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Die Suche nach der Sonne

Die Suche nach der Sonne

Titel: Die Suche nach der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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man nahtlos in die weiße Oberfläche eingefügt hatte. Cherry sah die Karte neugierig an, kam aber nur zu der Erkenntnis, daß die Aufschrift in einer Sprache abgefaßt war, die nicht in der Föderation gesprochen wurde und ihm unbekannt war. Er wollte gerade um eine Klarstellung bitten, als der Fremde sich abrupt umdrehte und geschmeidig aus den Ruinen der Halle glitt. Sein Gefolge hielt fachmännisch zu beiden Seiten Schritt.
     
    Cherry sah mit der Karte in den Händen zu, wie das Rätsel auf Rädern aus der Halle entschwand, und fragte sich, was für ein Angebot ein solcher Mann einem Zirkus-Illusionisten unterbreiten würde. Die Ankunft Chi Nailers, des Zirkus-Marschalls, und seines Einsatzteams riß Cherry aus seinen Träumen. Auf Nailers Gesicht zeichneten sich grimmige Falten ab, aber er konnte die Belustigung in seinen Augen nicht unterdrücken.
    »Diesmal hast du dich wirklich selbst übertroffen, Cherry! Ich wußte, daß du früher ein paar wilde Sachen abgezogen hast, aber eine ganze Traglufthalle zum Platzen zu bringen, das ist bis jetzt das wildeste. Wie, zum Teufel, hast du das angestellt?«
    »Es war Sabotage. Ich schätze, irgend jemand hat uns an eine der Hauptleitungen des Zirkus angeschlossen.
    Dem Temperatursturz nach zu urteilen haben wir die Luft gekriegt, die eigentlich für die Eisjungfern nebenan bestimmt war.«
    Chi Nailer lief trübsinnig durch die zerrissenen Bahnen des Hallenstoffes. Er untersuchte die weiten, biegsamen Hauptrohre des Zirkus, die unordentlich den sandigen Boden entlang liefen. Die Vermutung des Illusionisten erwies sich als richtig – tatsächlich war eine Rohrverzweigung mit Druckluft an das Einzugsrohr von Cherrys Lüfter angebracht worden.
    Nailer verzog das Gesicht. »Ich sehe, was geschehen ist, aber ich sehe nicht, wie man es angestellt hat. Es muß fast eine halbe Stunde gedauert haben, um die Rohrverzweigung anzupassen. Wie kommt es, daß das niemand beobachtet hat?«
    »Kein Problem«, sagte Cherry. »Man macht einfach den Deckenscheinwerfer da drüben aus, dann flutet man das Areal mit einem Gelände-Hologramm derselben Szene, aber projiziert es ungefähr einen Meter höher. Unter der Projektion kann man so lange arbeiten, wie man will, ohne daß man jemals bemerkt würde.«
    »Und wenn derartiges Expertenwissen vonnöten ist, deutet das auf Castor hin. Eure Fehde wird langsam zu einer Bedrohung für die Öffentlichkeit. Mein Einsatzteam hat Besseres zu tun, als sich um die Katastrophen zu kümmern, die ihr füreinander fabriziert. Ich muß dich warnen, Cherry – noch ein Zwischenfall wie dieser hier, und du fällst unter die Gerichtsbarkeit des Zirkus. Und ich persönlich garantiere dir, daß keiner von euch beiden jemals wieder in einem Zirkus arbeiten wird. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Tu mir einen Gefallen, Chi. Laß mich noch einen letzten Anlauf gegen die alte Krähe unternehmen, nur damit wir quitt sind.«
    »Ich habe dich gewarnt!« Nailer rief sein Team zusammen und lauschte einer Zusammenfassung ihrer Berichte. Dann deutete er auf die Überreste der Traglufthalle. »Und sieh zu, daß das Grundstück schnell freigeräumt wird, Cherry. Gibt dem Zirkus ein schlechtes Image.«
    »Da ist noch etwas«, sagte Cherry. »Du hast schon überall auf der Mars-Schale gearbeitet, Chi. Kannst du das lesen?« Er reichte Nailer die Karte, die ihm der geheimnisvolle Besucher überlassen hatte.
    Der Zirkus-Marschall nahm die Karte und sah sie sich genau an. Er erstarrte.
    »Wo, zum Teufel, hast du die her?«
    »Von irgend so einem Kauz, der bei der Vorstellung war, halb Mensch, halb Büchse. Er will mir ein Angebot machen.«
    »Du spielst mit dem Gedanken, ein Angebot von Land-a anzunehmen?« Nailers Stimme klang ungläubig. »Cherry, du verschrobener alter Spinner, du fällst auf deine eigenen Illusionen rein.«
    »Wieso? Wer ist er?«
    »Er ist ein berüchtigter Prinz aus Hammanit, einem der Staaten außerhalb der Föderation. Aus irgendeinem Grund wurde das gesamte Platin, das im Gesamtplan vorgesehen war, auf einem Fleck in Hammanit abgeladen – ein ganzer Berg davon. Er soll der reichste Mann der Mars-Schale sein.«
    »Und wieso bringt dich das derartig aus der Fassung?«
    »Weil er sein Geld dazu benutzt, Leute zu kaufen. Er hält sich für irgendeine Art von Super-Wissenschaftler und plant immer irgendwelche sonderbaren Experimente und Expeditionen.«
    »Wenn du mich fragst, klingt das nicht so übel.«
    »Cherry… die meisten Leute, die er

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