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Die Suche nach der Sonne

Die Suche nach der Sonne

Titel: Die Suche nach der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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besorgt. Was würde passieren, wenn die große schwarze Kugel sie verschluckte?
    Sekunden später erfuhr er es. Als die Welle perfekter Schwärze sie verschlang, fegte ein eiskalter Wirbelsturm durch die Traglufthalle, der bei den Zuschauern ein dramatisches Frösteln auslöste. Im selben Augenblick fiel der Strom aus, und damit auch die Projektoren. In der Halle herrschte völlige Dunkelheit.
    Und das war nicht alles: Das Druckgefühl auf seinen Trommelfellen, das ihn panisch schlucken ließ, verriet Cherry, daß die kalte Luft mit Überdruck eingeblasen wurde. Hätte Cherry beabsichtigt, die Illusion mit physischen Effekten zu steigern, hätte er es kaum besser machen können. Der Haken war nur, daß er diese Situation weder geplant hatte, noch sie sich unter seiner Kontrolle befand.
    Eine Frau schrie hysterisch auf und löste damit eine Panik aus, die beängstigende Ausmaße annahm, als einige der Zuschauer in der Überzeugung, daß etwas ernsthaft schiefgegangen war, versuchten, sich in der Dunkelheit einen Weg zu den Ausgängen zu bahnen. Die Ahnung, daß das Schlimmste noch bevorstand, ließ Cherry trotz der Kälte schwitzen. Die Türen der Traglufthalle öffneten nach innen und waren sorgfältig gegen den normalen Luftdruck ausbalanciert. Angesichts des rapide steigenden Drucks in der Halle bestand nur geringe Aussicht, die Türen ohne die Hilfe von Stemmeisen zu öffnen. Cherry ahnte bereits, wie diese Sackgasse überwunden würde, und fürchtete diesen Augenblick.
    Er klammerte sich verzweifelt an das Rednerpult, wehrte das dunkle Handgemenge ab, wenn es ihm zu nahe kam, und wartete darauf, daß ihm die Hand des Schicksals den abschließenden Schlag versetzte. Dann geschah es: Die große Traglufthalle, deren Gewebe weit über jedes zumutbare Maß belastet wurde, platzte mit einem Geräusch, als würde das Universum entfaltet. Das Kuppelgewebe flatterte nach oben und regnete auf die verblüffte Menge auf den umgebenden Promenaden. Das schlagartige Fallen des Luftdrucks schmerzte in den Ohren, aber der Schmerz verblaßte neben der Freude der Zuschauer über die Zirkuslichter. Teile des völlig verängstigten Publikums schrien vor Erleichterung über ihre Rettung auf und kämpften buchstäblich darum, die Halle als erste über die jetzt im Überfluß vorhandenen Ausgänge zu verlassen.
    Kurz darauf gingen die Hallenlichter wieder an, und Tez, der eine Schnittwunde auf der Stirn davongetragen hatte, starrte ungläubig aus seiner Vorführkabine auf die Szene der Verwüstung zu seinen Füßen.
    »Glaubst du nicht, daß du es diesmal mit dem Realismus etwas übertrieben hast, Cherry?«
    »Spar dir deinen Spott«, erwiderte Cherry müde. »Warte nur, bis ich diesen rattengesichtigen Zwerg Castor in die Finger kriege. Das ist der schäbigste, widerlichste Trick, den er sich je getraut hat. Ich werde das alte Gerippe durchschütteln, bis seine Augäpfel in ihren Höhlen klappern.«
    Cherry drehte sich um, als er plötzlich ein Geräusch hinter sich hörte. Ihm wurde zum erstenmal bewußt, daß ein kleiner Teil seines Publikums in der Halle geblieben war. Der gebieterische Fremde, halb Mensch, halb Maschine, wartete immer noch gelassen im Kreis seiner Leibwächter. Er sah so aus, als ob er an den Ereignissen der letzten Minuten nichts Ungewöhnliches finden konnte. Er winkte den verblüfften Cherry zu sich herüber.
    »Das war eine sehr imposante und phantasievolle Vorstellung, Illusionist Cherry.« Der volle Klang seiner Stimme stand im Einklang mit den äußeren Insignien seiner Überlegenheit. »Es bleibt anzumerken, daß Ihr Konzept des Solaren Universums vollkommen irrig ist, aber Sie beherrschen das Handwerk des Illusionisten tadellos. Ganz besonders das Ende war unvergeßlich.«
    »Ich glaube auch nicht, daß ich es so schnell vergessen werde«, sagte Cherry traurig. »Die Vorstellung sollte nicht auf diese Weise enden. Sie wurde sabotiert.«
    »Trotzdem konnte ich verifizieren, was meine Nachforschungen über Ihre Fertigkeiten ergeben haben. Ich glaube, wir sollten unsere Unterhaltung in Bälde fortführen. Ich werde Ihnen ein Angebot unterbreiten.«
    »Ich würde eine Gelegenheit, Ihnen zu Diensten zu sein, willkommen heißen«, erwiderte Cherry aalglatt. »Mit welchem Namen darf ich meinen Gönner ansprechen?«
    »Man nennt mich Land-a.« Der Fremde gab ein Fingerzeichen, und einer der Leibwächter reichte Cherry eine Visitenkarte. Die Schriftzeichen auf der Karte schienen aus silbernem Draht zu bestehen, den

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