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Die Sünde aber gebiert den Tod

Die Sünde aber gebiert den Tod

Titel: Die Sünde aber gebiert den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Herrin des Gasthauses fragen, Frau Almut«, riet ihr Simon und lächelte Franziska an. Die bekam plötzlich ein hochrotes Gesicht, hielt aber Almuts Blick stand.
    »Nun, Herrin Franziska?«
    »Ja, ja, selbstredend. Ich kümmere mich sofort darum! «
    »Ich helfe Euch, Frau Franzi. Er ist schließlich mein Freund!«, bot sich Pitter an.
    Nachdem die Dinge so zufrieden stellend geregelt worden waren, machte sich Almut sofort auf den Weg nach Groß Sankt Martin. Voll Staunen hörte sie eben erst die Glocken zur Terz rufen. Ihr war die Zeit viel länger vorgekommen. Der Innenhof des Klosters war menschenleer, die Mönche bei ihrem Gebet. Doch der Ritter wanderte ruhelos in seinem Quartier auf und ab, als sie in das Gästehaus trat.
    »Frau Almut!«
    »Setzt Euch, es ist so weit alles in Ordnung.«
    Sie berichtete ihm, was sie wusste und vermutete, und er nickte.
    »Ja, das wird uns vielleicht helfen, sofern die Männer gesprächig sind.«
    »Habt Ihr inzwischen mit Pater Ivo sprechen können?«
    »Ja, ich war kurz bei ihm. Er ist bei klarem Bewusstsein gewesen. Was mit dem Korb geschehen ist, weiß er allerdings nicht. Er hat ihn damals mit in die Räume des Priors genommen. Der Brief hingegen befindet sich in seiner Zelle, wohl verwahrt in einem Kästchen unter seinem Bett. Ich habe mich allerdings nicht getraut, dort ohne Erlaubnis des Abts einzudringen.«
    »Die Erlaubnis holen wir uns hinterher. Die Mönche sind jetzt beim Gebet. Wisst Ihr, wo die Zelle ist?«
    »Ja, natürlich.«
    »Worauf wartet Ihr, Herr Gero! «
    »Ja, worauf warten wir eigentlich!« Kopfschüttelnd sah Gero von Bachem die energische Begine an. »Ich komme gleich wieder.«
    Es dauerte wirklich nur drei Salve Regina, bis er zurückkam. Aus seinem Wams zog er den Pergamentbogen, den Almut vor beinahe zwei Wochen in den Windeln des Kindes gefunden hatte.
    »Ist er das?«
    »Ja, Herr Gero, das ist er. Lest ihn, vielleicht gibt er Euch auch schon einen Aufschluss auf den Schreiber.«
    Der Ritter faltete das Schreiben auseinander, las langsam und konzentriert und erstarrte plötzlich.
    »Großer Gott im Himmel und alle Heiligen! Das erklärt ein schändliches Vorgehen. Aber zu meinem größten Bedauern kann ich Euch nichts zu besagtem edlen Freund berichten. Aber Ihr habt es richtig erkannt, das Pergament wurde zumindest schon einmal beschriftet. Seht Ihr, hier ist es nicht sonderlich sorgfältig abgerieben worden!«
    »Der Apotheker hat versprochen, im Laufe des Tages noch einmal vorbeizuschauen. Wir können es ihm mitgeben, damit er es entsprechend behandelt.«
    »Wenn uns nicht diese da schon Auskunft geben können!«, bemerkte der Ritter und deutete durch das Fenster auf den Hof, von dem Gepolter zu hören war. Der Eselskarren zockelte über das Pflaster, Simon führte das Tier langsam und mit einer Hand auf seiner Kruppe. »Denn das werde ich mir jetzt nicht entgehen lassen, Frau Almut.«
    Er drückte ihr das Pergament in die Hand und stürmte hinaus. Die Begine hingegen setzte sich auf die Bank nahe am Kaminfeuer. Sie fühlte sich plötzlich sehr müde.
     
    Diesmal war es Meister Krudener, der sie wecken musste. Noch ein bisschen verwirrt schaute sie auf und sah Gero von Bachem und den Apotheker vor sich stehen.
    »Es dauert mich, Euren Schlaf der Gerechten zu stören, Frau Almut, aber Ihr haltet dort etwas in EurerHand umklammert, das zu untersuchen mich dieser Herr hier bat.«
    »Oh!« Almut öffnete die verkrampfte Hand, und Meister Krudener nahm ihr das zerknitterte Pergament ab. »Diese Männer, die Simon hergebracht hat, haben wohl nichts preisgegeben, Herr Gero?«
    »Sie sind von einem ihrer Hauptleute beauftragt worden, mich vor die Mauern der Stadt zu locken. Mehr geben sie nicht zu. Aber ich bin sicher, sie hatten auch den Auftrag, mich umzubringen. Nun, das werden sie in der nächsten Zeit nicht versuchen können!«, antwortete er grimmig. »Aber bedauerlicherweise kennen sie den wahren Drahtzieher nicht – oder sind ohne intensive Überredung nicht bereit, ihn zu nennen. Darum dachte ich mir, bevor ich mir die Finger an ihnen beschmutze, versuchen wir es mit der Entzifferung des Pergaments. Wenn das nichts bringt... Nun, dann sehen wir weiter.«
    »Also soll ich mir daran die Finger schmutzig machen!«, bemerkte Krudener, der das Pergament sorgfältig geglättet hatte und am Fenster bei Tageslicht einer ersten Prüfung unterzog. »Denn das wird passieren, wenn ich diese Schrift wieder sichtbar machen soll. Gallapfeltinktur gibt

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