert.
    Erik wurde schlagartig klar, was der Begriff
Verbrannte Erde
bedeutete. Es gab kein Leben mehr, so weit das Auge reichte. Alles erschien schwarz und tot. Erdspalten durchzogen die Lichtung, Lavabäche brodelten daraus hervor.
    »Gütiger Himmel!«, murmelte Adrian beeindruckt.
    »Los jetzt, greift die Stränge«, schrie Lennart.
    Die Dämonen kamen näher. Feuerregen prasselte auf die Schutzbarriere. Erik und Anna warfen Feuer und Blitze gegen die Angreifer, während Aeneas versuchte, mentalen Kontakt aufzunehmen. Viel Zeit würde ihnen nicht bleiben. Zwar konnte er schnell eine Verbindung herstellen, seinen Befehlen, irgendwohin zu verschwinden, gehorchten sie allerdings nicht. Stattdessen wurden die Menschen mit einem Silberregen eingedeckt.
    Der Ringlord umfasste die Kette an seinem Handgelenk und konzentrierte sich darauf. Wieder sah er Bilder von Vulkanen, Lavaströmen und der schwarzen Burg inmitten des Feuers und ließ sich treiben. Sein Geist schwebte in die Burg, durch lange Gänge, blutrot mit schattenhaften Gestalten, hinein in einen Altarraum mit bizarren Skulpturen von genauso unbekannten wie unterschiedlichen Wesen, die allerdings alle einen Schlangenkopf hatten. Flammen loderten an einem Sockel empor und wurden zu Schlangen. Sie wanden sich umeinander, verschmolzen zu einer Einzigen, und die fixierte ihn jetzt mit großen, goldenen Augen. Er konnte sich nicht mehr bewegen, verfiel in eine Art Trance, und eine gewaltige Energie durchströmte ihn. Sein Körper schien zu lodern, aber es war eine angenehme und wohlige Hitze. Er fühlte

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