Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Suche nach der Sonne

Die Suche nach der Sonne

Titel: Die Suche nach der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
Vom Netzwerk:
Kessel aufsetzt, sind wir rechtzeitig zum Tee da.«
    »Das soll wohl ein Witz sein! Wo, zum Teufel, seid ihr?«
    »Wir fliegen gerade in den Zwischenraum eurer Käfigwelt ein, Maq. Du hast uns nur ein paar Anhaltspunkte gegeben, aber die Brocken, die wir hin und wieder von deinen Funksprüchen auffingen, reichten dem Computer, um einen Kurs zu berechnen.«
    »Gott sei Dank, Cherry! Dafür tun wir dir einen Gefallen. Wir lassen dich ein Holo von der echten solaren Sonne machen. Stell dir Harry Castors Gesicht vor, wenn er davon hört!«
     
    Die Kammer der Sonderabgeordneten der Föderation der Mars-Schale war zum erstenmal seit ihrer Gründung bis zum letzten Platz gefüllt. Als Cherry von seinem provisorischen Podium herabstieg und Tez und Carli im Projektionsstand zuwinkte, empfing ihn stürmischer Beifall, der das Dach des riesigen Saals klirren ließ und eine volle Viertelstunde andauerte. Selbst Ancor, der bei der Aufnahme der meisten Szenen auf ihrer Hin- und Rückreise dabeigewesen war, mußte zugeben, daß Cherrys Vorstellung vorzüglich gewesen war.
    Als die Rufe und das Klatschen schließlich verhallt waren, ergriff Präsidentin Layor erneut das Wort. Trotz der Überschwenglichkeit, mit der diese Sitzung eingeleitet worden war, strahlte ihre Miene Ernst aus.
    »Mörder Ancor!«
    »Hier, Frau Präsidentin!« Ancor erhob sich von den Gästeplätzen, wo er neben Land-a gesessen hatte.
    »Mörder Ancor, Sie werden bereits von den Ergebnissen der Beratungen des Höheren Senats erfahren haben. In Hinblick auf die Beweise, die Sie diesem und anderen Gremien vorgelegt haben, wurde einstimmig beschlossen, daß wir Ihrem Gesuch nachkommen, die besten Köpfe Solanas zu ermutigen, sich der Neuprogrammierung von Zeus’ Erster Direktive zu widmen. Man hat mir darüber hinaus aufgetragen, Ihnen allen, die diese bemerkenswerte Reise unternommen haben, den Dank und die Bewunderung der Menschen in- und außerhalb der Föderation zu überbringen. Und natürlich auch Prinz Awa-Ce-Land-a von Hammanit, der den Anstoß für diese Reise gegeben hat.«
    »Frau Präsidentin, in meinem Namen und im Namen meiner Mitstreiter möchte ich Ihnen für Ihre Worte danken.«
    »Jetzt kommen wir zu einer schwierigeren Angelegenheit, einer Angelegenheit des Gesetzes und nicht der Ansichten. Diejenigen unter Ihnen, die vormalige Bürger der Föderation sind, erscheinen heute hier unter dem Schutz einer zeitlich begrenzten Amnestie. Dies ist deshalb notwendig, weil Sie sich zahlreiche Straftaten unterschiedlicher Schwere haben zuschulden kommen lassen. Nun, es ist nicht unsere Absicht, die populärsten Persönlichkeiten unseres Zeitalters einzusperren oder hinzurichten, dennoch muß dem Gesetz Genüge getan werden. Man hat bereits Vorschläge für einen Kompromiß vorgebracht, mit denen ich aber nicht die Zeit dieser Versammlung verschwenden will. Ich glaube, daß wir uns auf die Einzelheiten in einem privaten Gespräch zwischen Ihnen und mir einigen können. Unsere Vereinbarung werde ich anschließend dieser gesetzgebenden Versammlung als Gesetzentwurf vorlegen.«
    Nachdem ihr persönlicher Diener Präsidentin Layors Suite verlassen hatte, und sie alleine waren, lehnte sich Ancor in dem üppigen Sessel zurück.
    »Wie, zum Teufel, hast du es geschafft, es so hinzudrehen, Leez?«
    »Was hinzudrehen?« Leez Layor, die Präsidentin der Mars-Schalen-Föderation, hatte eine perfekte Unschuldsmiene aufgesetzt.
    »Mich in Land-as Mannschaft zu schmuggeln. Selbst für dich muß das eine ausgefallene Schieberei gewesen sein. Ich wußte nicht einmal selbst, was vor sich geht.«
    »Es war nötig, daß du nichts wußtest, Maq, sonst hättest du deine Rolle nicht so überzeugend spielen können. Wir haben natürlich in allen Fürstentümern außerhalb der Föderation Spione und wußten seit langem von Land-as Plänen. Die Hammaniten haben nicht nur einen Berg Platin geerbt, sondern auch eine Anzahl von Kraftwerken, wie Zeus sie in seinen Ultra-Langstreckenraumschiffen verwendet. Wir konnten Land-a nicht dazu zwingen, uns eines davon zu überlassen, also entschieden wir uns, einen unserer Männer in die Mannschaft zu schleusen.«
    »Aber ich verstehe immer noch nicht, wie du sie dazu gebracht hast, mich auszusuchen.«
    »Wir verfolgten Land-as Versuche, ein erfolgreiches Team zu bilden. Er hatte die nötigen finanziellen Mittel und das Kraftwerk, und das bedeutete, daß er ein Schiff durch den Zwischenraum einer Käfigwelt schicken konnte – was wir seit

Weitere Kostenlose Bücher