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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Kugird hätte es mit Hilfe eines üblen Tricks eingenommen – mit irgendeiner unheilvollen neuen Erfindung, der die Mauern nicht standhielten.«
    »Welche Art von Erfindung soll das gewesen sein?«
    »Ich weiß es nicht. Für mich sind sie alle gleich: schändliche Werkzeuge des Dupulan, die die gute alte Kunst des Kriegs ruinieren. Ich sage immer, man sollte alle Erfinder erschlagen. Mich dünkt, es wäre eine überaus verdienstvolle Tat, einen Geheimbund zur Verhinderung von Erfindungen in der Kriegskunst zu gründen. Wenn wir nicht bald eine solche Vorsichtsmaßnahme treffen, dann dauert es nicht lange, und der Krieg ist bei uns genauso unheroisch und mechanisiert wie bei den verfluchten Erdbewohnern. Nun, es heißt sogar, dass die edle Kriegskunst dort so maschinell geworden ist, dass die Terraner sie ganz abgeschafft haben und eine planetarische Regierung eingesetzt haben, die dieses Verbot überwachen soll. Kann man sich überhaupt etwas Traurigeres vorstellen?«
    Der Expressbote meinte: »Wir sollten diese ganzen Erdbewohner, die sich vermummt bei uns einschleichen, vernichten, bevor sie uns hoffnungslos mit ihrem verwerflichen Teufels werk verdorben haben.«
    »Eine interessante Idee«, bemerkte Barnevelt. »Ich meine dennoch, dass wir besser von Ghulinde aus aufbrechen sollten, denn ich kann mir vorstellen, dass in Malayer so kurz nach der Belagerung und Einnahme noch ein ziemliches Chaos herrscht.«
    Gavao lachte. »Jedenfalls viel Erfolg bei der Jagd, aber glaubt nicht, dass Ihr in mir einen Abnehmer für Eure Jagdbeute findet! Ich für meinen Teil habe den Gvam-Stein nämlich niemals als notwendig für den Genuss der elementaren Freuden des Lebens erachtet. Bevor ich von Qa’la wegging …«
    Und damit war Gavao endlich bei seinem Lieblingsthema angelangt. Stundenlang unterhielt er seine Abteilgefährten mit Erzählungen über seine Abenteuer, die ihn (wenn sie stimmten) zum herausragenden Schlafzimmerakrobaten des Planeten machten. Er war eine schier unerschöpfliche Informationsquelle bezüglich der intimeren Gebräuche und Eigenarten der weiblichen Angehörigen der verschiedenen Rassen und Nationen Krishnas. Barnevelt wurde bald klar, dass er sich in der Gesellschaft eines großen Experten befand. Nach einer Weile indes begann das Thema ihn zu langweilen, aber ihm fiel nichts ein, wie er den schier entfesselt auf sie einschwallenden Gavao zum Verstummen bringen konnte. Alles verlief glatt und ohne bemerkenswerte Ereignisse, als sie die Nacht wieder in einem Dorf verbrachten und am nächsten Morgen entlang der Küste nach Jazmurian weiterrollten.
     
    Auf dem Weg zu ihrem Bestimmungsort kamen sie erneut an eine Grenze – die zwischen Mikardand und Qirib. Als der Zug stehen blieb, sah Barnevelt, dass die Grenzposten auf der Qirib-Seite Frauen waren. Beim Anblick ihrer operettenhaft komödiantischen Rüstung (bestehend aus Faltenrock, Eisenhelm und Brustpanzer) konnte er sich eines Grinsens nicht erwehren. Ein paar von ihnen trugen Schilde und Speere.
    Das Grinsen verging ihm jedoch, als ein besonders stämmiges Exemplar (offenbar die Oberkommandierende) vortrat und sie im Qiribo-Dialekt anblaffte: »Im Wagen bleiben!«
    »Ah, Ihr da!« Sie zeigte auf Barnevelt und seine Gefährten. »Hierher, Na’i! Verplombt die Schwerter dieser Burschen. In unserem Land dürfen männliche Wesen nicht bewaffnet herumlaufen. Und Ihr da mit der Keule …« Sie stocherte sich mit einem Zweig in den Zähnen herum, während sie überlegte. »Da sie keine Scheide hat, befestigen wir sie am besten an Eurem Gürtel und verplomben sie. Wenn Ihr das hässliche Ding trotzdem benutzt, dann zerreißt Ihr Euch dabei die Hose, was weder Eurem Heldenmut noch Eurer Würde förderlich sein dürfte.«
    »Das, Gnädigste, hängt davon ab, was Ihr unter Heldenmut versteht«, entgegnete Tangaloa mit einem entwaffnenden Lächeln. Die Amazone entfernte sich kopfkratzend, während die anderen Männer ihre Heiterkeit unterdrückten.
    Die mit Na’i angesprochene junge Dame nahte mit einer Werkzeugkiste und umwickelte die Schwerter von Barnevelt und Gavao mit einem Stück kräftigen Eisendraht. Die beiden Enden zog sie durch den Handschutz und durch einen der Scheidenringe, hielt sie zusammen und verplombte sie mit einem Bleisiegel, ähnlich dem an einem irdischen Güterwaggon.
    Als sie fertig war, sagte sie streng: »Solltet Ihr die Plomben erbrechen, dann müsst Ihr Euch vor unseren Behörden verantworten. Und Eure Begründung müsste schon

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