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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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entgegen, um ihr beim Einsteigen zu helfen. Vizqash sprang mit einem Satz hinterher, wobei er die Scheide seines Dolches festhielt, um sich oder Miss Foley nicht aufzuspießen. Als Tangaloa den massigen Körper hineinwuchtete, senkte sich das Boot merklich. Yerevats reichte ihnen den Picknickkorb herunter, löste die Fangleine und stieß das Boot mit dem Bootshaken vom Steg ab.
    Als sie ins offene Fahrwasser kamen, sagte Tangaloa: »Ich bin zwar kein Fachmann, was die hiesige Meteorologie betrifft, aber ich wage die Behauptung, dass es in absehbarer Zeit reg …«
    Der Rest des Satzes ging in einem ohrenbetäubenden Donnerschlag unter, und das gleichzeitig einsetzende Prasseln des Regens machte jede weitere Unterhaltung unmöglich. Vizqash holte aus einem Fach im Bug eine Plane, und mit vereinten Kräften zerrten sie sie über die Dachreifen.
    »Der feuchteste Sommer, seit ich ausgebrütet wurde«, sagte der Krishnaner.
    »Ich befürchte, dass der, der das Ruder übernimmt, völlig durchnässt wird«, sagte Tangaloa.
    »Soll Vizqash das machen«, schlug Barnevelt vor. »Er kennt die Strecke.«
    Der Krishnaner hüllte sich murrend in seinen Mantel und nahm das Ruder in die Hand, während die Erdbewohner die Riemen losmachten. Tangaloa streifte den Kameraring vom Finger und steckte ihn in die Tasche. »Das erinnert mich an ein Picknick, das ich einmal in Australien hatte.«
    »Ist das ein Land auf Ihrem Planeten?« fragte Vizqash.
    »Ganz recht. Ich habe dort einige Jahre gelebt; sogar die Schule habe ich dort besucht.«
    »Hat es bei dem Picknick auch geregnet?«
    »Nein, das nicht, aber dafür haben sie in Australien Ameisen – so lang, mit einem Stachel an beiden Enden …«
    »Was ist das – Ameisen?«
    Bis der Erdbewohner endlich erklärt hatte, was eine Ameise war, hatte es schon wieder aufgehört zu regnen, und Roqir blinzelte durch die Wolken. Sie rollten die Plane wieder auf. Die Strömung hatte sie inzwischen so weit den Pichide hinuntergetragen, dass sie das Bootshaus von Novorecife nicht mehr sehen konnten. Kurz darauf kamen sie an das Ende der Betonmauer, die sich am Nordufer des Flusses entlangzog und Novorecife vor etwaigen Überraschungsangriffen schützen sollte.
    Tangaloa sagte: »Erzählen Sie uns von Qirib, Senhor Vizqash; Sie stammen doch von dort.«
    »Fahren Sie da bloß nicht hin!« sagte Vizqash mit grimmiger Miene. »Ein – wie sagt man? – elendes Land. Völlig ruiniert durch die Weiberherrschaft. Ich bin schon vor vielen Jahren von dort geflohen, und ich habe nicht die Absicht, jemals wieder zurückzukehren.«
    Das Gelände entlang des Südufers wurde immer flacher. Schließlich war zwischen Wasser und Himmel nur noch ein dunkelgrüner Streifen Schilfrohr zu sehen, hier und da durchsetzt von ein paar der seltsam aussehenden krishnanischen Bäume.
    »Das ist der Koloft-Sumpf, wo Yerevats’ wilde Verwandten ihr Unwesen treiben«, sagte Eileen Foley.
    Tangaloa betrachtete prüfend seine Hände, so als befürchtete er, Blasen vom Rudern zu bekommen, und sagte: »Gegen die Strömung zurückzurudern, wird nicht so leicht sein.«
    »Auf dem Rückweg bleiben wir dicht am Ufer; da ist die Strömung nicht ganz so stark«, sagte der Krishnaner.
    Eine V-förmige Welle, offenbar verursacht von einem unter Wasser schwimmenden Tier, kreuzte blitzschnell ihren Kurs und verschwand wieder.
    »Fahren wir die ganze Strecke nach Qou im Boot?« fragte Barnevelt.
    »Nein«, sagte Vizqash. »Kurz vor Qou befindet sich am südlichen Ufer eine Stelle, wo wir landen können.«
    Ein Paar Aqebats stieg kreischend aus dem Schilf auf, kreiste auf ledernen Schwingen, um an Höhe zu gewinnen, und flog nach Süden davon. Vizqash ließ hin und wieder das Ruder los, um nach kleinen fliegenden Insekten zu schlagen.
    »Ein Glück, dass die Biester uns nicht belästigen!« sagte Miss Foley. »Anscheinend riechen wir irgendwie anders als der arme Vizqash.«
    »Vielleicht sollte ich auf Ihren Planeten ziehen«, sagte der Geplagte. »Wahrscheinlich wäre es da andersherum. Da vorn sehe ich schon unsere Landestelle.«
    Das Schilf längs der Südseite des Flusses war einem steilen braunen, etwa fünf Meter hohen Felsenufer gewichen.
    »Hat einer eine Ahnung, wie spät es ist?« fragte Barnevelt. »Castanhoso hat uns nicht erlaubt, unsere Uhren mitzunehmen.«
    Vizqash löste eine Spange vom Arm, schloss sie wieder und ließ sie an einer dünnen Kette herunterbaumeln. »Es ist die neunte Stunde des Tages abzüglich einer

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