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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Zahnschmerzen.«
    Die Antennen des Astrologen richteten sich auf. »Ich verstehe weder etwas von Zahnschmerzen noch von deren Linderung! Ich möchte vielmehr Euren Charakter und Euer Schicksal aus Euren Zähnen lesen. Eine Wissenschaft, die an Exaktheit nur der königlichen Kunst des Sterndeutens selbst nachsteht.«
    Barnevelt schwor sich, sollte er je in seinem Leben Zahnschmerzen haben, niemals zu einem Dentisten zu gehen, der seinen Patienten die Zähne untersuchte, um daraus die Zukunft zu lesen.
    »Herr Snyol!« blaffte ihn die Königin an. »Wenn Ihr Eure Blicke statt auf meiner Tochter auch einmal auf dem Spiel ruhen ließet, dann würdet Ihr seit geraumer Zeit gemerkt haben, dass Ihr am Zug seid! Was ist denn so Besonderes an ihr, dass Ihr sie fortwährend anstarren müsst?«
     
    Zwei Abende später wurden sie erneut eingeladen, und am Abend darauf ebenfalls. Bei diesen Gelegenheiten empfand Barnevelt es als sehr angenehm, dass der trübsinnige König und seine ungenießbare Gemahlin nicht anwesend waren. Dabei waren lediglich Zei, Zakkomir und deren junge Freunde. Ein paar behutsam in das Gespräch eingestreute Fragen über den Janru-Handel und das Verschwinden Shtains brachten keine neuen Erkenntnisse.
    Barnevelt wunderte sich, warum er und George im Palast so zuvorkommend behandelt wurden. Nach allem, was er gehört hatte, pflegten Monarchen bei der Auswahl ihrer persönlichen Freunde sehr wählerisch zu sein, und er war nicht so eingebildet zu glauben, dass er mit seiner bescheidenen Beherrschung der Landessprache die Königsfamilie allein kraft der schieren Ausstrahlung seiner Persönlichkeit vom Hocker gerissen hatte. Was ihn dabei am meisten verwunderte, war die Tatsache, dass George, obwohl er sich auf dem gesellschaftlichen Parkett weit gekonnter zu bewegen wusste als er selbst, trotzdem weniger als er im Zentrum der Aufmerksamkeit stand.
    Schließlich folgerte er, dass es sich um ein Zusammentreffen verschiedener Faktoren handelte. Die soziale Creme dieser abgelegenen Stadt fand es wahrscheinlich ganz einfach tödlich langweilig, immer wieder dieselben Gesichter zu sehen, und hieß daher zwei solche exotische und von der prickelnden Aura des Abenteuerlich-Geheimnisvollen umgebene Fremde mit offenen Armen willkommen, besonders wenn diese dazu geeignet waren, dass man mit ihnen vor seinen Freunden angeben konnte. Alle, insbesondere der zur Heldenverehrung neigende Zakkomir, waren von den Großtaten des vermeintlichen Snyol von Pleshch tief beeindruckt. Und nicht zuletzt waren Zei und Alvandi ernsthaft daran interessiert, ihn für die desolate Armee ihres Landes zu gewinnen.
    Er fand die Jeunesse dorée von Ghulinde im großen und ganzen recht nett; eitel und nutzlos zwar, wenn er strengere Maßstäbe anlegte, dabei aber unbestreitbar freundlich und charmant. Aus dem Geplauder entnahm er, dass auch diese Klasse ihre Freaks und Aussteiger hatte, doch die waren im Palast nicht willkommen. Zakkomir in seiner ungewöhnlichen Position als Mündel des Throns schien derjenige zu sein, der die gesellschaftliche Liste zusammenstellte und als Bindeglied zwischen der Außenwelt und Zei diente, die den Eindruck erweckte, als führte sie ein recht zurückgezogenes Leben.
    Barnevelt entging nicht, dass die Prinzessin viel lebhafter wurde, wenn ihre Mutter nicht in der Nähe war – fast ausgelassen. Vielleicht hat sie ein ähnliches Problem wie ich, dachte er mitfühlend.
    Und dann begann etwas anderes, ihn zu beunruhigen: Immer häufiger ertappte er sich dabei, dass er Zei verstohlene Blicke zuwarf und an sie dachte, wenn er nicht im Palast war. Jedes Mal, wenn er wegging, freute er sich schon auf den nächsten Besuch. Darüber hinaus schienen sie geistig miteinander zu harmonieren. Bei den – nicht selten stattfindenden – Diskussionen und Streitgesprächen stellte er immer wieder fest, dass er und sie die gleiche Meinung vertraten und die anderen gegen sich hatten. (Tangaloa hielt sich aus solchen Diskussionen heraus; er betrachtete das Spektakel mit unbeteiligter Belustigung und machte sich allenfalls später im Bett ein paar Notizen, wenn ihm im Verlauf der Diskussion soziologisch relevante Dinge aufgefallen waren.)
    Nach mehreren solchen Abenden im Palast fühlte sich Barnevelt schon genug vertraut mit Zei, um sich auch einmal vor allen anderen mit ihr anzulegen, ohne Rücksicht auf Protokoll und Etikette. Eines Abends schlug er sie um einen Zug beim Halma, nachdem er ihr, als sie schon siegessicher mit dem

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