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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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hungrig gemacht.«
    »Es heißt«, fuhr Vizqash ungerührt fort, »Traurige Gedanken, verursacht durch den Verzehr eines Picknicks in den moosbedeckten Ruinen von Marinjid, welche gebrandschatzt wurden von den Balhibuma im Jahre des Avval, im vierundneunzigsten Zyklus nach Qarar.«
    Tangaloa seufzte: »Wenn der Titel schon so lang ist, können wir da nicht auf den Rest verzieh …«
    Aber der Krishnaner war nicht mehr zu bremsen. Mit weit ausholenden Gesten begann er ein schier endloses Gedicht auf Gozashtando vorzutragen. Barnevelt vertrieb sich die Zeit damit, dass er die Wörter zählte, die er verstand. Und obwohl dies nur bei jedem fünften der Fall war, kam er auf etwa tausend …
    Tangaloa flüsterte Eileen Foley ins Ohr: »Das hat man davon, wenn man sich darauf einlässt, mit zwei Poesifanatikern einen Picknickausflug zu machen. Wenn Sie nichts dagegen haben, mit mir einen kleinen Spaziergang zu machen, bis die zwei ihre Ergüsse losgeworden sind … Ich bin sicher, dass uns dabei was Amüsanteres einfällt …«
    Just in diesem Augenblick ging Vizqash die Luft aus. »Ich könnte noch stundenlang weitermachen«, keuchte er, »aber so haben Sie wenigstens schon mal eine ungefähre Vorstellung.«
    Alsdann wählte er sich einstimmig zum Chef de Cuisine und fing an, trockenes Holz zusammenzuklauben. Obgleich sein Reisigbündel nicht gerade viel versprechend aussah, pflückte er dazu noch ein paar Schotenpflanzen. Er ritzte die Schoten mit dem Daumennagel auf und schüttete das feine gelbe Pulver, das sie enthielten, auf den Reisighaufen.
    »Das ist Yasuvar. Wir verwenden dieses Pulver für Feuerwerke«, erklärte er.
    Als nächstes holte er einen kleinen Zylinder hervor, mit einem Kolben, der genau hineinpasste und der am Ende mit einem großen Knauf versehen war. Aus einer kleinen Schachtel nahm er eine Prise Zunder, streute sie in den Zylinder, steckte den Kolben in das offene Ende des Zylinders und trieb ihn mit einem kräftigen Schlag auf den Knauf hinein.
    »Ich mag diese Methode lieber als die mechanischen Zündgeräte mit Feuerstein und Stahl, wie Sie sie gekauft haben. Damit kann man weniger falsch machen.«
    Er zog den Kolben wieder aus dem Zylinder heraus und schüttelte den schwelenden Zunder auf das Feuer. Dieser entzündete das gelbe Pulver, das mit einer zischenden Stichflamme aufloderte und auch das restliche Holz in Brand setzte.
    Inzwischen breitete Eileen Foley den Inhalt des Korbs aus. Vizqash nahm ein Paket, das in Wachstuch eingeschlagen war, und wickelte es aus. Zum Vorschein kamen vier gegliederte Kreaturen, die etwa so aussahen wie eine Kreuzung aus kleinen Krabben und großen Spinnen.
    »Eine echte Delikatesse!« verkündete Vizqash mit leuchtenden Augen.
    Barnevelt musste mehrmals schlucken. Aus dem Augenwinkel sah er Tangaloas belustigten Blick. Der Samoer aß alles, was er vorgesetzt bekam; er, Barnevelt, jedoch hatte noch nicht die Gelegenheit gehabt, jene kulinarische Universalität zu entwickeln, die den Weitgereisten auszeichnet. Aber er brachte seine Miene wieder unter Kontrolle; immerhin hätte man ihnen noch Seltsameres vorsetzen können. Wenn er jedoch über diesen Aspekt interplanetarischer Exkursionen schon früher nachgedacht hätte, dann wäre sein Widerstand gegen das ganze Projekt wahrscheinlich zäher gewesen.
    »Fein!« sagte er mit mattem Lächeln. »Wie lange brauchen sie, bis sie gar sind?«
    »Fünf bis zehn Minuten«, sagte Vizqash. Er hatte sich aus Draht einen Grill so zurechtgebogen, dass seine vier Insekten zwischen zwei Gittern lagen. Sie brutzelten und zischten, und ein scharfer Geruch begann ihnen zu entströmen.
    Ein heiseres Gekrächze ließ sie erschrocken herumfahren. Etwa ein Dutzend fliegender Wesen schoss raketenartig aus dem Gestrüpp am Rande des Weges hervor. Barnevelt starrte ihnen nach und fragte sich, ob vielleicht irgendein langsam sich anschleichender Fleischfresser sie aufgescheucht hatte. Das Gezirpe und Geraschel der kleineren Tiere war wieder verstummt.
    »Vizqash«, sagte er, »sind Sie ganz sicher, dass sich keine Banditen hier herumtreiben?«
    »Schon seit Jahren nicht mehr«, antwortete der Krishnaner, während er seinen Grill über dem Feuer hin und her schwenkte und zusätzliche Zweige in die Flammen schob. »Warum fragen Sie?«
    Tangaloa, der gerade mit seiner Hayashi die Ruinen anvisierte, sagte: »Lass uns mal zum Fluss runtergehen, Dirk! Ich sehe da unten massives Mauerwerk.«
    »Das Essen ist gleich gar«, protestierte

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