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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Achillesferse genau benennen und treffen konnte, ohne dabei auf seine besonderen Fähigkeiten zurückzugreifen. Sie war Malakai beklemmend ähnlich. Beide neigten dazu, ihre Gefühle zu unterdrücken, die jedoch bei der kleinsten Provokation hoch kochten. Malakai hatte die Erziehung zum Krieger so gemacht und Romana die Erfahrung, jeden geliebten Menschen in frühester Kindheit verloren zu haben.
    Und dennoch zögerte Romy… Theron Harper ein eiskalter Mörder? Warum wollte er sie das glauben machen?
Romys Augen rollten zur Seite, wo Nico sich gerade an der Lehne eines Sessels wieder auf die Füße zog. Das Mädchen hätte ihn in diesem Fall kaum gedeckt. Sie hatte von einem Missverständnis, einem Unglück gesprochen.

    Nico erhob sich aus eigener Kraft, da Romys Aktion die anderen genauso wie sie überrascht hatte. Sie wehrte Cats Hilfsangebot mit erhobener Hand ab und schüttelte den Kopf, da der Sturz relativ harmlos gewesen war. Sie verstand zuerst nicht, worauf Theron hinauswollte, als er sich beinahe bösartig über den Vorfall mit seinem Onkel äußerte. Das musste Romy natürlich treffen und heftig reagieren lassen. Sie zog sich hinter den Sessel zurück, wo sie sich mit beiden Händen auf der Lehne abstützte und versuchte, sich so unauffällig wie möglich zu geben. Den Blick auf ihre Hände gesenkt, damit niemand den betroffenen Ausdruck ihrer Augen lesen konnte.
Sie hatte weder Romy noch Rys von Malakais Plänen oder vielmehr seinem frommen Wunsch bezüglich einer möglichen Verbindung erzählt und hoffte, damit keinen Fehler gemacht zu haben. Das Schicksal hatte eben anders entschieden.

    „Runter von ihr!“
    Rys packte seinen Bruder mit einem mehr als wütenden Knurren an den Schultern und riss ihn von Romy runter. Ihn konnte Theron nicht so leicht überwältigen. Nathan schirmte ihn gegen mentale Angriffe ab und so konnte Rys seinen Bruder direkt an die gegenüberliegende Wand klatschen. Noch mehr Porzellan ging zu Bruch, denn die antiken, ägyptischen Katzenfiguren, die den schwarz lackierten Kommodenschrank zierten, hielten der Erschütterung des Einschlags von Therons mächtigem Körper nicht stand. Sie zerfielen ebenso wie das Kaffeegeschirr in zig Einzelteile auf dem harten Granitboden.
    Chryses grollte noch lauter. Seine Augen glühten und er bleckte seine Fangzähne in einer drohenden Geste, die er als gebundener Krieger genauso meinte, wie sie ankam. Dumm nur, dass sein Bruder ein wenig Nachhilfe brauchte, um sich bedroht zu fühlen. Rys presste eine Hand an Rons Kehle und drückte zu. Fester und immer fester, bis er jede einzelne Sehne unter der Haut spürte und Rons Pulsschlag in Gedanken mitzählen konnte.

    Theron sah gerade Sternchen, nein ganze Milchstraßen, vor seinen Augen aufleuchten, allerdings machten ihm die Schmerzen nichts aus. Chryses konnte sich gerne an ihm austoben, bis er keine roten Wolken mehr von den Augen hatten.
Verbundene Soulmates waren ja so leicht zu manipulieren!
Er wusste genau, was seinem Bruder gerade durch den Kopf ging. Er hatte seine Frau mit seinem Blut besudelt und sie scheinbar begehrlich angesehen, was ihm nicht einmal im Traum eingefallen wäre. Nicht, dass er Malakai nicht Recht mit seiner Prognose geben würde, er würde jederzeit vor Romana auf die Knie gehen aber sicher nicht aus den Gründen, die ihm sein Onkel damals unterstellt hatte. Natürlich war sie schön und begehrenswert, aber sie war keine Frau, die für ihn in Frage kommen würde. Nicht nur wegen seiner Untat.
Allerdings war es ein Leichtes für ihn, Rys aufs Glatteis zu führen.

    Einen Augenblick lang starrten sich die beiden Brüder gegenseitig nieder. Niemand konnte sagen, wer als erstes blinzeln oder ob Theron, dessen Nasenblut nun auf Rys fast zum Zerbersten gespanntes Handgelenk tropfte, zum Gegenschlag ausholen würde.
Wie wilde Bestien, die man in einen Zwinger gesteckt und aufeinander losgelassen hatte.
Theron hatte sich an Chryses’ Soulmate vergriffen. Er hatte zugegeben, Malakai getötet und kein einziges Wort darüber verloren zu haben. Wäre die Nase nicht schon gebrochen, dann hätte Rys es just in diesem Augenblick gern getan.
    Er hatte sich schließlich nicht einmal verabschieden oder sonst etwas für seinen Onkel tun können. Theron hatte ihn nicht eingeweiht. Theron hatte die Sache allein handhaben wollen. Weil er der Ältere war. Weil ein Anführer in ihm steckte. Weil man in ihm den besseren Harper sah und nicht in Chryses, der sich bis eben eigentlich gut in

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