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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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die Hände mit im Spiel.«
    Sie schwammen schweigend nebeneinander her, bis der Grund wieder unter ihnen zu sehen war. Sie wateten ans Ufer und setzten sich auf einen Baumstamm, wo sie sich erst einmal ausruhten. Von den Verfolgern keine Spur.
    »He, du hast ja auch einen Schnitt abgekriegt!« sagte Barnevelt.
    Tangaloa besah sich die Wunde am linken Arm. »Ach, bloß ein kleiner Kratzer! Lass mal deine Wunde sehen.«
    Barnevelts Wunde hatte schmerzhaft zu pochen begonnen. Sie blutete noch immer, da sie im Wasser nicht trocknen konnte. Eine nähere Untersuchung zeigte jedoch, dass die Klinge an einer Rippe abgeglitten war und nicht, wie zunächst befürchtet, zwischen zwei Rippen hindurch, was mit Sicherheit innere Verletzungen zur Folge gehabt hätte.
    Barnevelt riss sein Hemd in Streifen, um einen Verband zu machen. Dabei sagte er zu Tangaloa: »Das nächste Mal solltest du dir vielleicht besser auch ein Schwert mitnehmen. Mit bloßen Händen kann man in solchen Situationen keinen Blumentopf gewinnen.«
    »Vielleicht! Aber wenn wir Kettenhemden getragen hätten, wären wir ertrunken. Möchte wissen, was diese Burschen jetzt machen. Nach Novorecife können sie nicht zurück, weil sie wissen, dass wir über kurz oder lang dort auftauchen und sie hochgehen lassen.«
    Barnevelt zuckte die Achseln. »Falls sie sich nicht irgendein Schauermärchen ausdenken, zum Beispiel, dass wir Janru-Schmuggler wären … Übrigens, glaubst du, dass Igor das gleiche passiert ist wie uns?«
    »Könnte durchaus sein.«
    »Denken wir mal darüber nach! Inzwischen sinkt dieser nebulöse Stern, den sie hier Sonne nennen, immer tiefer, und wir sollten besser zusehen, dass wir hier wegkommen, bevor der Drachen der Nacht seine Schwingen über den Planeten breitet.«
    »Du mit deiner verdammten Energie, du Kraftpaket!« stöhnte Tangaloa und wuchtete seine Leibesfülle hoch. »Immer nur hasten, hasten und hasten! Wir Polynesier sind anscheinend die einzigen Menschen, die zu leben verstehen.«
    Die Wache empfing sie mit den Worten: »Warten Sie, bis ich vom Flußtor die Bestätigung habe, ob Ihre Geschichte auch stimmt.«
    Der Posten am Flußtor bestätigte denn auch wenig später tatsächlich, dass die Herren Barnevelt und Tangaloa alias Snyol von Pleshch und Tagde von Vyutr am frühen Morgen in Begleitung von Miss Foley vom Sicherheitsbüro und Mr. Vizqash vom Ausstattungsladen das Flußtor passiert hatten, in der Absicht, flussabwärts ein Picknick zu veranstalten. Wie die betreffenden Herren aussähen?
    »Sie können passieren«, sagte der Wachtposten schließlich. »Dass Sie von der Erde sind, sieht ja ein Blinder.«
    »Sieht man uns das wirklich so deutlich an?« fragte Tangaloa Barnevelt. »Tatsächlich, einer deiner Fühler hat sich schon gelockert. Ich glaube, wir müssen diesem Friseur mal ein bisschen Zunder geben.«
    »Was den Zunder betrifft, fällt mir im Moment eher die schöne Eileen und der saubere Herr Vizqash ein.«
    »Ach, die? Denen habe ich schon verziehen. Im nachhinein finde ich die Sache fast schon wieder lustig.«
    »So lustig wie eine Beerdigung zu Weihnachten! Ich gehe jetzt zu Castanhoso ins Büro.«
    Barnevelt marschierte quer durch die Siedlung, in seiner Wut die verdutzten Blicke völlig missachtend, die seinem halbnackten Zustand galten. Wenig später erreichte er das Gebäude in der Nähe des Raumhafens, wo die Büros der Sicherheitsbehörde lagen.
    Er ging durch den Vordereingang hinein und lief den Gang entlang zu Castanhosos Büro. Die Tür stand halb offen, und er wollte schon hineingehen, als er von innen Stimmen vernahm. Er blieb stehen und hielt den hinter ihm gehenden Tangaloa mit einer Handbewegung auf.
    »… wir hatten sie extra gewarnt«, hörten sie die Stimme von Vizqash. »Aber nein, sie mussten ja unbedingt ins Wasser, weil sie seit dem Verlassen der Erde nicht mehr zum Schwimmen gekommen wären. Sie zogen sich aus und sprangen rein, und das nächste, was wir hörten, war, wie einer von ihnen plötzlich schrie und unterging, und ehe wir etwas unternehmen konnten, war der andere ebenfalls verschwunden.«
    »Es war schrecklich«, sagte Eileen Foley. Ihre Stimme bebte vor Pathos und Trauer.
    Castanhosos Schlucken war bis draußen zu hören. »Das gibt Schwierigkeiten ohne Ende. Diese Erdbewohner waren wichtige Leute, außerdem mochte ich sie persönlich. Wenn ich nur an den Papierkrieg denke, der jetzt auf uns zukommt! Aber es ist doch merkwürdig, dass beide gefressen wurden. Einer auf einmal ist

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