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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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seinen Knüppel fallen. Gleichzeitig zog Tangaloa seine Keule und ging auf die anderen zwei los, die wegrannten wie die Hasen. Der Sprecher rappelte sich mühsam auf die Beine und wankte ihnen hinterher. Die beiden Erdbewohner verfolgten sie zum Schein noch ein paar Meter, dann kehrten sie ins Gasthaus zurück.
    »Ein blödes Ding nach dem andern«, sagte Barnevelt, nachdem er sich umgeschaut und vergewissert hatte, dass keine Polizistin die Rauferei beobachtete. »Schauen wir uns mal die Fotos an! Heiliger Strohsack, wenn ich gewusst hätte, dass sie so miserabel sind, hätte ich sie den Burschen gern gegeben! Ich sehe darauf ja aus wie eine verschimmelte Mumie.«
    »Was, dieser aufgeblasene Pfannkuchen soll ich sein?« fragte Tangaloa entsetzt.
    Mit einigem Widerstreben gaben sie Angur das Geld für den Fotografen, verdrahteten ihre Waffen wieder, rafften ihr Gepäck zusammen und machten sich über den Hauptboulevard von Jazmurian auf den Weg zum Bahnhof.

 
11
     
    A uf dem Boulevard neben dem Bahnhof stand eine große, von sechs gehörnten Ayas gezogene Kutsche. Der Schnellbote, der mit ihnen zusammen von Majbur gekommen war, saß bereits da und unterhielt sich mit dem Fahrer. Von Sir Gavao jedoch war weit und breit nichts zu sehen.
    »Ist das die Kutsche nach Ghulinde?« fragte Barnevelt den Fahrer.
    Als dieser bejahend mit dem Kopf nickte, händigten er und Tangaloa ihm die restlichen Abschnitte ihrer kombinierten Zug- und Kutschenkarten aus. Sie verstauten ihr Gepäck auf dem Dach (die Gepäckablage hinten war bereits voll) und stiegen mit dem Vogelkäfig ein.
    Der Fahrgastraum der Kutsche bot Platz für ein Dutzend Personen und war, als sie abfuhren, zur Hälfte gefüllt. Die meisten Fahrgäste trugen das Wickelgewand von Qirib, das Barnevelt mehr an die Bademeister in einem türkischen Bad als an die geschneiderten Gewänder der nördlicher gelegenen Regionen erinnerte.
    Der Fahrer stieß in seine Trompete und ließ seine Peitsche knallen. Und los ging’s mit ratternden Rädern über Kopfsteinpflaster und viel Gespritze durch Pfützen. Da die Ladung verhältnismäßig leicht war, blieb die Federung steif, und die Passagiere wurden bei jedem Schlagloch kräftig durchgeschüttelt.
    Nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander gesessen hatten, sagte Barnevelt plötzlich zu Tangaloa: »Ich glaube, dass sowohl Vizqash als auch Gavao Agenten der Sunqar-Bande sind, mit dem Auftrag, uns kaltzustellen.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Es passt alles so gut zusammen. Der Plan letzte Nacht sah so aus: Gavao sollte uns betäuben, und dann wollten er und Vizqash uns unter dem Vorwand, gute alte Freunde von uns zu sein, nach draußen auf die Straße schleppen und uns dort die Kehle durchschneiden. Als ich statt dessen Gavao betäubte, wusste Vizqash nicht, wie er sich verhalten sollte. Hast du nicht gesehen, wie er dagestanden und uns angestarrt hat?«
    »Klingt ganz plausibel, Sherlock. Um auf Sishen zu kommen …« Tangaloa wechselte vom Englischen auf Gozashtando über und fragte den Expressboten: »Erwähntet Ihr nicht, dass der geheimnisvolle Sheafase, der den Sunqar beherrscht, eine schuppige Hand mit Krallen haben soll?«
    »Ganz recht, meine Herren.«
    »Großer Gott!« keuchte Barnevelt. »Du glaubst tatsächlich, das Sishen Sheafase ist und dass wir in einem Zimmer mit ihm übernachtet haben? Das ist ja noch schlimmer, als zusammen mit einem Avval in der Badewanne zu sitzen!«
    »Nicht unbedingt. Der Streit gestern Abend sah echt aus. Aber angenommen, du hättest gewusst, dass Sishen und Sheafase ein und derselbe sind; was hättest du gemacht?«
    »Verdammt schwierige Frage … ich weiß nicht … man kann ja nicht einfach einen Fremden, der einem zufällig über den Weg läuft, auf puren Verdacht hin um die Ecke bringen. Ziemlich unwahrscheinlich, dass der Kopf der Sunqar-Bande inkognito in der Gegend herumschleicht wie weiland der Kalif in Tausend und eine Nacht.«
    »Das werden wir zweifellos bald genauer wissen.«
    »Schon möglich, obwohl ich gestehen muss, dass mir dieser Job von Tag zu Tag weniger gefällt. Einen Drachen mit einem Schmetterlingsnetz und eine Tigerin mit einer Mausefalle zu fangen, wäre fast ein Kinderspiel dagegen.«
    Barnevelt bot dem Expressboten eine Zigarre an, der sie mit den Wort entgegennahm: »Hier drinnen zu rauchen, ist verboten. Ich werde deshalb bis zum nächsten Halt warten und dann aufs Dach klettern.«
    Barnevelt fand den Geruch von so vielen Krishnanern in einem

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