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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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sagte Barnevelt. »Es tut mir leid, dass wir Euch diesen Gefallen nicht tun können, so gern wir das auch wollten, aber als wir – eh – das Tier kauften, sagte uns ein großer Astrologe, dass unser Schicksal mit dem des Vogels eng verbunden sei und dass großes Unglück über uns käme an dem Tag, da wir uns von ihm trennten.«
    »Das ist schade«, sagte Angur, »aber es ist klar wie die Gipfel des Darya, dass Ihr für Eure Antwort gute Gründe habt, wie die Waldhexe zu Qarar in der Geschichte sagte. Hier ist Euer Schlüssel. Ihr müsst Euer Zimmer mit einem anderen Gast – er heißt Sishen – teilen oder anderswo unterkommen. Aber das sollte Euch nicht stören, denn er ist von einer anderen Welt und braucht zum Schlafen kein Bett. Ehe Ihr Euer Fasten brecht – wünscht Ihr Gesellschaft, die Euch tröstet?«
    »Nein, danke«, sagte Barnevelt.
    »Aber wir haben lizensierte …«
    »Nein, danke«, wiederholte Barnevelt mit Nachdruck und wandte sich zur Treppe.
    Tangaloa meinte entschuldigend: »Ihr seht, Meister Angur, mein Freund zieht lieber ein einsames Leben vor.« Er folgte Barnevelt die Treppe hinauf und sagte: »He, du Moralapostel! Hättest ja nicht gleich so voreilig abzulehnen brauchen. Aber ich muss schon sagen, du bist mit dem Burschen wirklich glänzend fertiggeworden. Möchte wissen, wer dieser Witzbold ist, den er da mit uns zusammen aufs Zimmer gesteckt hat.«
    »Er hat nicht gesagt, von welcher Welt er kommt. Vielleicht ein Gespenst.«
    »Dann müsstet Ihr beiden ja hervorragend miteinander klarkommen. Aber bist du sicher, dass es ein er ist? Die Personalpronomina sind hier nicht immer ein eindeutiger Hinweis auf das Geschlecht.«
    »Nein, aber wir werden ja sehen. Weißt du, wie diese Öllampen funktionieren?«
    Als sie die Lampe endlich angezündet und eingestellt hatten, durchstöberten sie das Zimmer nach Hinweisen auf die Beschaffenheit ihres Zimmergenossen. In einer Ecke lag ein kleiner Sack, aus dem ein paar persönliche Habseligkeiten herausguckten. Auf einem Fensterbrett standen drei kleine Tiegel, zugestöpselt, und ein vierter, der offen war und aus dem Stiele herausragten. Barnevelt entdeckte, dass es sich dabei um die Stiele kleiner Farbpinsel handelte.
    Er wechselte einen Blick mit Tangaloa und zuckte die Achseln. Sie verstauten ihre Sachen, machten sich frisch und überprüften ihre Verkleidung. Als Barnevelt sich im Spiegel begutachtete, sah er über seiner Schulter etwas Weißes an der Tür. Es war eine Bekanntmachung. Gemeinsam machten sie sich daran, die Schnörkel zu entziffern und zu übersetzen:
     
    BEKANNTMACHUNG
     
    Liebesriten dürfen nur unter strikter Beachtung der Regeln des Obersten Rates des Kultes der Göttin Varzai vollzogen werden, welche lauten: vorweg ein kurzes Gebet zur Göttlichen Mutter, danach das Kleine Dankes- und Reinigungsritual. Dem Gastwirt ist eine Liebesgabe von einem Kard (in qiribischer Währung) zugunsten des Opferstocks der Göttlichen Mutter zu entrichten.
     
    Erlass von Sehri bad-Giraji, Hohepriesterin
     
    »Sapperlot!« rief Tangaloa. »Das ist das erste Mal, dass ich erlebe, dass man sogar darauf Steuern erhebt!«
    Barnevelt grinste. »Da hat die Tatsache, dass wir Angurs Angebot abgelehnt haben, wenigsten ein Gutes.«
    »Eine bigotte Bande von Henotheisten, diese Qiribuma!« schnaubte Tangaloa. »Ich frage mich bloß, wie die Steuereintreiber das überprüfen wollen.«
    »Wahrscheinlich ein Gesetz, das häufiger übertreten als befolgt wird«, sagte Barnevelt.
     
    Aus der Schankstube drangen merkwürdige Klänge herauf. Ein Orchester, bestehend aus vier Krishnanern – zwei Männern mit pfeifenartigen Blasinstrumenten, einem Trommler und einem Mädchen mit einer Art Harfe – , bildeten den ohrenbetäubenden akustischen Hintergrund für die tänzerische Darbietung einer jungen Krishnanerin, die in der schwach erhellten Mitte des Raumes herumtobte und sich im Verlauf ihres Tanzes in einen endlosen Gazestreifen einwickelte, wie eine Raupe, die sich in ihren Kokon einspinnt.
    »Scheint eine Art Striptease verkehrt zu sein«, sagte Tangaloa. »Schade, dass wir nicht eher runtergekommen sind!«
    »Ehrlich gesagt, ich hatte schon fast erwartet, einen männlichen Qiribu zu sehen, der vor diesen Amazonenweibern einen Strip hinlegt.«
    Der Raum, der nach Krishnanern und namelosen Drogen und Alkoholika roch, war ringsum längs der Wände mit Bänken bestückt. Ein paar Gäste waren schon mit ihren kleinen Essstäbchen an der Arbeit. Ein

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