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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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seiner Steine in ihre Richtung.
    »Moho ruf!« kreischte Vizqash.
    Wumm! Der Stein traf den Bogenschützen voll im Gesicht, gerade in dem Moment, als er über die Schulter langte, um einen Pfeil aus dem Köcher zu ziehen. Er fiel mit einem dumpfen Schlag auf den Rücken, das Gesicht eine Maske aus Blut.
    Voller Angst, aber wild entschlossen, rief Barnevelt sich die alte Plattitüde über die beste Art der Verteidigung ins Gedächtnis. Den Gedanken in die Tat umsetzend, vollführte er eine wütende attaque-en-marchant gegen den nächstbesten Krishnaner. Eileen Foley schrie entsetzt auf.
    Tangaloa schleuderte seinen zweiten Stein. Diesmal zielte er auf Vizqash. Doch der duckte sich und hob seinerseits einen Stein auf.
    Barnevelt hieb seinem Kontrahenten die Klinge aus der Hand und trieb ihn zurück. Der Krishnaner stolperte über einen Stein und schlug hin, alle viere von sich gestreckt.
    Blitzschnell war Barnevelt über ihm und versenkte seine Klinge tief in der Brust des Gegners.
    Im selben Moment spürte er einen stechenden Schmerz in der linken Seite und hörte gleichzeitig das Reißen von Stoff. Er wirbelte herum. Bei seiner Attacke war er mitten durch die Reihe der Feinde gebrochen, und dabei hatte einer ihm von hinten einen Hieb versetzt. Er parierte einen zweiten Hieb und schlug von unten gegen eine aus einer anderen Richtung kommende Klinge. Ihm war klar, dass selbst ein erfahrenerer Fechter als er gegen zwei Gegner auf einmal keine Chance hätte.
    Tangaloa hatte mittlerweile seinen dritten Stein geschleudert und kletterte jetzt auf die Mauerkrone. Drei Krishnaner rannten hinter ihm her; es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis sie ihn aufgespießt hätten.
    »Lauf!« brüllte Tangaloa und sprang gleichzeitig auf der anderen Seite der Mauer hinunter.

 
6
     
    Z wei Krishnaner bedrängten jetzt Barnevelt, der Rest drängte nach. Da Eileen bei dem Spiel auf der Gegenseite zu stehen schien, konnte er sie guten Gewissens alleinlassen.
    Einer der Krishnaner stand direkt zwischen ihm und der Mauer; der andere beharkte ihn von rechts. Barnevelt machte einen blitzschnellen Ausfallschritt nach vorn, direkt auf den Mann zu, und in dem Augenblick, als der Körper seiner Gegners ihn abschirmte, versetzte er dem Mann einen knallharten Fausthieb mit der Linken. Als der Krishnaner einknickte, stieß Barnevelt ihn zur Seite und sprang auf die Mauer – gerade als ein zischender Hieb von einem anderen Schwert ihm die Mütze vom Kopf fetzte.
    Tangaloa hatte bereits die Hälfte des Steilhangs zurückgelegt. Barnevelt sah, wie zu seiner Rechten mehrere Krishnaner über die Mauer kletterten und die Verfolgung aufnahmen. Barnevelt sprang von der Mauer und rannte mit Riesenschritten den Steilhang hinunter. Bei jedem Schritt versank er mit den Absätzen seiner Stiefel tief in dem weichen Boden. Vor ihm brach Tangaloa durch das Uferschilf und verschwand mit einem Hechtsprung in den Fluten des Flusses.
    Barnevelt war klar, dass er viel zu ungünstig angezogen war, um gut schwimmen zu können, aber die Krishnaner würden kaum so freundlich sein und warten, bis er sich in aller Ruhe die Stiefel von den Füßen gezerrt hatte. Er schleuderte dem nächsten Verfolger sein Schwert entgegen, entledigte sich im Laufen seines Wehrgehänges samt Scheide und sprang kurzerhand seinem Gefährten hinterher, der bereits wie ein dicker Tümmler schnaufend und mit wuchtigen Zügen der Flußmitte zustrebte.
    Ffftl Plüsch! schlug etwas dicht neben ihm auf die Wasseroberfläche. Ein rascher Blick nach hinten zeigte ihm, dass einer der Krishnaner den Bogen des Mannes aufgehoben hatte, den Tangaloa gleich zu Anfang mit seinem Stein niedergestreckt hatte, und von der Mauerkrone herab auf ihn schoss. Eileen Foley schaute zu, während Vizqash mit seinem Schwert in der Luft herumfuchtelte und wild hin- und herrennend Befehle brüllte.
    Platsch! Klirr! Zwei der Krishnaner am Flußrand streiften Kleider und Stiefel ab und warfen ihre Schwerter auf den Boden.
    »Tauchen!« rief Barnevelt seinem Kollegen zu, der sofort verschwand.
    Barnevelt folgte seinem Beispiel. Durch das Wasser sah er den sandigen Untergrund des Flusses, der hier kaum mehr als zwei Meter Tiefe besaß. Wasserpflanzen wiegten sich sanft in der Strömung.
    Als ihm vor Luftmangel die Schläfen zu pochen begannen, bewegte er sich mit ein paar kräftigen Stößen an die Oberfläche und schüttelte sich das nichtexistierende Haar aus den Augen. Dann warf er einen raschen Blick zurück.

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