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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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doch alles, was ein Awal gewöhnlich runterkriegen kann.«
    »Falls es im Pichide nicht ein Paar davon gibt«, sagte der Krishnaner.
    »Stimmt. Aber davon kriegen wir diese prächtigen Burschen auch nicht zurück …«
    Barnevelt betrat den Raum mit den Worten: »Ein Glück, dass unser Verlust nur ein vorübergehender war, Senhor Herculeu. Das Picknick musste leider wegen Hagels abgeblasen werden – wegen eines Pfeilhagels. Tatsächlich …«
    Eileen Foley sprang mit dem gellenden Schrei eines vishnuvanischen Sireneneichhörnchens auf. Vizqash fuhr mit einem wüsten Fluch herum und riss sein Schwert aus der Scheide.
    »Diesmal wird es aber ein Verlust von Dauer!« brüllte er und stürzte sich auf die beiden Erdbewohner, die noch im Türrahmen standen.
    Barnevelt wurde von Panik erfasst. Gegen das Schwert würde er mit seinem Dolch nicht viel ausrichten können; der nächste Stuhl war außer Reichweite; wich er nach hinten aus, würde er bloß mit George zusammenstoßen. Er konnte weder weglaufen noch kämpfen. Da hatte er heute sein Leben unter so großen Anstrengungen gerettet, und nun sollte er es wegen eines dummen kleinen Mangels an Vorsicht doch noch verlieren …
    Die Schwertspitze war nur noch einen Meter von ihm entfernt, und als er gerade in größter Verzweiflung seinen Dolch zog, krachte ein ohrenbetäubender Pistolenschuss. Das Schwert fiel Vizqash aus der Hand und landete klirrend auf dem Boden. Vizqash stand unbewaffnet da, rieb sich die Hand und schaute dumm aus der Wäsche.
    Castanhoso stand auf. In der Hand hielt er die Pistole, die er aus seiner Schreibtischschublade geholt hatte.
    »Keine Bewegung, amigo!« sagte er leise zu dem Krishnaner.
    Auf dem Flur draußen wimmelte es plötzlich von Leuten, männlichen und weiblichen, irdischen und krishnanischen, in Uniform und in Zivil, und alle redeten aufgeregt durcheinander. Vizqash setzte die Miene eines gekränkten Aristokraten auf.
    »Mein guter Castanhoso«, näselte er blasiert, »weisen Sie bitte Ihre Leute an, mich mit dem gebührenden Respekt zu behandeln. Schließlich bin ich der, der ich bin.«
    »Genau!« bellte Castanhoso. »Sperrt den Kerl dort sofort ein!«
     
    Der lange krishnanische Tag war schon zu Ende gegangen, als Barnevelt und Tangaloa endlich weggehen konnten. Castanhoso sagte: »Jetzt ziehen Sie sich erst mal was Anständiges an, Senhores, und gehen essen. Ich muss mir die Gefangenen vornehmen. Sollen wir uns nachher in der Nova Iorque-Bar treffen?«
    »Hervorragende Idee!« sagte Tangaloa. »Ich könnte schon eine anständige Portion vertragen. Das Picknick mussten wir ja leider abbrechen, bevor es was zu essen gab …«
    Zweieinhalb Stunden später saßen die beiden Abenteurer in der Bar, nun wieder in irdischer Kluft und durch ein ausgiebiges Abendessen gestärkt. Barnevelt hatte nach dem morgendlichen Erlebnis noch einen nachträglichen Schock davongetragen, eine verspätete Angstreaktion sozusagen, und war kurz davor gewesen, die ganze Expedition aufzugeben – und seinen Job gleich mit. Aber Tangaloa hatte während des Abendessens pausenlos fröhlich auf ihn eingeschwatzt, so dass er gar keine Möglichkeit gehabt hatte, seinen Entschluss zu äußern. Und als sie nach dem Essen satt und zufrieden dasaßen, war das Gefühl auch schon wieder verflogen. Jetzt sahen sie Castanhoso eintreten und auf ihre Nische zukommen.
    »Sie ist zusammengebrochen«, sagte der Brasilianer mit einem vergnügten Lächeln.
    »Hoffentlich sind Sie nicht zu hart mit dem armen kleinen Häschen umgesprungen«, sagte Tangaloa mit besorgter Stimme.
    »Nein, nein, lediglich ein scharfes Verhör unter dem Metapolygraph. Sie weiß nicht einmal genau, wer dieser Vizqash ist – falls das überhaupt sein richtiger Name ist, was ich stark bezweifle. Aber sie glaubt, dass er zum Janru-Ring gehört. Heutzutage verdächtigt ja wirklich jeder jeden, zum Janru-Ring zu gehören.«
    Barnevelt grunzte zustimmend, während er sich eine krishnanische Zigarre ansteckte. Er hatte zwar immer nur Zigaretten und Pfeife geraucht, aber so etwas gab es hier nun einmal nicht, und er würde sich wohl oder übel an die Zigarren gewöhnen müssen.
    »Warum hat Miss Foley eigentlich mitgemacht?« fragte Tangaloa und schüttelte verständnislos den Kopf. »So ein hübsches kleines Mäuschen …«
    »Das ist eine verzwickte Geschichte«, antwortete Castanhoso und betrachtete verlegen seine Fingernägel. »Es scheint, als wäre sie – eh – in mich verliebt gewesen, ausgerechnet

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