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Die Sünde aber gebiert den Tod

Die Sünde aber gebiert den Tod

Titel: Die Sünde aber gebiert den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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habe.«
    »Oh, Fredegar, ja. Er sollte mit Nachrichten zurückkommen.«
    »Er tat es bislang nicht.«
    »Das hört sich nicht gut an. Ich finde den Herrn Gero sicher im Gästehaus.«
    »Oder vor dem Altar, büßend und betend, wie es seine Art ist.«
    Sie fand ihn jedoch im Innenhof, wo er sich mit einem der Mönche unterhielt.
    »Seid gegrüßt, Frau Almut. Nun, wie fandet Ihr unseren Freund, den Pater, vor?«
    »Auf dem Weg der Besserung. Er schläft. Aber Ihr vermisst Euren Knappen, hörte ich eben?«
    »Ja, der Junge ist gestern nicht zurückgekehrt. Ich muss gestehen, ich mache mir Sorgen um ihn. «
    »Nun ja, Köln hat seine dunklen Ecken – und seine verführerischen. Möglicherweise hat er auf seiner Suche nach Pitter irgendwo Rast gemacht und darüber die Zeit vergessen. Er ist ein junger Mann mit einer gewissen Abenteuerlust.«
    »Das schon, aber er war bisher in der Ausübung seiner Pflichten immer sehr gewissenhaft. Ich habe Angst um ihn. Vermutlich muss ich mich aus meinem sicheren Hort hinausbegeben und ihn suchen.«
    »Haltet Ihr das für klug? Ich weiß, die Friedensverhandlungen sollen in diesen Tagen beginnen, aber noch immer könnte man den schändlichen Plan ausführen, von dem Ihr Kenntnis erhalten habt.«
    »Auch das bereitet mir Sorge. Was, wenn Fredegar ihr leichtes Opfer geworden ist? «
    Almut überlegte einen Moment. »Es wäre eine hässliche Idee, ihn als Lockköder für Euch zu verwenden, nicht wahr?«
    »Ihr denkt rasch, Frau Almut. Ja, das befürchte ich.« Almut nickte und fasste einen Entschluss.
    »Geht Ihr zu Pater Ivo und wacht über seinen Schlaf. Aber wenn er aufwacht und bei klarem Verstand ist, fragt ihn unbedingt nach den Beweisstücken. Er muss den Brief von Wevelinghoven irgendwo aufgehoben habe. Ich denke, das ist jetzt besonders wichtig. Er hat nämlich herausgefunden, dass es sich um ein Palimpsest handelt, und wir vermuten, es ist das nämliche Pergament, auf dem die Beauftragung durch den ›edlen Freund‹ geschrieben war. Pater Ivo wollte es zu Meister Krudener bringen, der in der Lage ist, abgeriebene Tinte wieder lesbar zu machen. Wenn ihm das gelingt und unser Verdacht richtig ist, dann würde dieses Schreiben uns den wahren Verräter enthüllen.«
    »Großer Gott, ja – wenn es das nämliche Pergament ist!«
    »Wir können nur vermuten, aber es ist eine Möglichkeit, nicht wahr? Fragt ihn also danach. Ich will in der Zwischenzeit versuchen, diesen Päckelchesträger zu finden.«
    »Geht nicht alleine, Frau Almut. Auch Ihr könntet ein Ziel der Verräter sein.«
    »Weniger als Ihr, Herr Gero, sonst hätten sie mich schon lange fassen können. Und ich denke, nicht hier und am lichten Tag. Ich gehe sofort los und bin spätestens zur Sext zurück.«
    »Dann behüte Euch die heilige Jungfrau auf Eurem Weg. Ich danke Euch.«
     
    Sie fand Pitter nicht an seinem gewohnten Platz, und auch seine Freunde hatten ihn an diesem Morgen noch nicht gesehen. Das machte Almut stutzig, und eine leise Ahnung von Gefahr beschlich sie. Wo waren die beiden Jungen? Da sie sowieso in der Nähe des Konventswar, machte sie kehrt und wollte gerade am Tor klopfen, als Franziska hinaustrat.
    »Schon wieder zurück, Almut?«
    »Eigentlich nicht. Sagt, hat sich der Pitter heute schon hier blicken lassen? Die Küche unseres Hauses ist ein beliebtes Ziel von ihm!«
    »Nein, bei uns war er noch nicht, der kleine Hungerhaken. Soll ich nach ihm Ausschau halten, wenn ich zum Adler gehe?«
    Almut setzte sich an Franziskas Seite in Bewegung und meinte: »Ich werde Euch ein Stück zum Adler begleiten. Vielleicht war Simon heute zu früher Stunde schon unterwegs und hat Pitter oder Fredegar irgendwo gesehen. Ich habe da so ein Gefühl, der Knappe oder beide könnten in Schwierigkeiten geraten sein.«
    »Ist der Jungpfau bei ihm? Ich hatte nicht den Eindruck, die beiden würden ein einträchtiges Gespann bilden.«
    »Ich habe Fredegar gestern losgeschickt, um nach Pitter Ausschau zu halten. Übrigens verstehen sie sich besser, als sie es sich eingestehen wollen. Wenn sie Hilfe brauchen, sind sie hoffentlich so klug und haben sie bei Simon gesucht.«
    »In der Schenke werden sie sitzen und Bier trinken!« »So sie denn wiederhergestellt ist. Aber das glaube ich nicht.«
    »Hätte der große Dummkopf mir das eigentlich nicht sagen können? Ich meine, das mit der Schlägerei?«, trotzte Franziska vor sich hin.
    »Hätte er wohl. Aber so ist er nun mal. Wisst Ihr, Franziska, es gibt Männer mit schlimmeren

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