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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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ihren schmalen Rücken, da er mit dem anderen nur sein Blut auf sie übertragen hätte und einen zweiten eifersüchtigen Liebhaber konnte er gerade nicht brauchen.
    „Bitte… Bitte, sag es selbst, damit ich es nicht sagen muss!“, flehte Nico ihn so leise an, dass die anderen sie kaum würden hören können.
    Nathan ließ überrascht seine Hände sinken, als sich Nico mutig zwischen ihm und Ron aufstellte. Die brauchte er schließlich nicht, um jemandem wehzutun, doch dieser Gedanke verflüchtigte sich vollständig, als die kleine Sophora tatsächlich vorschlug wie bei dem Prozess gegen Edward Sterling, einen Geist zu holen. Den von Malakai.
Er suchte den Blick seines Anführers, der hinter Nico tatsächlich zusammenzuckte und ihm auswich.
Was war damals passiert? Einen Immaculate zu töten, war nicht so einfach. Sie alle, besonders die Krieger, hatten eine weit überdurchschnittliche Lebensenergie. Weder Schuss- noch Stichverletzungen konnten sie so leicht zur Strecke bringen. Es war also nur möglich, Malakai getötet zu haben, in dem man ihn entweder ausbluten ließ oder köpfte.
    Nathan fürchtete die Wahrheit, die beim Anrufen des Geistes ans Licht kommen würde. Am liebsten hätte er der Sophora untersagt, dies zu tun. Doch sie unterstand nicht ihm sondern Catalina. Er hatte keine andere Wahl und musste wie alle anderen hier im Raum dem Unmöglichen ins Auge sehen.
Das entsetzte Nein aus Therons Mund ließ diesmal Nathan empfindlich zusammenzucken und er ließ sowohl Ron als auch Rys endgültig von seinem mentalen Haken los. Es war ihm unmöglich, Nicos flehende Bitte zu überhören. Und Catalinas zurückgehaltener Hunger machte ihn zusätzlich nervös.

    „Malakai kam zu mir, nachdem er sich mit eigenen Augen von dem Anschlag überzeugt hatte… Es war eine Nacht wie diese… Er war außer sich vor Trauer und Wut. Er gab mir die Schuld an dem Tod seiner Familie und ich gab ihm Recht, doch das beschwichtigte ihn keineswegs. Ich konnte ihn nicht beruhigen weder mit Worten oder mit Taten. Die Sache eskalierte… Er ging auf mich los, ich leistete keinen Widerstand. Es war sein gutes Recht… Dann nahm er jedoch eine Waffe zur Hand. Es blieb mir keine andere Wahl, als mich gegen ihn zu wehren. Ich konnte ihn nicht einmal mehr mit meinen mentalen Fähigkeiten erreichen. Er war ein Soulmate, dessen Partnerin ich auf dem Gewissen hatte… Unaufhaltsam und für mich uneinnehmbar. Es war ein Unfall… Nein, es war meine Schuld. Ich habe mich zu sehr gewehrt. Also ja, ich habe Malakai wirklich getötet.“
    Therons Hand krallte sich in den weichen Stoff von Nicos Oberteil, während er so klar wie möglich von dieser Nacht berichtete, die ihn ein Stück seiner Seele gekostet hatte. Er hatte aus mehreren Wunden geblutet wie ein abgestochenes Schwein, während er Malakai nicht einen einzigen Kratzer verpasst hatte. Er wollte nur, dass sein Onkel seinen Schmerz irgendwie raus lassen konnte, er hätte tagelang so weiter machen können…
    Nico hielt den Atem an, doch Theron verfiel in Schweigen. Um sie herum hätte man eine Stecknadel fallen hören können... War es nun genug? Sie zitterte ein wenig, weil Romy nun genug Stoff haben würde, um die richtigen Fragen zu stellen.
Sie könnte Malakai nicht einfach herbei rufen, jedenfalls nicht hier. Sie würde ein aufwendiges Ritual durchführen müssen, um gewisse Barrieren zu überwinden, die seinem Geist auferlegt waren. Sie hatte Theron einfach nur aus der Reserve locken wollen, der sehr viel wusste aber nicht genug über ihre Fähigkeiten und ihren besonderen Stand. Es war vielleicht nicht fair, aber sie wollte ihm nur helfen. Sie hielt ihn sogleich ein wenig fester.

    Seinen Feinden gegenüber mochte Theron keine Gnade walten lassen. Malakai war jedoch nicht sein Feind gewesen. Nathans Miene wurde immer verschlossener, während Chryses sich vollkommen geschockt aufrichtete und jede Einzelheit seines Unglaubens über das, was sein Bruder getan hatte, in dessen Gesicht abzulesen war.
    „Was soll das heißen, du hast dich zu sehr gewehrt?“, fragte er leise in die eingekehrte Stille hinein. Eine Frage, die er vor seiner Soulmate stellte, die immer noch die Arme um ihn gelegt hatte und ihn mit ihrem Duft beruhigte. Es kam keine augenblickliche Antwort und Rys sah erneut rot.
    „WAS SOLL DAS HEISSEN?“
    Ein Flirren in der Luft und er stand direkt vor Theron, seinem Bruder und Anführer. Einem Mann, von dem er geglaubt hatte, ihn zu kennen und in dem er sich doch bitter

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