Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
Ungestüm dem Maskierten den Schwanz gegen den Hintern, gerade als dieser sich wieder einmal vor seiner Tanzpartnerin verneigte.
    »Hishkako baghan!« brüllte der Maskierte und rang, wild mit den Armen rudernd, um Gleichgewicht.
    »Ich entschuldige mich in aller Form …« setzte der Osirer an, aber der Maskierte riss wutentbrannt seiner Partnerin das Schwert aus der Scheide und knirschte:
    »Ich werde dir Entschuldigung geben, du schuppiges Scheusal! Es wird mir ein Vergnügen sein, deinen grässlichen Schädel von deinem noch grässlicheren Rumpf zu trennen und zuzuschauen, wie er wie ein Fußball über die Bretter dieses Fußbodens kullert!«
    Er sprang vor und schwang die schwere Klinge zum Hieb.
    Barnevelt griff nach seinem leeren Krug. Es war ein massiver Keramikkrug, außen herum verziert mit einem Relief, das Männer auf der Jagd nach Frauen oder umgekehrt darstellte. Er holte aus und schleuderte das Ding mit aller Kraft von sich.
    Der Krug krachte gegen den Hinterkopf des Maskierten, der sofort einknickte und der Länge nach auf den Boden hinschlug. Der Osirer schoss zur Tür hinaus.
    In der Schankstube herrschte sofort ein heilloses Tohuwabohu. Angur zerrte den Maskierten wieder auf die Beine und redete besänftigend auf ihn ein, während Barnevelt, der sich inzwischen wieder hingesetzt hatte, ein Unschuldsgesicht machte, aber die Hand über dem Schwertgriff hielt. Der Maskierte starrte mit loderndem Blick im Raum umher und sagte:
    »Beim Barte meiner eilosen Tante! Ein Schurke hat mir auf höchst unritterliche Weise hinterrücks eins über den Schädel gegeben. Wenn ich den Halunken in die Finger kriege, dann zerreiße ich ihn in der Luft … Habt Ihr den Kerl gesehen, Gnädigste?« fragte er seine Begleiterin.
    »Nein, denn mein Blick galt einzig Euch, mein Herr.«
    Die Augen hinter der Maske blieben an Barnevelt hängen. »Was …«, setzte der Maskierte an und sah sich nach dem Schwert um, das er eben noch benutzt hatte.
    Angur und der Kellner, jeder auf einer Seite, zogen kurze Knüppel hervor. Der erstere sagte: »Prügelt Euch nicht in meinem Gasthaus, mein Herr, sonst rufe ich die Wache, trotz Eures Rangs. Und jetzt seid brav und gebt Frieden!«
    »Pah! Kommt, Gnädigste, verlassen wir diese Kaschemme und suchen wir Vergnügen in einem Hause, das unserer Stellung entspricht. Schließlich bin ich der, der ich bin!«
    »Das war unser Freund Vizqash bad-Murani«, sagte Barnevelt. »Erinnerst du dich noch, wie er letztes Mal auch diesen Ausdruck gebraucht hat?«
    Da Tangaloa sich schließlich auch zum Aufbruch durchringen konnte, zahlten sie und gingen hinauf auf ihr Zimmer. Den schlummernden Gavao ließen sie am Tisch liegen. Als sie die Tür zu ihrem Zimmer öffneten, beugte sich Sishen, der Osirer, gerade über den Käfig, und als sie eintraten, zog er das Tuch beiseite, das darüberlag. Philo schlug die Augen auf, schlug mit den Flügeln und ließ ein ohrenbetäubendes »Jirrrrk!« ertönen.
    Der Osirer sprang zurück, wirbelte herum, stieß mit Tangaloa zusammen und umklammerte ihn mit Hinterbeinen und Armen um Hüfte und Hals. Gleichzeitig entrang sich seiner Reptilienkehle ein gurgelndes Geräusch, das entfernte Ähnlichkeit mit dem gozashtandischen »Rettet mich!« hatte.
    »Runter von mir, verdammt noch mal!« schrie Tangaloa mit erstickter Stimme und wankte unter der schweren Last.
    Sishen ließ von ihm ab und vergoss dabei das osirische Äquivalent für Tränen.
    »Es tut mir leid«, zischte er, »aber die Geschehnisse dieses Abends … das Blitzlicht, der Streit mit dem maskierten Herrn und jetzt der unheimliche Aufschrei dieses namenlosen Ungeheuers … all das hat mich völlig entnervt. Wart Ihr es nicht, der mir zu Hilfe eilte, als dieser Bursche mich wegen einer Nichtigkeit zu erschlagen trachtete?«
    »Ja«, antwortete Barnevelt. »Warum habt Ihr ihn nicht mit Euren funkelnden Augen in Schach gehalten?«
    Sishen spreizte die Klauen in einer Geste der Hilflosigkeit. »Aus folgenden Gründen: Bevor man uns Sha’akhfi auf die Erde oder in ein irdisches Raumschiff lässt, müssen wir uns erst verpflichten, auf die Anwendung dieses kleinen Talents zu verzichten. Und da unsere eigenen Raumlinien nicht weiter als bis Epsilon Eridani fliegen, müssen wir von der Procyonischen Gruppe uns diesem Verbot unterwerfen, wenn wir die zetischen Planeten besuchen wollen. Außerdem bin ich bei weitem nicht der fähigste meiner Art, was die Anwendung dieses geistigen Zwangs betrifft, obwohl ich, wenn ich

Weitere Kostenlose Bücher