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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Anerkennung des Gefährten zum Besten gaben, hatte sie nie mit Romy über ihn gesprochen. Es sei denn, es ließ sich weiß Gott nicht vermeiden. Sie hatte Angst davor zu hören, dass sich tatsächlich alles in Romys Welt nur noch um diesen einen Mann drehen würde, obwohl sie doch wusste, dass ihre Schwester nicht der Typ für romantische Verklärtheit war. Genauso wenig wie sie, obwohl sie jünger war und kitschigen Romaninhalten durchaus mehr abgewinnen konnte als Romy. Aber die lebte ja auch in der beinharten Realität mit ihrem Machomonster von Märchenprinzen.
    Okay, der war gemein.
    Sie musste sich diese Art von biestigen Gedanken abgewöhnen, wenn sie zurück auf den grünen Zweig wollte, auf dem sie unlängst mit ihrer Schwester gesessen hatte. Sie musste an sich arbeiten. Hart arbeiten. Kein Trübsal blasen und vor allem aufhören, ständig zu widersprechen und sich dabei noch viel klugscheißender anzuhören als besagter Chryses. Denn im Gegensatz zu ihr hatte er wenigstens ein bisschen Ahnung, wovon er sprach.

    "Ja, das hat er!"
    Eine Stimme, die aus dem Dunkeln der gegenüberliegenden Zimmerecke kam und genauso finster klang, bescherte Rebeka beinahe einen Herzinfarkt. Sie erstarrte auf der Stelle kurz vor ihrem Schreibtisch und sah, unfähig auch nur eine weitere Bewegung zu tun, dabei zu, wie erneut zwei glühendrote Punkte aufleuchteten. Diesmal nicht hinter Gardinen, sondern direkt hinter einem Stapel Umzugskartons. Sie wollte schreien.
    "Tu's nicht, Rebeka!", sagte die Stimme wieder und Bekky spürte, wie ihr etwas oder eben jemand mit unsichtbarer Hand die Kehle zuschnürte und sie sogar daran hinderte, zu atmen.
    "Einbildung, Schätzchen. Ich hindere dich sicher nicht daran. Setz dich hin, beug dich vor, den Kopf zwischen den Knien und dann ruhig weiteratmen, bis das beklemmende Gefühl nachlässt."
Endlich wurde aus der Stimme ein eigenständiger Schatten und schließlich ein Mann, den Bekky eigentlich ziemlich gut kannte.
    "Theodor!", seufzte sie erleichtert, obwohl er gerade erst jeden ihrer Gedanken verfolgt und gelesen hatte, und atmete endlich auf. Nur um gleich darauf loszufragen, was er hier zu suchen hatte. Theo fuhr sich mit einer Hand über das strubblige, regennasse Haar und schüttelte den Kopf, so dass ein paar feuchte Tropfen durch die Gegend flogen.
    "Draußen regnet es.", stellte er sachlich nüchtern fest. Bekky verschränkte die Arme vor der Brust und zog ein Gesicht, als würde es in ihr drin dasselbe tun.
    "Ich weiß, aber das ist kein Grund, mich zu erschrecken oder ohne Einladung ins Haus zu kommen. Das dürft ihr doch gar nicht."
    "Wer ist wir ? Enforcer speziell oder Vampire im Allgemeinen?"
    Theodor grinste spöttisch und entblößte dabei ein Stück weit seine ausgefahrenen, strahlendweißen Fänge. Bekkys Unterlippe zitterte und ihre Wangen wurden rot. Theodor kam noch einen Schritt auf sie zu und nun erkannte sie im Schein der kleinen Schreibtischlampe den nassen Film auf seiner schwarzen Lederjacke über einem enganliegenden Shirt, die er zu Motorradhosen und schweren Kampfstiefeln trug.
Mit den feucht glänzenden Haaren und den eigentlich blauen Augen sah er in den dunklen Klamotten richtig verwegen aus. Aber die Zähne. Bekkys Herz rutschte in die Hose. Genauer gesagt ins Höschen, denn mehr als das und ein T-Shirt trug sie ja gerade nicht am Leib. Hastig zog sie das Ende des weißen Stoffs herunter, schaffte damit aber nur mehr Peinlichkeit für sich denn nötige Bedeckung. Theodor registrierte es, ging einen Schritt rückwärts und griff nach dem zerwühlten Laken auf dem Bett. Ohne großes Federlesen warf er ihr die Decke zu. Sie sollte nicht glauben, dass er sich ihr unsittlich nähern wollte. Oder doch?

    "Du hast meine Frage nicht beantwortet, Rebeka."
    Theo bleckte ein weiteres Mal die Zähne, benetzte die Unterlippe mit der Zungenspitze und legte den Kopf schief. Würde er rauchen, hätte sich jetzt eine Zigarette in seinem Mundwinkel zweifellos gut gemacht, doch seine Mutter duldete dieses Laster nicht, obwohl es keinem von ihnen schadete und es war ziemlich dämlich, sich von einer Frau küssen zu lassen, die dabei das Gefühl bekam, einen kalten Aschenbecher auszulecken. Und Theodor küsste gern. Sehr gern.
    Sie wich seinem durchdringenden Blick aus und schlang das Bettzeug um sich herum. Ungeschickt. Kindlich. Als wäre sie es eigentlich nicht gewohnt, ihre Blöße vor irgendwem zu bedecken. Warum auch? Sie war eine Breed. Der Männerbesuch in diesem

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