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Die Sünde der Brüder

Die Sünde der Brüder

Titel: Die Sünde der Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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enthielt nur eine kurze Note:
     
    » Wenn Ihr dies lest, Major, habt Ihr meine Bitten beide erfüllt, und ich danke Euch. Ich glaube, dass Ihr noch mehr verdient habt, und hier ist es. Ob und wie Ihr dieses Wissen nutzt, bleibt Euch überlassen; mich wird es nicht mehr kümmern .
     
    Euer zutiefst gehorsamer Diener,
Hauptmann Michael Bates«
     
    Das Erste, was er empfand, war Erleichterung, unter die sich Enttäuschung mischte. Die Erleichterung überwog jedoch, und die Neugier folgte ihr auf dem Fuße.

    Er blätterte zur nächsten Seite weiter. Der Name Bernard Adams sprang ihm vom Papier entgegen, und Grey ließ sich langsam auf seinen Sessel sinken und las.
     
    » Ich verfasse diese Aussage als verurteilter Mann, der weiß, dass er bald sterben wird, und spreche daher die Wahrheit, das schwöre ich bei meiner Hoffnung auf Gott .
    Ich habe Mr. Adams am 8. April letzten Jahres bei einem gesellscha ftlichen Anlass im Hause Lord Joffreys kennengelernt. Mr. und Mrs. T. waren ebenfalls dort, und Mrs. T. hat sich eine Weile allein mit mir unterhalten. Als sie sich einen Augenblick zurückzog, kam Adams auf mich zu und sagte ohne Umschweife, sie sei eine schöne Frau, die aber gewiss ihren Preis habe. Falls ich an einer Möglichkeit interessiert sei, es zu Geld zu bringen, sollte ich ihn am folgenden Dienstag in… aufsuchen .
    Meine Neugier war geweckt, und so ging ich hin. Er führte mich in seine private Bibliothek, wo er mich schockierte, indem er einen Stapel von mir unterzeichneter Noten zum Vorschein brachte, auf denen ich versprach, diverse, teilweise beträchtliche Spielschulden zu bezahlen. Außerdem brachte er eine Reihe von Briefen zum Vorschein, die Mrs. T. an mich geschrieben hatte und deren Natur keinen Zweifel daran ließ, in was für einer Beziehung wir miteinander standen. Wären diese an die Öffentlichkeit gelangt, hätten sie uns beide ruiniert .
    Da mir klar war, dass mich Mr. Adams in eine unangenehme Lage gebracht hatte, erkundigte ich mich, wie er mich zu benutzen plante .«
     
    Im Folgenden beschrieb der Brief, wie Adams Hauptmann Bates in einen Plan verwickelt hatte, der den Diebstahl und Transport einer Reihe von Dokumenten beinhaltete. Die Namen Ffoulkes, Otway und Jeffords wurden erwähnt; Bates glaubte, dass es noch weitere Beteiligte gab, wusste aber ihre Namen nicht. Ffoulkes, so glaubte er, war des Geldes wegen an
der Verschwörung beteiligt; Otway und Jeffords, weil ihnen sonst die Bloßstellung drohte.
    Bates hatte eine Reihe von Dokumenten aus mehreren Amtsstuben in Whitehall gestohlen; er war dort gut bekannt, und niemand nahm von seiner Anwesenheit besonders Notiz. Diese Dokumente hatte er Adams übergeben, der, so vermutete er, von seinen anderen Opfern weitere Informationen einsammelte.
    Der Überfall auf Adams war eine Finte gewesen; der Plan hatte gelautet, dass Bates ihn unter vier Augen in der Nähe von Lambeth am Fluss treffen sollte, wo ihm Adams eine kleine Kiste mit sämtlichen Dokumenten überreichen sollte. Ein Schiff sollte dort warten. Bates sollte den Anschein einer Auseinandersetzung erwecken, Adams leicht verletzen, um es überzeugender wirken zu lassen, und dann an Bord des Schiffes gehen, das ihn nach Frankreich bringen sollte, wo er die Dokumente an Mr. Ffoulkes’ Bruder überreichen sollte. Die Kiste sollte nicht nur die offiziellen Dokumente enthalten, sondern auch Bates’ Schuldscheine, Mrs. Tomlinsons Briefe und eine Geldsumme. Sobald er Frankreich sicher erreicht hatte, konnte er die Briefe vernichten, Mrs. Tomlinson zu sich holen lassen und in Frieden leben.
     
    » Adams hatte mir gesagt, dass Otway und Jeffords bei ihm einbrechen sollten, um den Anschein zu wahren, dass er die Dokumente jedoch persönlich behalten würde, bis man sie mir aushändigte. Später habe ich von Otway erfahren, dass Adams Männer auf der Lauer liegen hatte, die sich auf ihn und Jefford stürzten, sobald sie das Haus betraten. Er selbst begab sich unterdessen zu unserem Treffpunkt, wo weitere von ihm bezahlte Männer warteten .
    Diese kamen zum Vorschein, sobald ich ihm wie abgesprochen den Arm leicht mit einem Messer angeritzt hatte, und nahmen mich fest .
    Was aus den Dokumenten geworden ist, weiß ich nicht. Adams hatte tatsächlich eine Kiste dabei, doch sie wurde im
Lauf der Auseinandersetzung umgestürzt und erwies sich als leer. Was dann geschehen ist, wisst Ihr ja «, endete der Brief abrupt.
    Er war von Hauptmann Michael Bates unterzeichnet und bezeugt durch den

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