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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Vizqash.
    »Wir gehen ja nicht weit weg«, besänftigte ihn Tangaloa. »Rufen Sie uns einfach, wenn es soweit ist!«
    »Aber …«, nahm Vizqash einen erneuten Anlauf, wie einer, dem im entscheidenden Moment die richtigen Worte fehlen.
    Tangaloa aber war schon auf dem Weg hinunter zum Fluss. Barnevelt stand auf und folgte ihm. Sie bahnten sich zwischen den herumliegenden Felsen einen Weg zum Nordende der Ruinen, das sich an der höchsten Stelle des Steilufers befand, direkt über dem Wasser. Neben der Mauer lehnte eine halbeingesunkene Steintafel, deren Vorderseite mit einer fast zur Unkenntlichkeit verrotteten Inschrift bedeckt war.
    Tangaloa drehte ein paar Zentimeter Film und sagte: »In ein paar Stunden wird die Sonne die Inschrift deutlicher hervortreten lassen …«
    Barnevelt schaute zurück zum Feuer und stutzte. Vizqash stand mit erhobenen Armen da und winkte.
    »Ich glaube, er will, dass wir zurück …«, begann Barnevelt, doch im selben Moment fiel ihm auf, dass der Krishnaner mit dem ihm abgewandten Arm so winkte, als deutete er auf jemanden auf der anderen Seite, dort›wo der Weg war.
    »He!« rief Barnevelt. »George, schau doch mal!«
    »Auf was denn?«
    »Da bewegt sich doch was, dort, im Gestrüpp!«
    »Was? Ja, jetzt sehe ich es auch. Wahrscheinlich ein paar einheimische Freunde von ihm …«
    Eine Gruppe von Männern kam aus dem Gebüsch und rannte auf das Feuer zu. Vizqash sagte etwas zu ihnen. Barnevelt konnte seine Stimme hören, vermochte jedoch aus dem Gozashtando-Wortschwall nichts Genaues herauszuhören.
    »Die machen mir nicht gerade einen freundlichen Eindruck«, sagte Barnevelt. »Wahrscheinlich müssen wir entweder kämpfen oder verduften.«
    »Unsinn, Kollege! Du hast zu viele Abenteuerromane …«
    Ehe er noch den Satz vollenden konnte, kam die ganze Schar auf sie losgestürzt, Vizqash eingeschlossen. Alle hatten Schwerter gezückt, bis auf einen, der einen Bogen in der Hand hielt.
    »Sapperlot!« entfuhr es Tangaloa. »Wenn das nicht nach Ärger aussieht!« Er bückte sich und schnappte sich ein paar tennisballgroße Steine.
    Barnevelt stellte sich mit dem Rücken zur Mauer und zog sein Schwert. Obwohl dieses mit einem satten Ffft aus der Scheide huschte, war ihm nicht gerade wohl in seiner Haut, und ihm kam der wenig tröstende Gedanke, dass es eine weit befriedigendere Beschäftigung war, eine historische Abenteuergeschichte über einen furchtlosen Helden zu lesen, der mit altertümlichen Waffen gegen eine erdrückende Übermacht kämpft, als selbst in die Rolle des besagten Helden zu schlüpfen.
    Und noch etwas war ihm aufgefallen: Irgend etwas an dem Bild stimmte nicht. Eileen Foley hatte Vizqash gegenübergestanden, als er seine Freunde aus dem Gestrüpp herangewinkt hatte. Doch als sie an ihr vorbeirannten, hatte sie noch immer genauso dagestanden, ohne irgendein Anzeichen von Schreck oder Aufregung, und sie hatte den Vorbeilaufenden kaum mehr Beachtung geschenkt als jemandem, der zufällig im U-Bahngewühl neben einem steht. Und jetzt ging sie in gelassenem Schritt hinter ihnen her.
    »Lassen Sie Ihr Schwert fallen!« rief Vizqash. »Legen Sie die Steine wieder hin, dann geschieht Ihnen nichts!«
    »Welch seltsame Art von Picknick ist das denn?« fragte Barnevelt.
    »Ich sagte, werfen Sie Ihre Waffen weg! Sonst müssen wir Sie töten!«
    Die Männer – mit Vizqash neun an der Zahl – blieben außerhalb der Reichweite von Barnevelts Klinge stehen. Immerhin überragten die beiden sie um mehr als Haupteslänge.
    »Und was passiert, wenn wir es tun?« fragte Tangaloa leise.
    »Das werden Sie schon sehen. Sie müssen mit diesen Männern mitkommen, aber Ihnen wird kein Haar gekrümmt.«
    »Bitte ergeben Sie sich!« sagte Eileen Foley, die hinter den Krishnanern stand. »Glauben Sie mir, es ist wirklich das beste!«
    »Wir haben Ihnen eine Chance gegeben«, sagte Vizqash. »Wenn Ihnen jetzt etwas passiert, dann ist das allein Ihre Schuld.«
    »Welche Rolle spielen Sie bei dieser Sache, Eileen?« fragte Barnevelt scharf.
    »Ich … ich …«
    »Manyoi chi!« fuhr Vizqash sie an, in seiner Wut vom Portugiesischen ins Gozashtando verfallend.
    Statt gleichzeitig auf die beiden loszustürzen – wodurch der Kampf auf der Stelle entschieden gewesen wäre – näherten sich die Krishnaner nur zentimeterweise, wobei jeder unschlüssig zu seinem Nachbarn schielte, so als hoffte er, dass dieser den ersten Schritt täte.
    Tangaloa schleuderte mit aller ihm zu Gebote stehenden Kraft einen

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