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Die Suche

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Titel: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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Menschen. Eine Musikantentruppe legte perlende Klänge über das Gemisch aus Gesprächen und Gelächter. Adam hielt Ausschau nach Maurice. Er war heute Abend hier, um Beute zu machen.
   "Monsieur Ellery!"
   Das war Adrienne, die den jungen Zofen des Prinzen vorstand. Ein üppiges junges Ding, dunkelhaarig und mit Augen wie reife Kirschen. Sie trug ein Kleid, das ihre Brüste nach oben aus dem Ausschnitt schob. Ihr Atem verriet, dass sie bereits dem Champagner zugesprochen hatte.
   "Mademoiselle ..."
   "Wohin denn so eilig? Plaudert ein wenig mit mir. Hat man Euch schon mit Champagner versorgt?"
   "Ähm, nein, ich bin gerade erst ..."
   Sie schmiegte sich an ihn und lächelte zu ihm hinauf. Eine ihrer Brustwarzen lugte keck aus einem Nest aus Spitze. Sie befeuchtete die Lippen mit der Zunge.
   "Immer so beschäftigt, hübscher Engländer. Immer im Dienst."
   Blut stürzte ihm in die Wangen, und eilig machte er sich los.
   "Tatsächlich bin ich auf der Suche nach Monsieur de Bourgerac. Er erwartet mich bereits."
   "Und ich erwarte Euch", flüsterte sie ihm ins Ohr. "Wenn Ihr wollt. Bei den Rosenbüschen."
   Er nickte, machte eine fahrige Verbeugung und stürzte davon. Ihr überspanntes Gelächter klang ihm in den Ohren. Er atmete tief durch und versuchte, Witterung aufzunehmen. Zu viele ungewaschene, stark parfümierte Menschen, aber dazwischen ein erdiger, süßer Duft, der ihm direkt in die Magengrube fuhr und in seinen Lenden ein Feuer entzündete. Er folgte dem Duft ins Innere.
   Der Spiegelsaal war voller Menschen. In der Mitte hielt man eine Tanzfläche frei, auf der gerade eine Allemande aufgeführt wurde. Die Musiker standen über der Tanzfläche auf einer Empore. Adam schob sich dicht an den Spiegeln entlang, dem Duft folgend, der hier immer stärker wurde. Maurice stand am Rand und drehte ein Champagnerglas zwischen den Fingern. Gelegentlich blickte er sich suchend um. Er sah fantastisch aus in seinem schwarzen Kostüm. Seine venezianische Maske war kunstvoll mit Federn verziert und ließ seine hohen Wangenknochen und den vollen, rot geschminkten Mund frei. Die Rüschen seines weißen Hemdes blitzten aus den Jackenärmeln hervor. Adam beobachtete ihn, sog seinen Duft ein, spürte, dass Maurice aufgeregt war. Möglicherweise sein erstes Mal mit einem Mann? Adams Herz schlug schneller gegen seine Brust. Hitze wallte zwischen seinen Beinen auf. Es würde ein unvergesslicher Abend werden, für sie beide. 
   Adam trat an Maurice heran, eine Handbreit dichter, als es erforderlich gewesen wäre.
   „Guten Abend, Monsieur.“
   Maurice ließ beinahe das Glas fallen. Sein geschminkter Mund verzog sich zu einem strahlenden Lächeln.
   "Monsieur Ellery! Ich bin entzückt.“
   Und wie er das war. Adam spürte, wie der Herzschlag des anderen sich beschleunigte. Etwas Warmes, Dunkles mischte sich in seinen Geruch. Erregung.
   "Ihr habt ein fabelhaftes Kostüm gewählt, Monsieur Ellery. Es unterstreicht Eure ... Schönheit… die blasse Haut ... den Glanz Eurer Augen ..."
   Maurice verstummte und nahm nervös einen Schluck aus seinem Glas.
   "Nur dank Euch", schnurrte Adam an seinem Ohr. "Ihr habt mir das Kostüm übersenden lassen. Wäre es nicht um Euch, so hätte ich nackt hier erscheinen müssen."
   "Was für ein Glück."
   "Ja, was für ein Glück."
   Adam rückte auf und ließ seine Hand wie zufällig über den Hintern des anderen gleiten. Maurice schnappte nach Luft, aber er drängte Adam entgegen, statt von ihm abzurücken.
   "Wenn wir länger hier stehen, werden wir mit den Damen tanzen müssen", flüsterte er mit nervösem Kichern. "Möchtet Ihr das?"
   "Nur mit vorgehaltener Pistole", raunte Adam. "Tanz ist nicht die Vergnügung, die ich anstrebe."
   "Dann .. möchtet Ihr vielleicht einen kleinen Spaziergang im Park machen? Die königlichen Gärtner haben einige neue Skulpturen aufstellen lassen. Wir könnten diese besichtigen."
   "Skulpturen besichtigen", murmelte Adam. "Eine großartige Idee, Monsieur. Geht nur voran, ich folge Euch."
   Ihm folgen, und mit dem kehligen Stöhnen des Franzosen seine Ohren füllen. Und sich verströmen, während Maurice mit seinem französischen Akzent Adams erfundenen Nachnamen stöhnte.
   "Oh ... Monsieur El-le-rie ...  oui - comme ca ..."
   Wenige Augenblicke später betraten sie den prachtvollen Garten, der mit Feuerschalen und einer Unzahl an Fackeln beleuchtet war. Hier und da

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