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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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guten Ruf. Das einzige, was mich ein bisschen stört: dass sie weniger oft baden, als es sich für ein Kulturvolk geziemt.«
    »In unserem Land ist es sehr kalt, Sir«, sagte Tangaloa.
    »Das könnte der Grund sein. Wenn ich bloß daran denke, dass ich die nächste Zehn-Nacht bei diesen verweichlichten Qiribuma verbringen muss, die sich von ihren Weibern regieren lassen! Seid Ihr auch auf den Weg dorthin?«
    »So ist es«, sagte der Expressbote.
    Barnevelt wunderte sich noch immer über die Ausdrucksweise: ›der Snyol von Pleshch‹. Wenn er sich recht erinnerte, hatte Gorbovast sich ähnlich ausgedrückt. Als Castanhoso ihm den Decknamen verpasste hatte, war er von der festen Annahme ausgegangen, dass es sich bei diesem Snyol um einen längst verblichenen Haudegen handelte. Wenn der echte Snyol noch lebte, konnte das, milde ausgedrückt, peinliche Folgen haben.
    »Zigarre?« fragte er den Krishnaner. »Woher kommt Ihr?«
    »Aus Balhib«, antwortete Sir Gavao. Er zog an der Zigarre, betrachtete sie angewidert und warf sie weg. Er zog ein juwelenbesetztes Etui aus der Tasche, entnahm ihm eine seiner eigenen Zigarren, entfachte sie und steckte das Etui wieder weg. Barnevelt biss die Zähne aufeinander und versuchte, sich Tangaloas gelassene Haltung zu eigen zu machen.
    Der letztere schnurrte wie eine zufriedene Katze: »Aus Balhib kommt Ihr also? Wisst Ihr irgend etwas von einer vom König angeordneten Vermessung des Königreiches?«
    »Davon höre ich jetzt zum ersten Mal.«
    »Wir hörten eine höchst faszinierende Geschichte von diesem Land«, fuhr der Xenologe fort. »Sie hat etwas mit dem Bart des Königs zu tun.«
    »Ach, die!« Gavaos Lächeln geronn zu einer Maske. »Es war in der Tat ein toller Streich, den dieser Sir Dingsbums aus Mikardand dem König da gespielt hat. Wäre die Republik nicht fünfmal so groß wie wir, dann wäre ein heftiger Krieg zwischen unseren Ländern entbrannt. Geschieht dem alten Kir recht, wenn er mit den dreckigen Ausländern so großzügig umgeht.«
    »Wie schaffte es Sir Shurgez, so nahe an den König heranzukommen?« fragte Barnevelt.
    »Durch einen hinterlistigen Trick. Er kam als Expressbote verkleidet, so wie unser Freund hier, und sagte, er hätte ein Paket, das er nur dem Empfänger persönlich aushändigen dürfe. Und er dürfe es nur dann herausgeben, wenn seine Hoheit der König ihm den Empfang durch seine eigenhändige Unterschrift quittiere.«
    »Das ist nichts Außergewöhnliches«, mischte sich der Expressbote ein. »Das gehört zu unseren Vorschriften. Die Gesellschaft will damit Schadenersatzklagen wegen Nichtzustellung von Paketen vermeiden.«
    »Nun, wie dem auch sei«, fuhr Gavao fort, »in dem Moment jedenfalls, da der König im Begriffe war, seinen Siegelring auf das Dokument zu drücken (als echter Krieger, der er ist, kann er natürlich weder lesen noch schreiben), riss der vermeintliche Kurier eine große Schere aus dem Paket und führte mit selbiger sein unerhörtes Bubenstück aus. Er schnitt den Bart ab, und ehe jemand sich auf ihn stürzen und ihn festhalten konnte, war der kecke Übeltäter schon mit mächtigen Sätzen zur Tür hinaus und sprengte auf seinem Aya davon.«
    »Eine höchst perverse und unverantwortliche Posse!« rief der Expressbote empört aus. »Meine Gesellschaft hat gegen diesen Shurgez gerichtliche Schritte wegen unbefugten Tragens einer Uniform eingeleitet. Diese unsere Tracht hat seit jeher als ein Zeichen für Rechtschaffenheit, Zuverlässigkeit und Diskretion gegolten, und die Boten der Mejrou Qurardena konnten aufgrund dessen auch an solche Orte vordringen, zu denen anderen kein Zutritt gewährt wurde. Aber wenn es nun jedem dahergelaufenen Witzbold erlaubt sein sollte, in unserer Uniform aufzutreten – was wird dann aus unserer Immunität?«
    »Sie wird dorthin verschwinden, wohin der Geist der Vogelscheuche in Dagashs Ballett verschwand«, sagte Gavao. »Nämlich in das Nichts des Nichts. Aber zurück zu Euch, meine Herren: Da Ihr gerade in der Stimmung seid, über persönliche Dinge zu sprechen, erzählt mir doch, woher Ihr kommt und wohin Ihr reist und warum?«
    »Wir planen eine Gvam-Jagdexpedition«, antwortete Barnevelt.
    »Dann darf ich annehmen, dass Ihr von Malayer aus aufbrechen wollt?«
    »Nein, wir dachten, die Expedition von Ghulinde aus zu organisieren. Wir hörten, dass Malayer derzeit unter Belagerung steht.«
    »Es ist schon gefallen«, klärte sie Sir Gavao auf.
    »Wirklich?«
    »Ja. Es heißt, der Renegat

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